Kommentar: "Organisation war eine Katastrophe!"

Nach den Vorfällen rund um das gestrige Spiel zwischen der TuS Koblenz und dem 1. FC Saarbrücken (wir berichteten), erreichte die liga3-online.de-Redaktion eine Mail von Carsten vom Saarbrücken-Fanzine "Leuchtturm". Carsten war gestern selbst Augenzeuge der Ereignisse. Teile aus seiner Mail haben wir nun hier veröffentlicht. "Auch nach Spielbeginn beruhigte sich die Lage nicht: etwa 80-100 Saarbrücken-Fans verweigerten die Kontrolle durch den eingesetzten Ordnerdienst woraufhin ihnen von diesen der Zutritt in den Gästeblock verwehrt wurde." (Zitat aus der offiziellen Pressemeldung der Koblenzer Polizei).

Einlasskontrollen dauerten sehr lange!

Koblenz hatte zwei Eingänge, davon einer verborgen hinter einer Masse von Ordnern und einer Bretterbude. Jeder Saarbrücker wurde bis auf den Geldbeutel und die Schuhe nach Rauchbomben und Bengalos kontrolliert. Dazu waren pro Eingang jeweils drei Ordner abgestellt, wobei ein Eingang fast nicht genutzt wurde, da die Ordner schlicht nicht auf ihn hinwiesen. Er lag ja nicht sichtbar für ankommende Gästefans.

Dass bei insgesamt sechs Ordnern für eine Fanmasse von ca. 1000 Menschen bei diesen Kontrollen der Einlass sehr lange dauert (im Schnitt zwei bis drei Minuten) und auch der Schiedsrichter keine Anstalten macht, das Spiel um 10 Minuten nach hinten zu verlegen, kann bei Leuten, die zu Anpfiff noch draußen stehen, Frust auslösen. Viele Fans standen trotz erworbener Karte zu Spielbeginn noch vor den Toren des Stadions.

Einige Fans wurden nach Hause geschickt

Dass die Organisation ein Mitauslöser der Ereignisse während des Spiels (das mit der Kneipe nicht eingerechnet) waren, hat auch die Saarbrücker Zeitung erkannt und heute einen ziemlich kurzen, interessanten Absatz geschrieben:"Vor dem Anpfiff hatte es Ärger gegeben. Der Ordnungsdienst ließ zahlreiche Saarbrücker Zuschauer – darunter die Eltern von Manuel Zeitz – nicht auf ihre Plätze, schickte andere ganz nach Hause. Die Hintergründe waren gestern Abend nicht aufzuklären."

Auch der SAARTEXT des Saarländischen Rundfunks zitierte den FCS-Sicherheitsbeauftragten Charly Mai:

"Der FCS-Sicherheitsbeauftragte Mai nannte die Kontrollen zu streng und schlecht organisiert."
Kann es womöglich sein, dass erst nach Beginn des Kartenverkaufs über das Einlasskonzept am Gästeblock nachgedacht wurde? Das würde bedeuten: Die schlechte Organisation ist nicht komplett auf die Kneipenattacke vor Spielbeginn zurückzuführen. Dass das Ereignis wohl die Lage noch zusätzlich verschärft hat, mag ich allerdings nicht abstreiten.

Dass die Kontrollen letztlich nicht einmal das Abbrennen von Pyrotechnik verhindert hat, ist vielleicht noch der beste Beweis dafür, wie überflüssig diese Art der Durchschung letztlich war.

FOTO: Marcel Günther

   

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