Im zweiten Anlauf: Neuer CFC-Aufsichtsrat gewählt

Der Chemnitzer FC hat einen neuen Aufsichtsrat. Im Rahmen der Mitgliederversammlung am Samstag wählten 97 Prozent der anwesenden und stimmberechtigten Mitglieder eine Liste mit sieben Personen.

Große Mehrheit

Eigentlich sollte der neue Aufsichtsrat bereits am 19. August gewählt werden. Doch weil ein Kandidat seine Kandidatur nach der Ablehnung einer gemeinsamen Liste zurückzogen hatte und damit die Mindestanzahl für die Besetzung des Gremiums unterschritten war, scheiterte die Wahl. Im zweiten Anlauf am Samstag ging nun alles glatt.

509 der 524 anwesenden und stimmberechtigten Mitglieder – und damit eine deutliche Mehrheit von 97 Prozent – stimmten für eine Liste mit Stephan Ballack (Vater von Michael Ballack / Geschäftsführer IVG Planungs- und Bauträger GmbH), CFC-Geschäftsführer Uwe Hildebrand (Philipp Ladenbau Olb GmbH & Co. KG), Gerrit Hoffmann (kaufmännische Leiterin NILES-SIMMONS Industrieanlagen GmbH), Jörg Illing (ehemaliger Spieler FC Karl-Marx-Stadt / Chemnitzer FC), Tino Kermer (Diplom-Betriebswirt KPM-Bau GmbH), Norman Löster (Wirtschafts-Jurist) und Knut Müller (Geschäftsführer Müller Gusstechnik GmbH & Co. KG). Zum Vorsitzenden wählte das Gremium anschließend Knut Müller.

"Endlich ist es uns nach viel zu langer Zeit gelungen, dem Verein wieder ein Gremium zu geben. Dafür möchte ich allen Mitgliedern danken. Niemand von uns hat mit so einem überwältigenden Wahlergebnis gerechnet", so Müller in einer ersten Reaktion. Das deutliche Ergebnis – ein "riesiger Vertrauensvorschuss" – zeige, "wie wichtig die Bemühungen waren, wieder ein Verein zu werden. Am heutigen Tag ist ein erstes Ergebnis dessen zu spüren. Das ist wirklich toll", ergänzte Mülle. Die erste Aufgabe des Aufsichtsrates wird es nun sein, einen Vorstand zu berufen. Dazu wird dann wohl auch Markus Thiele gehören

Vorstand will Siemon entmachten

Der bisherige Notvorstand sorgte im Rahmen der Versammlung derweil für eine Überraschung: Nach MDR-Angaben kündigte das Gremium an, am bisherigen Insolvenzverwalter Klaus Siemon vorbei einen eigenen Insolvenzplan erstellen zu lassen. Beauftragt damit wurde Fachanwalt Matthias Lechleitner, der zu den Mitgliedern am Samstag bereits sprach: "Ein Insolvenzplan ist nicht einfach so gemacht. Die Insolvenzakte besteht derzeit aus 3.500 Seiten. Das ist überraschend viel und muss erst einmal durchgeforstet werden." Die Entscheidung des Notvorstands kommt einer Entmachtung Siemons gleich, dessen Mandat beim CFC vorerst aber unberührt bleibt.

Die finanzielle Situation bleibt indes angespannt, für die laufende Saison rechnen die Himmelblauen mit einem Minus von 500.000 Euro. Der Grund: Die Einnahmen aus dem Sponsoring und dem Ticketverkauf sind bislang geringer als gedacht. Allein aufgrund des geringeren Zuschauerandrangs fehlen laut "blick.de" schon jetzt 275.000 Euro. Denn anstatt der erhofften 53.200 Zuschauer kamen zu den ersten acht Heimspielen nur 43.000 Fans. Der Schnitt liegt damit rund 1.200 Zuschauer unterhalb den Erwartungen. Die Gesellschafter haben derweil bereits 400.000 Euro nachgelegt – sonst wäre der Verlust noch größer.

   

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