Carl Zeiss Jena: Vorwürfe gegen Verhoene erneuert
Kenny Verhoene sieht sich beim FC Carl Zeiss Jena weiterhin schweren Vorwürfen ausgesetzt. Schon Ende Februar wurde von Eltern der U19-Spieler des Nachwuchsleistungszentrum öffentlich gemacht, dass sich der Belgier unzumutbar gegenüber den Jugendspielern verhalten habe. Die Klubführung beschäftigt sich seither mit den Vorwürfen, nun verdeutlichten die Eltern ihren Standpunkt – und fordern die Entlassung des U19-Trainers.
Dreiseitiges Schreiben liegt vor
NLZ-Leiter Heiko Nowak wurde von seinen Aufgaben entbunden, auch Stefan Treitl als Leiter der Spielerentwicklung lässt seine Aufgaben ruhen – das waren die ersten Konsequenzen, mit denen die Führungsebene des FC Carl Zeiss Jena auf die Vorfälle im Nachwuchsleistungszentrum reagierte. Dabei ist es Kenny Verhoene in seiner Rolle als U19-Coach, der in der Kritik steht.
"Ihr Handeln auf alle Vorwürfe gegen das Trainerteam der U19 veranlassen uns, die Unterzeichner dieses Briefes, klar und unmissverständlich die Situation aus unserer Sicht zu analysieren", zitiert die "Bild" aus einem Schreiben der Eltern an Geschäftsführer Chris Förster, Präsident Klaus Berka und Vize-Präsident Frank Jauch. Unterschrieben wurde das Dokument von 14 Eltern, der Verein sprach nach den ersten Maßnahmen noch von "Vorwürfen zweier Eltern unserer U19-Spieler".
"Sachverhalte nicht ernst genommen"
In dem Schreiben erneuern die Eltern ihre Vorwürfe gegen Kenny Verhoene und schildern die Situation: "Gegen Ende des Jahres 2019 (vor der Winterpause) haben der damalige Kapitän der Mannschaft, Robert Winkler, sowie Teile des Mannschaftsrates gegenüber dem hauptamtlichen Trainer Kenny Verhoene zahlreiche Missstände, insbesondere im Hinblick auf das Training und die Zusammenarbeit zwischen Spielern und Trainer angesprochen." Daraufhin habe Verhoene seinen Spielern "faktisch kein Gehör" geschenkt und Winkler als U19-Kapitän abgesetzt.
Dass daraufhin Nowak und Treitl gehen mussten sorgt bei den Eltern für Unverständnis. "Die Art und Weise des Vorgehens ist völlig inakzeptabel und zeigt nur eins, dass man die Sachverhalte (…) nicht ernst nimmt", heißt es in dem Schreiben weiterhin. Die beiden NLZ-Mitarbeiter sollen zurückkehren, dafür aber Verhoene und Co-Trainer Jens Förster "mit sofortiger Wirkung von ihren Aufgaben bei der U19" entbunden werden. Wie der Verein auf die erneuten Vorwürfe und Forderung reagieren wird, ist offen. Fest steht nur, dass das Austragen der Problematik in der Öffentlichkeit das Image des NLZ weiter schädigen wird.