Vier Gründe, warum Osnabrück den Aufstieg schaffen kann

Sechs Spieltage vor dem Ende befindet sich der VfL Osnabrück auf dem Relegationsplatz und darf daher guten Gewissens einen Blick in Richtung 2. Bundesliga werfen. Zwar ist der Zweite aus Aue vorerst enteilt, doch zumindest auf die Relegation in Richtung Bundesliga-Unterhaus besitzen die Lila-Weißen beste Aussichten. Was spricht für einen Aufstieg des VfL Osnabrück? liga3-online.de haben vier Gründe gefunden.

Grund 1: Der mannschaftliche Zusammenhalt

Einzig Dynamo Dresden kann die 3. Liga in dieser Saison durch individuelle Klasse im Schach halten. Die Teams, die dahinter folgen, reihen sich nicht nur nach Spielstärke, sondern besonders nach Teamgeist auf. Und da ist der VfL Osnabrück, wie die Tabelle ebenso preisgibt, ganz weit oben aufgestellt. "Wir haben nicht die großen Einzelkönner, sind aber eine Mannschaft, ein eingeschworener Haufen“, verrät Marcos Alvarez. Jeder steht für den anderen ein, ein dünner Kader verstärkt diesen Effekt: Als Trainer Joe Enochs in den letzten Wochen durch Krankheit, Verletzungen und abzusitzende Sperren nur noch ein Minimalaufgebot stellen konnte, nahmen die Reservisten die Rolle an und bewiesen, sich trotz bisher mangelnder Einsatzzeiten weiterhin voll und ganz in den Dienst der Mannschaft stellen zu können.

Grund 2: Die Mentalität

Der VfL Osnabrück gewinnt die dreckigen Spiele – und das in steter Regelmäßigkeit. Das geht einher mit der Mentalität, die an der Bremer Brücke an den Tag gelegt wird: Aufgegeben wird sich dort eigentlich nie, und besonders in engen und umkämpften Begegnungen bleibt der Kopf in der Schlussphase klar. So wurde beispielsweise Holstein Kiel Ende Februar spät geschlagen, ähnlich war es in der Hinrunde auswärts in Würzburg oder daheim gegen Erfurt. Auch beim VfB Stuttgart II entschieden zuletzt nur Kleinigkeiten wie der unnachahmliche Riecher eines Halil Savrans für die torgefährlichen Situationen. Nicht hübsch, sondern dreckig und mit viel Einsatz spielen und gewinnen – das Motto geht in Osnabrück in dieser Saison voll auf.

Grund 3: Der Trainer

Einen besseren Griff hätte der VfL Osnabrück im Nachhinein gar nicht machen können, als Joe Enochs zum Cheftrainer zu befördern. Keiner verkörpert die Tradition, die Leidenschaft und überhaupt den Verein mehr als der US-Amerikaner, der in Deutschland bis auf ein kurzes Engagement bei der U23 des FC St. Pauli nie für einen anderen Club spielte und nach seiner aktiven Karriere in der niedersächsischen Stadt auch noch eine Sportkneipe eröffnete. Er hält die Spieler auf dem Boden, lässt die „Kirche im Dorf“ – auch wenn sich die Anhänger so manches Mal vielleicht mehr Optimismus wünschen. Und ganz nebenbei besitzt er offenbar auch den nötigen Fußball-Sachverstand als Trainer. Vorbei ist die Ära von Trainern a la Claus-Dieter Wollitz, eine neue Sachlichkeit ist in Osnabrück eingekehrt. Und die tut dem Verein äußerst gut.

Grund 4: Marvin Schwäbe

Es ist schwer zu entscheiden, wer den größeren Glücksgriff an der Scharnhorststraße darstellt: Coach Enochs oder Torhüter Marvin Schwäbe? Ohne ihn stünde der VfL Osnabrück in jedem Fall nicht dort, wo er nun vorzufinden ist. In tatsächlich jedem Spiel glänzt er mit sehenswerten Paraden, ist seit Oktober in jedem (!) darauffolgenden Monat als Torhüter in der "Elf des Monats" nominiert worden. Das hat es so nie gegeben. Sollte Schwäbe den VfL zur kommenden Spielzeit – egal, in welcher Liga – verlassen, tut sich eine ziemlich große Lücke auf. Umso bessere Aussichten böte ein Zweitliga-Aufstieg, um den 20-Jährigen doch irgendwie an der Illoshöhe halten zu können.

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