Transfer-Check: Rot-Weiß Erfurt punktet mit Eingespieltheit

Bei Rot-Weiß Erfurt veränderte sich im Sommer personell eher wenig: Kein einziger etablierter Drittliga-Spieler wurde verpflichtet, insgesamt kamen ohnehin nur vier externe Neue nach Thüringen. Dazurechnen lässt sich allerdings noch Samir Benamar, der von Arminia Bielefeld fest verpflichtet wurde. Nach fünf Spieltagen zieht liga3-online.de eine erste Bilanz: Wo hapert es, wo hat sich Erfurt verstärkt?

Doppelspitze mit Bieber vorerst gescheitert

Sieben personelle Ergänzungen hat RWE insgesamt vorgenommen, die beiden A-Jugendlichen Jonas Struß und Maximilian Pommer sollen und können an dieser Stelle aufgrund fehlender Einsätze und nötiger Eingewöhnungszeit allerdings noch nicht in die Bewertung aufgenommen werden. Es verbleiben Liridon Vocaj und Christopher Bieber von den Würzburger Kickers, Mikko Sumusalo von RB Leipzig II und Aloy Ihenacho von der zweiten Mannschaft des FC Ingolstadt. Startelfpotenzial wurde allenfalls Christopher Bieber und möglicherweise noch Sumusalo eingeräumt – beide konnten ihr Potenzial bisher aber noch nicht abrufen. Während etwa Torjäger Carsten Kammlott bereits vier Treffer in fünf Partien erzielen konnte, ist der einstige Regionalliga Bayern-Knipser Bieber noch torlos und musste nach einer bitteren Vorstellung zum Auftakt (0:3 gegen den Halleschen FC) mit der Jokerrolle Vorlieb nehmen. Sturmhoffnung Ihenacho ist noch ohne jeden Einsatz im Ligabetrieb, hat aber jüngst im Landespokal gegen Bad Blankenburg immerhin seinen ersten Pflichtspieltreffer erzielen können.

Vocaj macht den besten Eindruck

Ebenfalls bisher nur im Thüringenpokal zum Spielen gekommen ist Außenverteidiger Sumusalo, der noch keine Minute in der 3. Liga spielen durfte – zumindest nicht für die Rot-Weißen, denn Erfahrung bringt der ehemalige finnische Nationalspieler aus Zeiten bei Hansa Rostock durchaus mit. An Luka Odak respektive Daniel Brückner, die auf links bisher stets solide Leistungen abriefen, ist für den Neuzugang bisher aber schlichtweg kein Vorbeikommen. Völlig anders sieht die Situation dagegen für Liridon Vocaj aus, der ebenfalls keine Perspektive mehr bei den Würzburger Kickers sah und am Steigerwald prompt zu einer Stammkraft aufstieg: Seit dem zweiten Spieltag steht der zentrale und defensive Mittelfeldspieler in der Startelf, seitdem haben die Rot-Weißen nicht mehr verloren. Gemeinsam mit dem jungen Theodor Bergmann könnte sich notgedrungen eine Doppelsechs mit Perspektive ausbilden – denn auch Bergmann, ein RWE-Eigengewächs, überzeugte jüngst gegen Fortuna Köln.

Problem: Engpass in der Innenverteidigung

Da auch die weiteren etablierten Spieler ihren Vorteil der Eingespieltheit momentan einbringen können, stimmt das Gesamtpaket bei RWE. Aber Achtung: Es steht auf wackligen Beinen, denn einen entscheidenden Transfer konnte Erfurt (bisher) nicht tätigen. Es fehlt nach den langfristigen Verletzungen von Jens Möckel und André Laurito noch immer ein gestandener Innenverteidiger, vorübergehend übernimmt Ioannis Nikolaou, der in der letzten Saison meist als Sechser eingesetzt wurde. Diese Variante stellt allerdings schon die absolute Notlösung dar, hinter den beiden steht nur noch der junge Jonas Struß zur Verfügung – dieser ist momentan jedoch ebenfalls verletzt. Da auch der Transfer von Royal-Dominique Fennell platzte, kann sich Erfurt nun allenfalls noch mit einem vereinslosen Spieler verstärken. Nachdem Pawel Baranowski im Probetraining nicht überzeugte, wäre etwa Jonas Acquistapace eine mögliche Option – oder ein alter Recke wie Thomas Hübener oder Uwe Möhrle. Beide kennt Stefan Krämer aus seiner Cottbusser Zeit noch bestens.

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