„Nur ein Anfang“: Preußen Münster beendet die Leidenszeit

Die Niederlagenserie hat ihr vorläufiges Ende gefunden: Preußen Münster hat mit dem 4:0-Erfolg über Werder Bremen II die Rote Laterne abgeben und darüber hinaus ein deutliches Lebenszeichen gesetzt. Der Sieg geriet nämlich nicht nur hochverdient, sondern ging einher mit vielen Torchancen, spielerischen Highlights und einem Team, dass voll hinter seinem Trainer steht.

Grimaldi lässt die Fesseln abfallen

Denn um Horst Steffen hatte es nach einer bis dato sehr mäßigen Englischen Woche mit null Punkten aus zwei Spielen erste intensive Diskussionen gegeben – nicht nur im Kreise der Fans, sondern auch auf Vorstandsebene. Ob das Spiel gegen die Zweite von Werder Bremen nun letztendlich ein Endspiel war, kann niemand beantworten: Das Ergebnis und die Art und Weise spricht deutlich für den 47-Jährigen, der den ersten Knoten nach zwölf Minuten platzen sah: Adriano Grimaldi verwertete eine herrliche Passkombination über neun, zehn Stationen zum 1:0 für die Preußen (12.), ein Wahnsinnstor. Bemerkenswerte Geste: Nach dem Treffer stürmten alle Spieler zur Ersatzbank und ihrem Coach, herzten sich ausgiebig – ein deutliches Zeichen für den Zusammenhalt innerhalb des Teams.

Nach dem 3:0 herrscht kollektives Durchatmen

Schon vor dem Seitenwechsel hätte der SCP nachlegen müssen, allein Sinan Tekerci verschluderte drei beste Möglichkeiten innerhalb von nicht einmal zehn Minuten leichtfertig. „Wir wollten einfach so weitermachen, dann würden die Tore von ganz allein fallen“, beschrieb Stürmer Jesse Weißenfels die Stimmung in der Kabine. Nichtsdestotrotz hatte es im Preußenstadion sicherlich einige mulmige Gedanken gegeben – würde sich diese Chancenverwertung in der zweiten Halbzeit rächen? Schnell aber sollten die etwa 5600 Fans an der Hammer Straße durchatmen können: Grimaldi stockte nach neuerlicher Weißenfels-Vorlage auf 2:0 (49.), Tekerci brach drei Minuten später seinen persönlichen Bann und legte noch ein Tor drauf (52.). „Dann konnte auch ich endlich durchatmen“, strahlte Steffen nach Abpfiff, denn Werder Bremen II war von diesem Doppelschlag geschockt und schaffte es bis in die Schlussphase nicht, den SCP unter Druck zu setzen.

„Ein Erfolg für Trainer, Fans und Spieler“

Erst als Tekerci bereits seinen Doppelpack geschnürt hatte (77.), wachten die Nordlichter nochmals auf – viel zu spät, um jegliche Punkte aus Münster mitnehmen zu können. „Das war ein Erfolg für den Trainer, für die Fans und für uns selbst“, erklärte Kapitän Michele Rizzi nach Spielschluss und führte aus: „Bei uns Spielern stand der Trainer nicht zur Debatte…“ Aber wie dem auch sei: Preußen Münster hat die Krise von den Schultern geworfen und hofft nun auf eine Fortsetzung am kommenden Samstag beim VfR Aalen. „Ein Sieg kann unseren Saisonstart noch nicht wieder wettmachen“, erklärte Rizzi, und auch Weißenfels stellte klar: „Das kann hier und heute nur ein Anfang sein.“ Noch immer befinden sich die Preußen auf einem Abstiegsrang, der Kontakt zum hinteren Mittelfeld ist noch nicht wiederhergestellt. Vier, fünf Zähler haben die Westfalen in jedem Fall noch aufzuholen – ein Erfolg in Aalen würde damit nicht nur weiterem Balsam auf der geschundenen Preußenseele gleichkommen, sondern ist im Anbetracht der aktuellen Lage eigentlich sogar Pflicht.

   
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