Hansa Rostock: Gegen Großaspach schwach wie nie

Auch im 13. Pflichtspiel im Jahr 2014 bleibt der F.C. Hansa Rostock zuhause weiterhin sieglos. In der heimischen DKB-Arena unterlagen die Hanseaten den Aufsteigern der SG Sonnenhof Großaspach mit 1:3 (1:2). 8000 Zuschauer sahen die bis dato schlechteste Saisonleistung der Kogge und das fünfte sieglose Spiel in Folge. Großaspach verbesserte sich mit diesem Erfolg auf den neunten Tabellenplatz, die Rostocker finden sich nach dem sechsten Spieltag mit fünf Punkten auf Rang 17 der Tabelle wieder. Zwei Umstellungen in der Startelf hatte Trainer Peter Vollmann gegen die Schwaben vorgenommen: Für Innenverteidiger Steven Ruprecht rückte Jovan Vidovic in die Defensive und gab damit sein Startelfdebüt. Für Mittelfeldspieler David Blacha, der ebenso auf der Ersatzbank saß, rückte Christian Bickel ins Team.

Blitzstart der Gäste bringt Kogge ins Schlingern

Nach nur fünf Spielminuten ereilte die Rostocker der erste Paukenschlag. Hansa spielte auf Abseits, Pascal Sohm nutzte diese Schlampigkeit und erzielte abgeklärt den Führungstreffer. Drei Minuten später musste Schlussmann Jörg Hahnel erneut hinter sich greifen: ein katastrophaler Ballverlust des Debütanten Vidovic brachte Sahr Senesie in Position. Der 29-jährige Stürmer hatte keine Mühe zum 2:0 für die Gäste zu erhöhen. Die erste Chance der Rostocker in der 24. Minute konnte Dennis Srbeny zum 1:2-Anschlusstreffer nutzen. Aber auch nach dem Treffer zeigten sich die Gastgeber ideen- und chancenlos und durften sich nicht über einen höheren Rückstand beklagen. Bis zum Pausenpfiff spielten sich die Schwaben immer wieder gut in Position, vergaben aber hundertprozentige Chancen. Ein Eigentor nach der Pause markierte den 3:1-Endstand für die Gäste. Unglücklich aber bezeichnend für die augenblickliche Situation, in der sich die Hanseaten befinden. Youngster Robin Krauße setzte in der 48. Minute den Ball bei einem Rettungsversuch an den Innenpfosten von dem er ins Tor kullerte. Schon jetzt hatte sich die lange Anreise der rund zehn Gästefans gelohnt. Hansa präsentierte sich in allen Belangen – vor allem in der Defensive – verunsichert und wirkte schwach wie nie. Bedanken konnten sich die Rostocker Spieler bei Teamkollegen und Schlussmann Jörg Hahnel, der etliche Großchancen der Schwaben vereitelte. Trauriger Schlusspunkt der Partie war die schwere Verletzung von Manfred Starke. Der Mittelfeldspieler musste lange außerhalb des Platzes behandelt werden. Der Verdacht auf Wadenbeinbruch bestätigte sich glücklicherweise nicht, jedoch muss Trainer Peter Vollmann auf ihn aufgrund einer Bänderverletzung in den kommenden Partien verzichten. Dieser war mit der Leistung seines Team nach dem Spiel nicht zufrieden: „Die Mannschaft will, kann im Moment aber nicht. Wir müssen nun unsere Spielweise grundlegend ändern. Jeder hat gesehen, wo unsere Schwächen sind. Die müssen wir abstellen. Ich hoffe, dass wir gegen Mainz schon Veränderungen sehen werden.“

Englische Woche endet am Freitag mit der Partie in Mainz

Am siebten Spieltag in der Dritten Liga treffen die Hanseaten auf die Reserve des 1. FSV Mainz 05. Die Mainzer, die am Dienstag ihren ersten Saisonsieg gegen Dortmunds Zweite feierten, befinden sich auf Platz 19 der Drittligatabelle. Verzichten muss Peter Vollmann in Mainz auf die Langzeitverletzten Tommy Gruppe (Meniskus-OP), Shervin Radjabali-Fardi (Kreuzbandriss) und Manfred Starke. Der Einsatz von Sebastian Pelzer, der gegen Großaspach mit Adduktorenproblemen ausgewechselt werden musste, ist ebenso fraglich. „Die Chancen bis Freitag etwas zu verändern sind da, wobei das Zeitfenster schon sehr klein ist“, erklärte Peter Vollmann in der Abschlusspressekonferenz. „Ich muss mir Gedanken machen, welche Möglichkeiten zielführend in Mainz sein könnten. Das ist zum einen sicherlich die personelle Umbesetzung mit der Erkenntnis, dass wir 14 Gegentore haben. Zum anderen offensiv mit der Angriffsentwicklung in der eigenen Spielhälfte, die auch bislang noch sehr dürftig war.“

Vollmann: „Muss mir Gedanken machen, welche Verteidigungsformen es noch gibt.“

Dabei ist Vollmann weiterhin  auf der Suche nach seiner Wunschformation in der Defensive. Seine Wunschspielweise einer offensiven Verteidigung brachte in den vergangenen Partien nicht den nötigen Impuls; die Hanseaten offenbarten große Probleme und Schwierigkeiten mit dieser Spielweise. „Ich muss mir jetzt Gedanken machen, welche Möglichkeiten der Verteidigungsform im Spielverlauf es noch gibt“, so Vollmann. Mit der aufkommenden Frage nach einem möglichen veränderten Saisonziel, tut er sich schwer: „Es stellt sich vielmehr die Frage inwieweit es möglich ist, die Dinge zu verändern, um wieder zurück in die Spur zu finden. Andere Gedanken mache ich mir momentan nicht.“ Für das Spiel gegen die Mainzer nimmt Peter Vollmann vor allem die Abwehrprofis mit Zweitligaerfahrung Kapitän Christian Stuff und Kai Schwertfeger in die Pflicht: „Sie haben gegen Großaspach nicht die Leistung und Verantwortung gebracht, die ich mir gewünscht habe.“ Mit Mainz erwartet die Kogge eine fußballerisch gute Mannschaft, die nach dem Sieg gegen Dortmund mit einem gesunden Selbstvertrauen aufspielen wird. „Es wird mit Sicherheit nicht einfach, denn auch die Mainzer, wissen um unsere momentanen Schwächen“, erklärte Vollmann. Anpfiff der Partie im Bruchwegstadion ist um 19 Uhr (live im Ticker bei liga3-online.de).

FOTO: Sebastian Ahrens / rostock-fotos.de

 

   
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