"Beigeschmack bleibt": Ex-Profi Balitsch kritisiert Mannheim

Für seine E-Mail, auch aufgrund eines Todesfalls in einer Spieler-Familie für den Abbruch der Saison zu votieren, musste Waldhof-Geschäftsführer Markus Kompp in der vergangenen Woche viel Kritik einstecken. Auch von Ex-Spieler Hanno Balitsch gibt es nun Gegenwind.

"Sehr unglücklich"

Schon Mitte März, und damit als einer der ersten Klubs, hatte sich Waldhof Mannheim für einen Saisonabbruch ausgesprochen. Für Balitsch, der zwischen 1998 und 2001 sowie von 2015 bis 2016 beim SVW spielte, der falsche Weg, wie er dem "Mannheimer Morgen" sagte: "Mich stört grundsätzlich daran, dass sich Vereine in dieser Frage so in der Öffentlichkeit positionieren. Da ist mir zu viel Politik dabei. An Mannheimer Stelle hätte ich mich zurückgelehnt und gesagt: Wir besprechen alles in Ruhe." Dabei auf die wirtschaftlichen Risiken von Geisterspielen hinzuweisen, wäre "legitim" gewesen. Dann jedoch eine "extrem traurige persönliche Note mit reinzubringen", fand der Co-Trainer der deutschen U19 "sehr unglücklich".

Forderung aus Kalkül?

Wenn, so Balitschs Auffassung, hätte der Waldhof den Todesfall im Mannschaftsumfeld von Anfang an öffentlich machen und erklären müssen: "Wir glauben, dass es aus gesundheitlichen Gründen besser ist, nicht mehr zu spielen." Dann hätte man aber auch akzeptieren müssen, "wenn abgebrochen wird und die Hinrunden-Tabelle zählt oder die Saison annulliert wird", so der Ex-Profi. Nun aber "bleibt der Beigeschmack: Waldhof will abbrechen, weil man hofft, aufzusteigen". Dass Waldhof Mannheim bei einem Abbruch profitieren würde, hatte Kompp zuletzt nicht abgestritten. Balitsch hätte sich dagegen insgesamt "deutlich zurückhaltender und neutraler positioniert." Derweil sei es "nicht zu verstehen", warum der auslaufende Vertrag von Cheftrainer Bernhard Trares noch nicht verlängert wurde. Balitsch vermutet "persönliche Gründe".

   

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