Kader, Stadion und Co: So plant der SSV Ulm 1846 für die 2. Liga

Nach 23 Jahren ist der SSV Ulm 1846 zurück in der 2. Bundesliga und hat zudem als fünfter Klub der Drittliga-Geschichte den direkten Durchmarsch geschafft. liga3-online.de zeigt, wie die Spatzen für die kommende Zweitliga-Saison planen.

Kein großer Umbruch geplant

Trainer: Erfolgscoach Thomas Wörle, der die Spatzen vor einem Jahr erst zum Aufstieg in die 3. Liga und nun in die 2. Bundesliga geführt hat, steht noch bis 2025 unter Vertrag. Zwar dürfte der 42-Jährige das Interesse anderer Klubs geweckt haben, ein Abgang erscheint aber nahezu ausgeschlossen. Einerseits, weil er den Spatzen viel zu verdanken hat, andererseits, weil der lange auf die Chance im Männer-Fußball warten musste und nun die Früchte seiner Arbeiten ernten will.

Kader: Nach aktuellem Stand stehen 15 Spieler für die kommende Saison unter Vertrag. Darunter auch Romario Rösch, dessen Arbeitsvertrag sich durch den Aufstieg automatisch verlängert hat, wie die "Südwest Presse" (SWP) meldet. Weiterhin gebunden sind auch Leistungsträger wie Tom Gaal, Max Brandt, Felix Higl und Léo Scienza, wobei der Brasilianer kurz vor einem Wechsel zum 1. FC Heidenheim stehen soll. Laut "Sky" will der Bundesligist die Kaufoption im Vertrag des 25-Jährigen in Höhe von 600.000 Euro ziehen. Der SSV dürfte sich damit über die zweithöchsten Transfereinnahmen seiner Vereinsgeschichte freuen, würde allerdings seinen alles überragenden Spieler verlieren.

Einen großen Umbruch soll es indes nicht geben "Die Jungs sind in die zweite Liga aufgestiegen, haben sich bewiesen und es verdient", betont Geschäftsführer Markus Thiele gegenüber der "SWP" und kündigt an, den Kader lediglich "gezielt" verstärken zu wollen. "Wir wollen unserem Weg treu bleiben, so wie wir es auch dieses Jahr gemacht haben." Zehn Spieler sind noch ohne Vertrag für die kommende Saison, darunter etwa Lennart Stoll und VfB-Leihgabe Thomas Kastanaras.

Stadion muss modernisiert werden

Stadion: Für Zweitliga-Fußball im Donaustadion hat die DFL zwar grundsätzlich grünes Licht gegeben, allerdings müssen bis zum 17. Juli noch einige bauliche Maßnahmen umgesetzt werden. Dazu zählen eine hellere Flutlichtanlage, die Einrichtung eines Glasfasernetzes sowie eine stabile Stromversorgung. Darüber hinaus müssen die Voraussetzungen für die Torlinientechnologie geschaffen werden. Auch eine Rasenheizung wird eingebaut. "Wir sind in sehr, sehr gutem und engem Austausch mit der Stadt. Sie marschiert in die gleiche Richtung, aber das Zeitfenster ist schon brutal eng und knapp. Da darf nicht viel passieren", so Thiele. Sollten die Maßnahmen nicht fristgerecht umgesetzt sein, müssten die Spatzen zu Saisonbeginn zunächst in ein anderes Stadion ausweichen. Welches das sein wird, ist aber noch nicht bekannt. Ebenso ungeklärt ist die Frage nach der Finanzierung. Feststeht hingegen, dass in den nächsten Jahren noch deutlich größere Umbaumaßnahmen am Stadion notwendig sind, damit dieses den Anforderungen für gehobenen Fußball standhält. Etwa zehn Millionen Euro werden dafür benötigt.

Finanzen: Durch den Aufstieg wird der Etat deutlich ansteigen, allein aus dem TV-Topf kassiert der SSV in der kommenden Saison über sieben Millionen Euro statt bisher 1,2 Millionen Euro. "Natürlich haben wir weitaus größere Fernsehgeld-, Zuschauer- und Sponsoring-Einnahmen. Das gilt auch für den Bereich Merchandise und Fan-Artikel", so Thiele in der Zeitung. "Auf der einen Seite bringt das alles mehr mit. Auf der anderen Seite steigen aber auch die Kosten." Vor allem die Spielergehälter sind betroffen. "Wir werden nicht im großen Plus leben. Wenn wir uns an unsere Planung halten, sieht das alles gut aus." Mit welchem Etat die Spatzen konkret planen, dazu machte Thiele keine Angaben. Von der DFL hat der Klub indes keine wirtschaftlichen Auflagen erhalten. "Das ist für einen Aufsteiger, der durchmarschiert, schon sehr, sehr positiv. Das tut auch in Ulm gut, dass wir seriös und normal geplant haben."

Ziel: Als Aufsteiger wird es für die Spatzen in der kommenden Zweitliga-Saison einzig darum gehen, den Klassenerhalt zu schaffen. Als Vorbild könnte die SV Elversberg dienen, die ebenfalls auf direktem Wege aus der Regionalliga Südwest in die 2. Liga durchmarschiert ist, dort in dieser Saison nie wirklich tief im Abstiegskampf steckte und den Klassenerhalt als derzeit Tabellenzehnter sogar vorzeitig fix machte.

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