Wehen Wiesbaden begeistert: "Das wollen wir immer haben"
Der SV Wehen Wiesbaden ist Zweiter: Nach dem 2:0-Sieg im Topspiel gegen den Karlsruher SC hat der SVWW sich auf einen direkten Aufstiegsplatz geschoben. Insbesondere die Kulisse im Stadion riss die Spieler auf dem Platz mit. Trainer Rüdiger Rehm war im Anschluss an die Partie um Ruhe bemüht.
Kulisse hinterlässt Eindruck
Durchschnittlich sehen 2.773 Zuschauer die Spiele des SV Wehen Wiesbaden in der heimischen Brita-Arena. Dementsprechend eindrucksvoll wirkte die Kulisse im Topspiel gegen den Karlsruher SC: Insgesamt 7.451 Zuschauer – darunter etwa 3.000 aus Karlsruhe – fanden sich auf den Rängen ein, um die Mannschaften anzufeuern. Es war die größte Kulisse bei einem Drittliga-Heimspiel des SVWW in dieser Saison.
"Wir haben uns das hart erarbeitet", gab Manuel Schäffler nach dem Spiel gegenüber dem Vereins-TV zu Protokoll. "Beim Aufwärmen haben wir schon gesagt: 'Das wollen wir immer haben'." Auch Niklas Schmidt war nach der Partie emotional sichtlich mitgenommen: "Die Stimmung war atemberaubend heute", so der Torschütze zum 2:0. Auf die Frage, ob er einen vergleichbaren Jubel wie bei seinem Treffer, der den Sieg unter Dach und Fach brachte, schon mal erlebt habe, fiel ihm nur ein Beispiel ein: "Selten. Im DFB-Pokal gegen St. Pauli war es ähnlich."
Stimmung wie gegen St. Pauli – sollte es sportlich weiter so gut für den SVWW laufen wie bisher, könnte das tatsächlich zur Regel werden. Denn: Mit dem 2:0 gegen den Karlsruher SC zog die Mannschaft von Rüdiger Rehm am direkten Aufstiegskonkurrenten vorbei auf Platz zwei. Beide Teams stehen nun punktgleich da – ein spannender Kampf um den Aufstieg ist damit vorprogrammiert.
"Wenn wir genau so spielen, wie die letzten Wochen…"
Der spiegelte sich auch im direkten Aufeinandertreffer der beiden Mannschaften wider: "Es war ein intensives, hochemotionales Spiel mit viel Leidenschaft. Jeder Zweikampf wurde angenommen, keiner weggelassen", zeigte sich Trainer Rüdiger Rehm auf der Pressekonferenz nach dem Spiel begeistert. Der Trainer räumte zwar ein, "dass die erste Halbzeit von beiden nicht gut war. Das war ein bisschen zäh, nicht das, was man sich erhofft hatte." Was seine Mannschaft aber "in der zweiten Halbzeit abgeliefert hat, war meines Erachtens nach überragend."
Viel Lob vom Coach, der sich Beleidigungs-Vorwürfen von KSC-Sportdirektor Oliver Kreuzer ausgesetzt sah. Die gerieten in der Nachbetrachtung angesichts der derzeitigen sportlichen Situation des SVWW eher zur Randnotiz: "Es ist natürlich schön, dass wir jetzt da oben stehen. Aber wir dürfen auf keinen Fall die Ruhe verlieren oder hektisch werden", warnte etwa Niklas Schmidt vor frühzeitigem Jubel. Auch Torschütze Manuel Schäffler betonte: "Es werden noch sehr, sehr harte und anstrengende sieben Spiele."
Damit trafen beide auch den Tenor ihres Trainers, der nach der intensiven Partie darum bemüht war, "den Ball flachzuhalten und den Kopf wieder auf normal zu bringen." Ganz ohne Kampfansage endete der Spieltag allerdings nicht: "Wenn wir von Woche zu Woche genau so spielen wie heute, wie die letzten Wochen", so Niklas Schmidt, "dann bin ich sicher, dass wir den Aufstieg packen. Aber bis dahin ist noch ein Stück zu gehen." Am kommenden Samstag führt der Weg nach Zwickau.