2:0 im S-Bahn-Derby: SpVgg Unterhaching ärgert 1860 München

Zum Abschluss des 35. Spieltages stand am Sonntagabend das S-Bahn-Derby zwischen der SpVgg Unterhaching und dem TSV 1860 München auf dem Programm, das aufgrund eines Banners im Gästeblocks, das einen Fluchtweg versperrte, und eines Polizei-Aufmarschs erst mit 26-minütiger Verzögerung angepfiffen wurde. Dank einer eiskalten Chancenverwertung entschied Unterhaching die Partie durch die Treffer von Stiefler (31.) und Hobsch (54.) mit 2:0 für sich. Während die Spielvereinigung auf Platz 8 springt, schrumpft der Vorsprung der Löwen auf die Abstiegsplätze auf fünf Punkte.

Stiefler trifft aus dem Nichts zur Führung

Unterhaching-Trainer Marc Unterberger wechselte seine Mannschaft im Vergleich zum 1:2 in Aue auf einer Position: Krattenmacher durfte anstelle von Westermeier starten. Gegenüber Argirios Giannikis nahm dagegen gleich vier Wechsel im Vergleich zum 1:1 gegen Saarbrücken vor. Schröter, Reinthaler, Greilinger und Lakenmacher rotierten für Kwadwo (Rot-Sperre) Ludewig (verletzt), Muteba (krank) und Nankishi (Bank) in die Startelf. Damit setzte Löwen-Trainer erstmals auf eine Doppelspitze aus Zwarts und Lakenmacher. Doch die Spieler mussten sich noch etwas gedulden, da sich der Anpfiff aufgrund eines Banners im Gästeblock, das einen möglichen Fluchtweg versperrte, und eines Polizei-Aufmarschs vor dem Gästeblock verzögerte. Als der Ball dann nach 26 Minuten Verspätung endlich rollte, legten beide Teams angepeitscht von den rund 15.000 Zuschauern, darunter auch viele Tausend Löwenfans, engagiert los.

Nennenswerte Torchancen waren in der Anfangsphase jedoch Fehlanzeige, da beiden Mannschaften die letzte Präzision fehlte. Am gefährlichsten wurde es noch in der 18. Minute, als sich eine zu lang geratene Flanke von Rieder tückisch in Richtung langes Eck senkte, doch Haching-Keeper Vollath war aufmerksam und kratzte den Ball über das Tor. Die Gastgeber aus Unterhaching verbuchten in der 26. Minute den ersten Torschuss. Doch Krattenmachers Distanzschuss stellte keine Herausforderung für Löwen-Schlussmann Hiller dar. Insgesamt dominierten jedoch auf beiden Seiten die stabilen Abwehrreihen das Geschehen.

Und wenn aus dem Spiel heraus so gut wie nichts geht, dann muss ein Standard herhalten. Mit der ersten Ecke des Spiels ging Unterhaching in Führung. Skarlatidis‘ Hereingabe landete im Fünfmeterraum auf dem Kopf von Stiefler, der den Ball ohne großen Gegnerkontakt einnicken konnte (31.). Die Hachinger Führung aus dem vielzitierten Nichts zündete die Partie nun so richtig an. Die Löwen reagierten wütend auf den Rückstand. Doch weder ein Lakenmacher-Abschluss nach einer schönen Hereingabe von Greilinger (37.), noch ein satter Distanzschuss von Frey (45.) brachten Vollath ernsthaft in Verlegenheit. So ging es mit einer 1:0 Führung für die Münchner Vorstädter in die Halbzeitpause.

Hobsch entscheidet das Derby

Auch nach dem Seitenwechsel nahm 1860 direkt wieder das Heft des Handelns in die Hand. Die Löwen waren sichtlich bemüht, möglichst schnell für den Ausgleich zu sorgen. Doch erneut fehlte es an der letzten Präzision. Reinthalers Kopfball nach einer Ecke kam zu zentral (50.), während Schröters Abschluss knapp am Tor vorbeiging (51). Unterhaching lauerte nun auf Konter – und schlug in der 54. Minute eiskalt zu. Nach einer Waidner-Flanke von der linken Seite setzte sich Hobsch gegen zwei Gegenspieler durch und köpfte den Ball aus kurzer Distanz ins Tor (54.).

Das zweite Gegentor mitten hinein in die eigene Drangphase war ein Nackenschlag für die Löwen, die sich nun erst einmal sammeln mussten. Coach Giannikis reagierte nach einer Stunde mit einem Doppelwechsel und brachte Ouro-Tagba und Nankishi in die Partie. Doch abgesehen von einem zu zentral geratenen Reinthaler-Kopfball nach einer Ecke (68.) kam in dieser Phase wenig von den Löwen. Stattdessen hätte Hobsch die Partie bereits zumachen können, doch dem Hachinger Stürmer versagten frei vor Hiller die Nerven (70.). In der Folge bot sich den Zuschauern das gewohnte Bild: 1860 rannte an, fand aber gegen die massive Defensive der Hausherren kein Durchkommen. Unterhaching wiederum boten sich mehrere gefährliche Umschaltmomente, die für die endgültige Entscheidung hätten sorgen können.

Doch auch ohne den dritten Treffer geriet der Derby-Sieg nicht mehr in Gefahr. Unterhaching brachte das 2:0 gegen zunehmend ideenlose Löwen souverän ins Ziel. Durch die Derby-Niederlage und das dritte sieglose Spiele in Folge hat Sechzig drei Spieltage vor Schluss nur noch fünf Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz, den der Hallesche FC innehat. Am kommenden Samstag stehen die Löwen im Heimspiel gegen Dortmund II also wieder unter Druck. Unterhaching, das durch den zweiten Derby-Sieg der Saison auf Platz 8 klettert, könnte tags darauf beim Auswärtsspiel in Halle Schützenhilfe für den Rivalen aus München leisten.

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