Fortuna Köln: Das Auf und Ab eines ehemaligen Bundesligisten

In einer dramatischen Schlussphase hat Fortuna Köln am Sonntag im Relegations-Rückspiel bei der U23 des FC Bayern München den Aufstieg in die Dritte Liga geschafft. Somit gelang den Domstädter als nur einer von zwei Regionalliga-Meistern der Gang in die dritthöchste deutsche Spielklasse. Nach 36 Spieltagen stand das Team von Trainer Uwe Koschinat mit sieben Punkten Vorsprung auf die Sportfreunde Lotte in der Regionalliga West auf dem ersten Rang. Nachdem das Hinspiel vor heimischem Publikum durch einen späten Treffer (87. Minute) entschieden wurde, waren die Kölner auch in München spät erfolgreich. Durch einen Fehler von Bayern-Torhüter Lukas Reader konnte Oliver Laux in der vierten Minute der Nachspielzeit den entscheidenden Treffer erzielen. "Wir waren tot. Aber wir waren nicht tot genug", formulierte Koschinat die Lage der Kölner nach dem Spiel, gab gegenüber dem "Kicker" aber auch zu: "Der Aufstieg ist aufgrund beider Spiele glücklich". Bei einem Nicht-Aufstieg wäre der 42-Jährige ohne Job gewesen, eine ähnlich starke Saison hätte der Verein so schnell wohl nicht noch einmal absolvieren können.

Verein spielte 2005/2006 noch in der sechsten Liga

Doch so ist der Verein erstmals seit 2000 wieder im Profifußball vertretem. In der Saison 1973/1974 spielten die Fortunen noch in der Bundesliga. Nach dem Abstieg verpasste es der Klub mehrmals, trotz guter Ausgangslage wieder in die erste Liga zurückzukehren – 1986 scheiterte man sogar erst in der Aufstiegsrelegation an Borussia Dortmund. Nach dem Abstieg in das Bundesliga-Unterhaus im Jahr 2000 musste der Klub-Vorsitzende und Mäzen Jean Löring Insolvenz anmelden. Dies ging auch am Verein nicht spurlos vorbei, nur mit Hilfe vieler Spendenaufrufe konnte dieser finanziell über Wasser gehalten werden. 2004/2005 musste der Klub, mittlerweile in der viertklassigen Oberliga angekommen, den Spielbetrieb jedoch einstellen. Durch eine große Spendenaktion und ein Benefizspiel gegen den 1. FC Köln konnte der Spielbetrieb jedoch vorerst gerettet werden, sodass die Mannschaft ab der Spielzeit 2005/2006 in der Verbandsliga Mittelrhein antreten konnte. Durch die Lizenzverweigerung für den Erstplatzierten VfL Leverkusen stieg der SC Fortuna Köln als Tabellenzweiter im Sommer 2008 in die neugegründete NRW-Liga (fünfte Liga) auf. 2011 profitierte der Verein erneut vom Pech eines besser platzierten Klubs: Da Germania Windeck nicht aufsteigen wollte, reichte den Kölnern ein dritter Platz, um dennoch den Sprung in die Regionalliga West zu schaffen. Die Hinrunde der Saison 2012/2013 beendete man als Tabellenführer, verspielte die gute Situation jedoch in der Rückrunde. Dies sollte ein Jahr später besser gemacht werden.

Das Relegations-Rückspiel im Video

FOTO: Raimond Spekking

   
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