3 Gründe, warum Hansa im Finale hoch konzentriert sein muss

Am heutigen Mittwoch wird sich für den F.C. Hansa Rostock in Neustrelitz entscheiden, ob diese Saison ein ziemlich unschöner Betriebsunfall war, oder ob sie nachhaltige Probleme nach sich ziehen wird. Die Kogge steht gegen den Gastgeber TSG Neustrelitz im Landespokalfinale in Mecklenburg Vorpommern. Der Gewinner erhält das Antrittsrecht im DFB-Pokal und somit einer garantierte Einnahme von mindestens 100.000 Euro für die erste Runde. Auf dem Papier eigentlich ein klarer Sieg für die Hanseaten, allerdings gibt es mehr als einen Grund zur Vorsicht.

Die schwache Leistung gegen Bentwisch

Bereits im Pokalhalbfinale gegen den Sechstligisten FSV Bentwisch sah die Mannschaft von Trainer Marc Fascher  über weite Strecken sehr planlos aus, kam schlecht mit dem motivierten und agilen Gegner zurecht und mühte sich zu einem knappen 2:3-Auswärtserfolg, während der heutige Gegner aus Neustrelitz den Greifswalder SV mit 6:0 blamierte. Trainer Fascher war rot vor Wut über die lässige Arbeitseinstellung einiger seine Spieler und läuft Gefahr nach der kräftezehrenden Saison und zahlreicher feststehender Abgänge heute mit Unmotiviertheit in den eigenen Reihen kämpfen zu müssen.

Neustrelitz‘ als stärkster Gegner in Mecklenburg-Vorpommern

Die TSG hat sich in der vergangenen Saison eindrucksvoll als Nummer zwei im „Hansaland“ Mecklenburg-Vorpommern etabliert und erreichte als Aufsteiger in der Regionalliga Nordost mit einer ausgeglichenen 10-10-10-Bilanz einen achtbaren achten Platz. Besonders die Vielseitigkeit im Angriff der Mannschaft macht sie unberechenbar. Jeder der fünf Stürmer traf mindestens einmal, drei von ihnen sogar viermal, insgesamt waren es gar sechs Spieler, die sich die interne Torjägerkrone aufsetzen können, darunter neben Innenverteidiger Kevin Kahlert auch ein gewisser Mame Mbar Diouf, der in Neustrelitz für ein bisschen internationalen Fußballglanz sorgt. Er ist der Bruder von Hannovers Mame Biram Diouf, ehemaliger Stürmer von Manchester United und einer der besten Bundesligaangreifer. Sein Bruder steht ihm in Sachen Torgefahr in nichts nach und erzielte seine vier Treffer in acht Spielen, von denen er nur einmal durchspielte. Das bedeutet achtbare 98 Minuten pro Tor. Ebenfalls zu beachten ist Routinier Salvatore Rogoli, ebenfalls vierfacher Torschütze und mit 12 Assists bester Vorlagengeber der gesamten Regionalliga Nordost. Wenn ein Gegner den „übermächtigen“ F.C. Hansa in Mecklenburg-Vorpommern schlagen kann, dann Neustrelitz.

Das warnende Beispiel der gescheiterten Drittligisten

Chemnitz, Offenbach, Halle, Erfurt, Burghausen, Wehen-Wiesbaden, Münster: Wäre das das Auftaktprogramm für die kommende Saison der Hanseaten, würde man respektvoll mit der Zunge schnalzen, tatsächlich ist es aber die Auflistung der Drittligisten, die es Hansa vorgemacht haben, wie man im Landespokal scheitern kann und in der nächsten Saison, mit Ausnahme von Münster, die sich über Platz 4 qualifizieren konnten, nicht am DFB-Pokal teilnimmt. Zugegeben, Vereine wie Offenbach oder Wiesbaden scheiterten an Darmstadt, welche knapp aus der 3. Liga abstiegen, Chemnitz musste Relegationsteam RB Leipzig vorbeiziehen lassen, aber vor allem die Beispiele aus Halle und Erfurt zeigen, wie gefährlich Sorglosigkeit gegenüber dem Gegner ausgehen kann. Nicht konsequent genug genutzte Chancen und ein unglückliches Gegentor nach einem Konter und der Pokal, der bekanntlich schon immer seine eigenen Gesetze hatte, ist dahin. Anpfiff für das Spiel in Neustrelitz ist um 18.30, erwartet werden 5.000 Gäste und ein ausverkauftes Stadion.

FOTO:  Sebastian Ahrens / rostock-fotos.de

   

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