"Wäre das Non­plus­ul­t­ra": Ulm fehlt nur noch ein Sieg zum Aufstieg

Mit dem Auswärtssieg in Freiburg hat der SSV Ulm 1846 das Tor zur 2. Bundesliga ganz weit aufgestoßen. Die Relegation haben die Spatzen bereits sicher, schon am kommenden Samstag kann der SSV den direkten Durchmarsch perfekt machen. Die Vorfreude bei Siegtorschütze Tom Gaal ist riesig. Zu seinem Siegtreffer, der aufgrund eines Handspiels nicht hätte zählen dürfen, zeigte er sich ehrlich.

Gaal über Handspiel: "Natürlich sieht es jetzt blöd aus"

Er war nicht zu überhören, der lautstarke Jubel der 1.500 mitgereisten Fans mit Spielende. Als die Mannschaft kurz danach vor den Block kam, wurde sie frenetisch und minutenlang unter "Spitzenreiter, Spitzenreiter"-Gesängen gefeiert. "Wir sind so stolz darauf, wie überragend wir hier unterstützt worden sind. Danke dafür", geriet Trainer Thomas Wörle im Interview mit "MagentaSport" ins Schwärmen. Auch seiner Mannschaft sprach er ein "Riesenkompliment" dafür aus, dass sie nach dem Gegentreffer in Minute 56 stabil geblieben sei und auf den einen Moment gewartet habe. Dieser war nach 82 Minuten schließlich da, als Tom Gaal im Anschluss an eine Ecke zur Stelle war.

Allerdings: Weil er den Ball zuvor an die Hand bekam, hätte der Treffer nicht zählen dürfen. Das musste auch Wörle nach Ansicht der TV-Bilder einräumen: "Es sieht nach Hand aus." Gaal selbst hatte auf Nachfrage von Schiedsrichter Nicolas Winter angezeigt, den Ball an die linke Hüfte bekommen zu haben. Wörle nahm den 23-Jährigen aber in Schutz: "Das geht sauschnell. Man kann es auf dem Platz gar nicht so schnell wahrnehmen. In der Zeitlupe ist es dann ganz langsam, die Chance hat aber keiner auf dem Platz."

Auch Gaal selbst konnte das Handspiel nach Begutachtung der entsprechenden Wiederholung nicht leugnen. "Natürlich sieht es jetzt blöd aus, aber ich habe wirklich gedacht, dass es die Hüfte war. Mir wird das zwar keiner glauben, aber das ist der erste Impuls. Es ging alles so schnell, man macht sich in dem Moment keine Gedanken. Die Leute, die es mir übel nehmen wollen, sollen es mir übel nehmen." Freiburg-Coach Thomas Stamm nahm es Gaal zwar nicht übel und zeigte sogar Verständnis, da es "um viel geht", betonte aber: "Unabhängig von der Situation wäre Ehrlichkeit ganz gut. Das ist immer besser. Er ist für den Schiedsrichter künftig nicht mehr glaubwürdig."

Nur ein Sieg fehlt noch zum Aufstieg

Am Ende zählte der Treffer und stößt das Tor zur 2. Bundesliga nun ganz weit auf. Ein Sieg aus den letzten drei Spielen reicht, schon am nächsten Samstag können die Spatzen im Heimspiel gegen Viktoria Köln den Aufstieg aus eigener Kraft eintüten. "Der Gedanke daran ist Wahnsinn", meinte Gaal. "Das war die Traumvoraussetzung, die wir schaffen wollten." Bereits am kommenden Samstag feiern zu können, "wäre das Non­plus­ul­t­ra", so der Siegtorschütze. "Ich habe brutal Bock darauf. Dazu noch ausverkauft und bestes Wetter. Das wäre das i-Tüpfelchen auf dieser unglaublichen Saison. Das wollen wir unbedingt. Und wenn wir was wollen, haben wir schon oft gezeigt, dass wir das schon erreichen können."

Sogar die Meisterschaft wäre schon möglich, sollte Regensburg zeitgleich patzen. Doch wie lässt sich verhindern, dass der Kopf angeht? "Das hat alles mit Vorbereitung zu tun. Wir gewinnen die Spiele nicht erst am Samstag. Das Trainerteam wird uns gut einstellen und die Mannschaft wird vom Kopf klar sein." In Freiburg machte sich der Kopf in einigen Phasen dann aber doch bemerkbar. "Niemand hat damit gerechnet, dass wir in dieser Lage sein werden. Irgendwann realisiert man, dass die Chance da ist. Dass der Kopf dann angeht, ist nur menschlich", meinte Gaal.

Den Aufstieg, und damit den direkten Durchmarsch, wollen sich die Spatzen jedoch nicht mehr nehmen lassen. "Ziel war es, den vorletzten Schritt zu gehen. Das haben wir geschafft. Aber es braucht noch einen letzten Schritt", so Wörle. "Wir haben drei Chancen, müssen aber die Leistung auf den Platz bringen. Ansonsten hast du nie Chancen auf Punkte. Das wird auch unsere Aufgabe sein." Doch so, wie Ulm in den letzten Wochen aufgetreten ist, spricht viel dafür, dass direkt der erste Matchball verwandelt wird.

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