"Favoritenrolle ist eindeutig": 1860 will gegen den FCK überraschen
Am Dienstagabend (19 Uhr) kann der TSV 1860 München sein Punktekonto im Nachholspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern weiter ausbauen. Als Verfolger sind die Münchner Löwen dabei der Außenseiter, wie Cheftrainer Michael Köllner vor der Partie fand. Dennoch brachte das Spiel in Zwickau neuen Auftrieb – und neue Widerstände.
"Man erkennt die Ausnahmestellung"
Das Gelb-Wirrwarr des DFBnet grassiert in der 3. Liga und trifft nun die Münchner Löwen, die im Nachholspiel überraschend auf Richard Neudecker verzichten müssen. Eine Thematik, mit der sich Cheftrainer Michael Köllner bis Dienstagabend nicht mehr beschäftigen will – denn korrigieren lässt sich der Umstand nicht, wie auch Sportchef Günther Gorenzel in seiner Schelte an den DFB klarmachte. "Es sind Widerstände, die du knacken musst", zeigte sich Köllner kämpferisch. "Bitter ist, wie es zustande kommt."
Zustande kommen wird jetzt auch das Nachholspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern auf Giesings Höhen. Zu Gast bei den Münchner Löwen wird der Tabellenzweite sein, der zuletzt vor 13 Spielen eine Partie herschenkte. "Mit der Platzierung ist schon einiges ausgedrückt", verwies Köllner auf die Konstellation, in der 1860 und die Roten Teufel aufeinandertreffen. Eindruck machte zudem die gute Abwehrarbeit des kommenden Gegners: "16 Gegentore in 27 Spielen sind absoluter Rekord. Wenn man sieht, dass Braunschweig in der Statistik Zweiter ist und schon zehn Tore mehr hat, erkennt man die Ausnahmestellung." Entsprechend rechnete Köllner mit einem "schweren Brett" – und machte ganz klar: "Die Favoritenrolle ist eindeutig."
Neben Neudecker fehlt auch Lang
Denn nach kurzem Schwächeln hat sich der TSV 1860 erst jüngst gegen Zwickau wieder aus der Ergebniskrise geschossen. "Das war für uns schon Ballast, der abgefallen ist", blickte Köllner auf den 3:1-Sieg in Überzahl zurück. Anschließend bemerkte der 52-Jährige etwas ironisch, dass die Löwen gegen den FCK wohl keine Chance haben werden. Das revidierte Köllner nun mit einem Schmunzeln: "Dass wir wenige Chancen haben werden, wird sich morgen zeigen. Wir können trotzdem eine Überraschung schaffen, wenn wir gegen Lautern punkten."
Neben Richard Neudecker wird auch Niklas Lang für die Partie ausfallen. Der Abwehrspieler laboriert an einem geprellten Brustbein, nachdem er dort von Zwickaus Lars Lokotsch getroffen worden war. "Es scheint nichts Knöchernes zu sein", gab Köllner eine Teilentwarnung, wenngleich Lang nach wie vor über Atemnot klage. Mindestens zwei Änderungen wird der 1860-Coach also vornehmen müssen, weitere sind möglich: "Wir werden den einen oder anderen frischen Spieler in die Mannschaft bringen", bemerkte Köllner angesichts der Englischen Woche, "und wir spielen jetzt gegen eine Fünferkette, da werden wir uns sicherlich taktisch verändern." Funktioniert hat in Zwickau schließlich auch nicht alles, sodass noch genügend Stellschrauben zu drehen sind. Trotzdem sollte der Sieg Mut machen. "Ich bin kein Mensch, der zuhause eine Zauberkugel hat, die ihm die Zukunft voraussagt. Aber ich wünsche der Mannschaft, dass es ihr Auftrieb und Selbstvertrauen gibt, damit es die nächsten Wochen anhält." Zeigen wird sich, ob das Team auch daran gewachsen ist.