Hansa Rostock nach erneuter Niederlage am Abgrund

Wer am letzten Spieltag vor der Winterpause mit der Hoffnung auf einen Sieg in die DKB-Arena gekommen war, wurde – einmal mehr in diesem Jahr – schwer enttäuscht. Der F.C. Hansa Rostock verpasste nicht nur den dritten (!) Heimsieg in 2014, er strauchelt zudem nach einer indiskutablen Leistung dem Abstieg in die Regionalliga entgegen. 7.900 Zuschauer sahen einen nie gefährdeten 4:0-Sieg der Kieler über die Hansa-Kogge. Cheftrainer Karsten Baumann reagierte nach der 1:4-Schlappe in Erfurt mit gleich drei Umstellungen in der Startelf. Für Lucas Scherff, Kai Schwertfeger und Christian Bickel spielten Steven Ruprecht, David Blacha und Sascha Schünemann von Beginn an.

Früher Rückstand – Hansa verunsichert

Und im entscheidenden Moment, kam es, wie es kommen musste: Die erste Torchance der Kieler führte prompt zur Führung für die Störche. 0:1 nach zehn Minuten – wieder ein früher Rückstand. Ganze zwei Chancen standen am Ende der ersten Halbzeit auf Seiten des FCH. Dies lag zum einen an der starken Defensive der Kieler inklusive Schlussmann Kronholm, zum anderen an den immer wiederkehrenden langen ideenlosen Bällen auf die Sturmspitze Marcel Ziemer, der jedoch auf verlorenem Posten stand. Die Hoffnung der Hansafans auf einen guten Ausgang wurde nach der Pause sofort zunichte gemacht. Hansa spielte nach einem Handspiel von Robin Krauße im Strafraum nur noch zu zehnt, den Elfmeter verwandelte Kazior souverän – 0:2. Hansa, nun hochgradig verunsichert, kassierte fünfzehn Minuten vor Abpfiff das 0:3 und kurz vor Schluss das 0:4. Bezeichnend, denn ein langer hoher Ball von Kegel aus der eigenen Hälfte von Kegel trudelte durch die Hosenträger des heraus eilenden Brinkies.

Fünftes siegloses Spiel in Folge

Was bleibt unterm Strich? Eine abermals sehr schwache Leistung der Rostocker lässt die Kogge auf einem Abstiegsplatz überwintern. Der Abstand auf Platz 17 beträgt mittlerweile vier Punkte. Fünf Spiele lang sind die Rostocker nun ohne dreifachen Punkterfolg. Der Unmut der Fans schlug nach dem Spiel in Zorn um. Wurden während der Partie schon sämtliche Banner auf der Südtribüne abgenommen und der Support eingestellt, versuchten nach Schlusspfiff etwa 500 Fans in das Stadioninnere vorzudringen. Es folgte eine lange Aussprache zwischen Team und Fans. Ein erneuter Negativpunkt bei den Hanseaten, die im kommenden Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum begehen. Chefcoach Karsten Baumann steht nach nur zwei Spielen und einem Negativstart von zwei Niederlagen mit acht Gegentoren aus zwei Spielen schon jetzt enorm unter Zugzwang. Am Sonntag dann noch einmal ein Rundumschlag der Vereinsführung: Der Mannschaft wurde vor ihrem Weihnachtsurlaub deutlich gemacht, dass jeder Spieler gehen kann, der keine Lust mehr hat, für die Kogge zu spielen. Fraglich bleibt, ob es beim finanziell angeschlagenen Club überhaupt Neuzugänge im Winter geben wird. Fakt ist: Im Rahmen der Nachlizensierung muss bis 21. Januar 2015 eine Deckungslücke von rund einer Million geschlossen werden. Bis dahin wird es keine frischen Kräfte geben. Viel Zeit bleibt den Hanseaten nicht, Luft zu holen. Die Winterpause endet für die Rostocker am 3. Januar.

   

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