Luginger im Interview: Angriff auf die 2. Liga? "Das ist unser Anspruch"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Saarbrückens Sportdirektor Jürgen Luginger über den Stand der Planungen für die nächste Saison, die Neulinge in der 3. Liga und das Erstrundenlos im DFB-Pokal.

"Es wäre definitiv mehr drin gewesen"

liga3-online.de: Die Saison in der 3. Liga ist nun seit einigen Wochen vorbei, der 1. FC Saarbrücken beendete sie auf Platz fünf. Außerdem gelangen dem FCS das Erreichen des Halbfinals im DFB-Pokal und der Sieg im Saarlandpokal. Wie fällt Ihr Saisonfazit aus, Herr Luginger?

Jürgen Luginger: Die Pokalsaison war sensationell – da gibt es keine zwei Meinungen. Was wir erreicht haben – inklusive der Siege gegen den FC Bayern, Borussia Mönchengladbach und Eintracht Frankfurt – ist der Wahnsinn. In der 3. Liga waren wir leider zu inkonstant. Es ist schade, dass wir zu oft unentschieden gespielt und dabei wichtige Punkte hergeschenkt haben. Wir haben zum vierten Mal in Folge eine ordentliche Drittliga-Saison gespielt, aber es wäre definitiv mehr drin gewesen. Wenn man immer so nah dran ist, will man auch irgendwann komplett oben angreifen.

Also ist das Ziel für die nächste Saison klar – Angriff auf die 2. Bundesliga?

Das ist unser Anspruch. Wir wissen aber auch, dass die 3. Liga wieder knallhart wird. Dass in der abgelaufenen Saison Mannschaften wie Waldhof Mannheim, 1860 München und Arminia Bielefeld gegen den Abstieg gespielt haben, war nicht zu erwarten. Solche Teams wollen oben mitmischen. Es kommen Mannschaften wie Hansa Rostock, VfL Osnabrück und Wehen Wiesbaden dazu, außerdem haben Sandhausen und Ingolstadt Großes vor. Ich könnte noch lange so weitermachen. (lacht) Vermutlich verfolgen mehr als die Hälfte aller Drittligisten das Ziel, eine gute Rolle zu spielen. Die Konkurrenz war nie stärker.

Wie soll eine noch bessere Saison gelingen?

Wir wollen mehr Heimspiele gewinnen und die fantastische Stimmung in unserem Stadion mehr zu unserem Vorteil nutzen. Außerdem sind wir dabei, unseren Kader anzupassen und uns mit einigen Spielern zu verstärken, um noch konkurrenzfähiger zu sein.

Geben Sie uns gern ein Update zum Stand der Kaderplanung.

Zusätzlich zu den bereits verpflichteten Spielern, wozu auch Till Schumacher und Maurice Multhaup zählen, wollen wir noch drei bis vier Neuzugänge holen und dabei auch darauf achten, den Kader etwas zu verjüngen. Außerdem stehen noch Gespräche mit einigen unserer Spieler an, die wir gerne behalten möchten. Wir sind bei unseren Planungen sehr gut in der Zeit und zuversichtlich, die Planungen für die nächste Saison frühzeitig abzuschließen. Es wird keinen so großen Umbruch geben.

 

"Eine sehr ausgeglichene 3. Liga"

Unter anderem mit Alemannia Aachen und Energie Cottbus kehren zwei ehemalige Bundesligisten zurück in die 3. Liga. Wie schätzen Sie die neuen Teams in der 3. Liga ein?

Alle neuen Klubs werten die 3. Liga qualitativ auf. Die Aufsteiger Aachen und Cottbus sind keine klassischen Aufsteiger, die definitiv gegen den Abstieg spielen. Ich schätze eher, dass sie – ähnlich wie Rot-Weiss Essen und jetzt zuletzt Preußen Münster – weiter oben mitspielen und sich schnell in der 3. Liga etablieren. Auch die Absteiger Wehen Wiesbaden, Osnabrück und Rostock sind sehr stark und verfolgen sicher das Ziel, direkt wieder aufzusteigen. Es wird – wieder einmal – eine sehr ausgeglichene 3. Liga mit vielen engen Partien.

In der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals wartet der Zweitligist 1. FC Nürnberg. Der Beginn der nächsten erfolgreichen Pokalreise?

Es ist ein tolles Los, und wir treffen auf einen attraktiven Gegner. Nürnberg ist ein großer Traditionsverein, und wir freuen uns schon jetzt auf das Duell. Aber auch, wenn wir als Halbfinalist aus der abgelaufenen Saison ins Spiel gehen: Ein Selbstläufer wird es sicher nicht. (lacht) Wir sind als Drittligist einmal mehr in jeder Pokalbegegnung Herausforderer. Dennoch hoffen wir, dass wir noch einmal eine ähnlich erfolgreiche Pokalsaison spielen können.

Am 25. Juni beginnt die Saisonvorbereitung, wenig später geht es ins Trainingslager. Die Heim-EM wird dann sicher aktiv mit dem Team verfolgt. Ihr Tipp: Wer wird Europameister?

Das eine oder andere Spiel werden wir sicher gemeinsam schauen. Ich drücke unserer Nationalelf die Daumen. Der Kader hat auf jeden Fall das Potential, Großes zu erreichen und vielleicht sogar den Titel im eigenen Land zu holen.

   

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