Köln seit sieben Spielen sieglos: "Da müssen wir abgezockter sein"

Auch wenn es lange Zeit nicht so aussah, muss Viktoria Köln doch weiter auf den vierten Saisonsieg warten. In der Nachspielzeit kassierten die Rheinländer am Freitagabend in Paderborn gegen den SC Verl das 2:2. Mann des Spiels war André Becker, der in seinem ersten Spiel für die Kölner gleich treffen konnte.

"Das musst du als Trainer aushalten"

"Ich bin nicht sauer, weil das die Geschichten sind, die der Fußball schreibt", sagte Viktoria-Köln Olaf Janßen nach der Partie bei "MagentaSport". Aber natürlich nagte dieser späte Gegentreffer am 56-Jährigen. "Es ist bitter, dass es so kommt." Denn es sah danach aus, als könnte seine Mannschaft den ersten Sieg seit dem 13. August einfahren. Doch Cyrill Akono erzielte in der dritten Minute der Nachspielzeit noch den Ausgleich. "Wir konnten das Ding vorher gefühlt drei Mal klären", ärgerte sich Janßen. "Da müssen wir abgezockter sein. Aber wir haben eine junge Mannschaft, das musst du das als Trainer aushalten."

Diese Partie könne durchaus als Sinnbild hergenommen werden, um die bisherige Spielzeit der Kölner zusammenzufassen, meinte der erfahrene Fußballlehrer. Oftmals hielt die Janßen-Truppe gut mit, machte sich bessere Ergebnisse aber zunichte. "Entwicklung muss man sich verdienen", so der Coach, der seiner Mannschaft jedoch eine gesunde Widerstandsfähigkeit bescheinigte und sich deshalb wenig Sorgen macht, dass der später Gegentreffer Nachwirkungen haben wird.

"Habe eine lange Leidenszeit hinter mir"

Auch, weil sich Köln nach dem Rückstand durch Mael Corboz (69.) nicht geschockt zeigte. Robin Meißner (72.) und André Becker (85.) drehten die Partie zugunsten der Gäste. Für Becker war es ein ganz besonderer Treffer. Der 26-jährige gebürtige Brasilianer fehlte seit Ende Februar verletzungsbedingt, musste tatenlos mit ansehen, wie er mit den Würzburger Kickers aus der 3. Liga abstieg. Im Sommer folgte der Wechsel nach Köln – und im ersten Spiel gleich das Tor.

"Ich freue mich unheimlich darüber, wieder auf dem Platz stehen zu dürfen", so der Angreifer. "Ich habe eine lange Leidenszeit hinter mir." Er habe in den vergangenen Wochen "darauf hin gefiebert", wann er wieder fit genug sei, um im Kader zu stehen. Nun war es soweit: "Es ist unbeschreiblich, im ersten Spiel gleich zu treffen. Ich habe den Torriecher wieder etwas ausgegraben", erklärte er schmunzelnd. Schließlich stand er in echter Stürmer-Manier goldrichtig, um einen vom Keeper abgewehrten Ball zu versenken. Sollte sich das in den kommenden Wochen wiederholen, dann wird auch das Warten auf den nächsten Sieg für die Kölner bald vorbei sein. Am kommenden Spieltag geht es jedoch gegen den starken Aufsteiger aus Elversberg.

   
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