Waldhof wegen Todesfall in Spieler-Familie für Abbruch

Zusammen mit sieben weiteren Drittligisten hatte sich Waldhof Mannheim vor einer Woche für den Abbruch der Saison ausgesprochen. Wie nun bekannt wurde, vor allem aus einem Grund: Der Vater eines Spielers ist vor wenigen Wochen an Covid-19 gestorben.

Todesfall Ende März

Darüber berichtet die "Rheinpfalz" und beruft sich auf eine E-Mail von Waldhof-Geschäftsführer Markus Kompp, in der er den Deutschen Fußball-Bund (DFB) und die andere Drittliga-Vereine über den Todesfall informiert. "Nach Rücksprache mit dem Spieler kann ich bestätigen, dass es diese E-Mail gibt", so Kompp gegenüber der Zeitung. Man sehe sich in der Pflicht, "alle Vereine und den DFB offiziell darüber zu informieren, dass wir am 30. März 2020 einen Corona-Todesfall im unmittelbaren Umfeld eines Spielers des SV Waldhof Mannheim hatten", schrieb der 37-Jährige in seiner Mail. Der Todesfall sei der "entscheidende Grund, warum wir beim SV Waldhof Mannheim bereits seit Beginn an, bereits vor der Entscheidung die Saison vorerst auszusetzen, für einen sofortigen Saisonabbruch argumentieren und die sofortige Prüfung des Saisonabbruchs verlangt haben", so Kompp weiter.

Zumal nicht ausgeschlossen werden kann, dass es bei Geisterspielen zu weiteren Infektionen und möglicherweise zu Todesfällen kommen könnte. Zwar müsse jeder Verein die Situation für sich selbst bewerten, doch ein Abwägen zwischen wirtschaftlichen, sportlichen, gesellschaftlichen und gesundheitlichen Interessen, "welche es meiner Meinung nach erst gar nicht geben darf, fällt euch, liebe Kollegen, vielleicht dann doch auch leichter, wenn ihr einen konkreten Fall kennt", heißt es in der Mail weiter.

DFB-Entscheidung steht aus

Der Waldhof belegt derzeit den zweiten Tabellenplatz und könnte bei einem Abbruch möglicherweise in die 2. Bundesliga aufsteigen, sollte die Tabelle nach dem 27. Spieltag gewertet werden. Eine Entscheidung, ob die Saison abgebrochen oder mit Geisterspielen fortgesetzt wird, dürfte in den nächsten beiden Wochen fallen. Am Montag kommen die 20 Drittligisten zu einer Videokonferenz zusammen, am Donnerstag beraten Bund und Länder, ob Spiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit genehmigt werden.

Die Entscheidung über eine Fortsetzung der Saison könnten Präsidium oder Vorstand des DFB beschließen, über einen Abbruch müsste ein außerordentlicher Bundestag entscheiden. Diesen will der DFB in Kürze einberufen, wenngleich es noch keine Tendenz Richtung Abbruch gibt. Kompp rechnet aber damit, dass sich eine Mehrheit der Klubs für einen Abbruch der Saison aussprechen wird. Dazu müssten mindestens drei der fünf Klubs, die sich bislang noch nicht geäußert haben – konkret Duisburg, Meppen, Uerdingen, Kaiserslautern und Köln – für einen Saisonabbruch votieren.

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