FCM hat Abstiegskampf angenommen: "Großes Kompliment"

Ganz wichtiger Erfolg für den 1. FC Magdeburg: Durch den 2:1-Sieg beim MSV Duisburg sind die Elbestädter nicht mehr auf einem Abstiegsplatz. Erstmals in dieser Saison haben die Blau-Weißen einen Rückstand gedreht, zudem erzielte Siegtorschütze Leon Bell Bell seinen ersten Profitreffer. Auch sonst gab es mehrere Premieren.

Ende der Leidenszeit für Bell Bell

Einen besseren Moment für seinen Premieren-Treffer hätte sich Leon Bell Bell nicht aussuchen können. Nach 76 Minuten stand der 24-Jährige im Strafraum des MSV Duisburg goldrichtig und musste den Ball nach Vorarbeit von Saliou Sané nur noch über die Linie drücken. Das Tor zum 2:1 bedeutete auch gleichzeitig den Endstand. Es war das erste Profi-Tor des Mittelfeldspielers – und zugleich ein ganz wichtiges. "Für mich war es ein schweres halbes Jahr mit viel Verletzungspech. Deswegen freut mich das Tor umso mehr und dass ich der Mannschaft helfen konnte", sagte Bell Bell, der nach Rücken- und Knieverletzungen erst im Jahr 2021 erstmals diese Saison spielen konnte, dem Vereins-TV. Durch den Erfolg im Kellerduell gegen den MSV Duisburg kletterte der FCM pünktlich zum Ende der Hinrunde aus der Abstiegszone, hat nun einen Punkt Vorsprung auf den ersten Rang unter dem gefürchteten Strich.

Mittlerweile zeigt sich, dass die Mannschaft den Kampf um den Klassenerhalt angenommen hat: Erstmals seit November 2019 konnte das Team wieder zwei Partien in Folge gewinnen. Und – noch viel wichtiger – der Sieg bedeutete, den ersten Dreier in dieser Saison nach Rückstand. Zudem traf Magdeburg erstmals überhaupt in Duisburg und nahm ihm siebten Anlauf auch zum ersten Mal drei Punkte mit. Der MSV war trotz gutem Beginns der Gäste durch Ahmet Engin in Führung gegangen (22.). Winterzugang Nico Granatowski glich kurz nach dem Seitenwechsel jedoch aus (55.).

Nach dem verheißungsvollen Start in das Duell mit guten Möglichkeiten hätten seine Spieler "die Verantwortung abgegeben. Dann ist Duisburg mit dem Umschaltspiel präsenter gewesen", kritisierte FCM-Trainer Thomas Hoßmang das Verhalten der Gäste. In der Pause sei noch einmal angesprochen worden, wie das Team zu agieren habe. "Wir haben uns dann gefangen. Großes Kompliment, wie wir zurückgekommen sind", so der 54-Jährige: "Das Entscheidende war, dass wir weitergemacht haben und das Spiel gedreht haben. Das ist die zweite Englische Woche, alle waren am Anschlag, haben gearbeitet und gelitten."

Winterzugänge schlagen ein

Bislang holten die Blau-Weißen im neuen Kalenderjahr sieben Punkte aus vier Spielen, haben jetzt wieder beste Chancen, die Klasse zu halten. Dass es im Moment besser läuft als über weite Strecken des vorherigen Jahres liegt auch an den guten Wintertransfers: Mit Saliou Sané (ausgeliehen von Würzburg) und Nico Granatowksi (kam aus Osnabrück) wurden zwei Spieler verpflichtet, die sofort helfen konnten. Sané – nun mit zwei Toren und zwei Vorlagen – war an beiden Treffern beteiligt, Granatowski erzielte den Ausgleich, leitete auch das 2:1 ein. Der dritte Neue, Baris Atik, ist weiterhin wegen eines Muskelfaserrisses nicht dabei.

"Ich denke, dass es gut getan hat, dass noch mal zwei Spieler dazugekommen sind, die nicht so belastet sind", meinte Granatowski bei "MagentaSport". Er und Sané "kennen auch die Liga, gehen gern voran". Beide Zugänge hätten in der Zeit, seit sie beim FCM sind, "Einzelgespräche mit den Jungs geführt und haben in die Köpfe geschaut". Mit Erfolg: "Die Moral ist intakt", so Granatowski. Spiele wie dieses Duell beim MSV Duisburg "musst du gewonnen, wenn du unten rauskommen willst. Mit den Siegen kommt dann auch das Selbstvertrauen zurück." Und das braucht der FCM. Vor allem vor dem Derby gegen den HFC, das am Samstag ansteht.

   
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