Gorenzel schimpft über den DFB: "Sie machen es sich sehr einfach"

1860-Sportchef Günther Gorenzel ist derzeit nicht gut auf den DFB zu sprechen – und machte seinem Ärger am Montag bei der Pressekonferenz vor dem Nachholspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern (Dienstag, 19 Uhr) mit deutlichen Worten Luft.

Kritik an Dopingkontrolle ohne FFP2-Maske

Es sind zwei Themenkomplexe, die den Österreicher in Bezug auf den DFB derzeit auf die Palme bringen. Da sind zunächst die Geschehnisse rund um das Pokalspiel gegen den Karlsruher SC vom 18. Januar. So war es im Nachgang der Partie zu einem Corona-Ausbruch bei den Löwen gekommen, nachdem sich die mehrere Spieler offenbar im Rahmen der Dopingkontrolle bei Akteuren des Karlsruher SC angesteckt hatten.

"Wir bekommen sämtliche Dinge vom DFB vorgeschrieben, aber dann wird eine Dopingkontrolle während einer Pandemie ohne FFP2-Maskenpflicht durchgeführt. Da muss mir mal jemand erklären, welche Sinnhaftigkeit dahintersteckt", schimpfte Gorenzel. Rechtlich dagegen vorgehen können die Löwen nicht, zumal eine FFP2-Maskenpflicht zu diesem Zeitpunkt nicht vorgeschrieben war. "Das obliegt ausschließlich den betroffenen Spielern. Fakt ist aber, dass wir die Leidtragenden waren."

Posse um Neudecker-Sperre

Das gilt auch für die Posse um die Sperre von Richard Neudecker, der aufgrund eines Fehlers im DFB-System nun für die Partie gegen Lautern gesperrt ist – sehr zum Unverständnis von Gorenzel: "Ein Mitarbeiter schreibt aus jedem Spiel die Strafen mit, unterhält sich mit den betroffenen Spielern und kontrolliert auch nochmals die TV-Bilder – und die TV-Bilder zeigen in diesem Fall eindeutig, dass Richard Neudecker beim Spiel in Halle (12. September) nach 75 Minuten eine gelbe Karte bekommen hat." Vermerkt wurde sie jedoch bei Milos Cocic. Dadurch stand Neudecker bis zuletzt bei offiziell vier gelben Karten, sodass die Verwarnung in Zwickau am Samstag demnach die fünfte war, wodurch er nun gesperrt ist. Ärgerlich ist das vor allem deswegen, weil Neudecker bereits beim Spiel gegen Köln am 30. Januar –  im Glauben, fünfmal verwarnt worden zu sein -, ausgesetzt hatte.

Gorenzel: "Wir haben in den letzten drei Jahren niemals Eintragungen im DFB-Net bestätigt oder kontrolliert." Genau das hätten die Löwen aber machen müssen, dann wäre der Fehler schon direkt nach dem Spiel gegen Halle aufgefallen und hätte nun auch nicht zur Posse geführt. Als Konsequenz aus dem Fall hat 1860 nun einen weiteren Mitarbeiter abgestellt, der künftig alle Eintragungen im DFB-Net kontrollieren soll.

"Sehe ich überhaupt nicht ein"

Die Neudecker-Sperre bleibt allerdings trotz aller Proteste bestehen. "Der DFB macht es sich sehr, sehr einfach und wälzt alle Dinge einfach auf die Vereine ab", schimpfte Gorenzel. Es könne einfach nicht sein, "dass wir mit X-Auflagen bombardiert werden, aber der Verband nicht bereit ist, seine Fehler im Nachhinein zu korrigieren. Dass wir dann rechtlich keine weitere Möglichkeit mehr haben, dagegen vorzugehen, sehe ich überhaupt nicht ein, aber letztlich müssen wir uns dem beugen". Der MSV Duisburg befindet sich in einem ähnlichen Fall dagegen weiter im juristischen Streit mit dem DFB.

Weiterlesen: DFB über Neudecker-Posse: "1860 kam Sorgfaltspflicht nicht nach"

   

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