"Extremer Nachholbedarf": Was Antwerpen fordert

Als "schwierigste Situation" seiner bisherigen Trainerlaufbahn hatte Mannheim-Coach Marco Antwerpen die aktuelle Lage beim SV Waldhof bezeichnet. Vor dem Kellerduell bei Schlusslicht Freiburg II (Sonntag, 19:30 Uhr) stellt der 52-Jährige klare Forderungen an seine Mannschaft.

"Das ist dann auch eine Qualitätsfrage"

"Wenn du dich für einen Verein entscheidest, dann musst du brennen!": Mit einem Banner haben die Fans die Mannschaft unter der Woche wachgerüttelt. Trainer Marco Antwerpen steht "voll dahinter", wie er bei der Pressekonferenz am Freitag sagte und sprach von einem "sehr guten Zeichen" der Anhänger. Aber auch der Coach selbst war während der letzten Tage darum bemüht, das Feuer bei den Spielern zu entfachen. Von einer "harten Hand" wollte er zwar nichts wissen, berichtete bei der Pressekonferenz am Freitag aber, dass die Trainingsintensität durch "direkte und klare Ansagen" erhöht worden sei. Denn: "Wir haben in vielen Bereichen extremen Nachholbedarf."

Der 52-Jährige zählte eine lange Liste auf: "Wir brauchen mehr Konzentration, mehr Sprints, mehr intensive Läufe, müssen wesentlich intensiver spielen und die Passqualität höher halten. Auch die Ballan- und mitnahme war in vielen Situationen nicht so, wie ich mir das vorstelle." Bislang habe sich die Mannschaft "in vielen Bereichen extrem schwergetan", bemängelte Antwerpen und sprach von "fehlenden Basics". Und sieben Gegentore in drei Spielen hätten auch nichts mit Dreier- oder Viererkette zu tun. "Es liegt eher daran, wie ich im Sechzehner verteidige. Das ist dann auch eine Qualitätsfrage."

Suche nach "stabiler Achse"

Vorne verfügt der Waldhof mit Terrence Boyd dagegen fraglos über Qualität, wobei Antwerpen mahnte, nicht dem US-Amerikaner die komplette Verantwortung zuschieben zu dürfen. "Wir haben auch noch andere Spieler, die Qualität haben." Diese müssten vor allem dann einspringen, wenn Boyd wie am letzten Sonntag vom Gegner aus dem Spiel genommen wird. "Dass dadurch dann unser ganzes Offensivspiel stockt, kann nicht sein." Große personelle Umstellungen will Mannheims Coach aber nicht vornehmen, vielmehr sei er auf der Suche nach einer "stabilen Achse. Noch bekommen wir die Spieler aber nicht dahin".

In Freiburg wäre ein guter Zeitpunkt, den ersten Schritt in diese Richtung zu machen. Ohnehin ist ein Sieg beim Schlusslicht Pflicht, ansonsten könnte sich der Rückstand zum rettenden Ufer auf vier Punkte vergrößern. Antwerpens sprach daher nicht ohne Grund von einem "extrem wichtigen Spiel". Ausfallen wird neben dem langzeitverletzten Jan-Christoph Bartels (Knie) auch Kennedy Okpala (Grippe), zudem sind die Einsätze von Kevin Goden (muskuläre Probleme) und Marcel Seegert (Rippenanbruch) fraglich. Ob der Waldhof in Freiburg ein anderes Gesicht zeigt und über den Strich springt, werden rund 500 mitreisende Fans vor Ort beobachten. Der Dachverband der Anhänger ruft dazu auf, möglichst zahlreich in den Breisgau zu reisen.

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