Zulassungsverfahren zur 3. Liga: Warum 10.000 Plätze Pflicht sind

Am 1. März (für Zweitligisten am 16. März) läuft die Frist zur Einreichung der Lizenzunterlagen für die kommende Drittliga-Saison ab. Um die Zulassung zu erhalten, müssen die Klubs ein Stadion mit mindestens 10.001 Plätzen vorweisen. Doch warum eigentlich? Der DFB erklärt auf.

"Sinnvoller Kompromiss"

Zum einen folge die Regelungen zu den Stadien streng den gesetzlichen Vorgaben, wie der Verband auf seiner Homepage erklärt. So greifen ab der Grenze von 10.001 Plätzen besondere Vorgaben aus den Versammlungsstättenverordnungen der Bundesländer, beispielsweise in Sachen Abschrankung und Blockbildung. Zum anderen sei der Übergang zur 2. Liga ein wichtiger Aspekt. Bekanntlich wollen zahlreiche Klubs kurz- bis mittelfristig in die 2. Liga aufsteigen, wo dann 15.000 Plätze vorgeschrieben sind. Auch eine vollständige Stadionüberdachung, erweiterte Vorgaben für Medienbereiche oder die Einrichtung eines Nachwuchsleistungszentrums sind im Aufstiegsfall verpflichtend. Der DFB ist daher der Auffassung, "dass der aktuell vorgeschriebene schrittweise Ausbau der Infrastruktur der richtige Weg für eine durchlässige Struktur vom semiprofessionellen Bereich der Regionalliga hin zum Profifußball der 3. Liga sowie zum Lizenzfußball der Bundesligen ist".

Es gibt aber auch Übergangsfristen – etwa für die Anzahl der Sitzplätze und den Einbau einer Rasenheizung. So wurde beispielweise Viktoria Köln durch die Corona-Situation und die Unsicherheit im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung ein weiteres Jahr ohne Rasenheizung im eigenen Sportpark Höhenberg eingeräumt – jedoch mit Meldung einer alternativen Spielstätte. Eine Ausnahme für zu viele Punkte "würde jedoch die Entwicklung der 3. Liga in Gänze hemmen und spätere Aufsteiger in die 2. Bundesliga vor noch höhere Hürden stellen", betont der DFB. Die derzeitige Regelung werde daher in der 3. Liga auch durch den zuständigen Ausschuss 3. Liga als sinnvoller Kompromiss angesehen. Es gelte, einen Einklang zwischen der sportlichen Entwicklung der Mannschaft sowie dem Klub in seiner Gesamtheit zu finden. "Neben dem Sport sollte jeder Klub auf dem Weg in den Profifußball intensiv bestrebt sein, sich strukturell (Geschäftsstelle, Infrastruktur, Nachwuchsarbeit etc.) im Sinne der Nachhaltigkeit kontinuierlich weiterzuentwickeln", betont der DFB.

Ziel: Verschiedene Interessen berücksichtigen

Seit der Gründung der 3. Liga im Jahr 2008 wurde noch keinem Verein, der sich in der Regionalliga sportlich für die 3. Liga qualifiziert und seine Zulassungsunterlagen eingereicht hat, die Zulassung verweigert. Allerdings hatten aufgrund der Anforderungen bereits mehrere Klubs im Vorfeld darauf verzichtet, überhaupt eine Lizenz zu beantragen – so etwa der SV Rödinghausen im vergangenen Jahr. Das Zulassungsverfahren, so der DFB, sei "ein wichtiges Hilfsmittel" für die Liga und die Klubs. "Vielen Klubs gelingt es erst durch den Druck und die Verbindlichkeit des Zulassungsverfahrens, die auch von ihnen gewünschte Modernisierung des in der Regel in kommunaler Hand liegenden Stadions vor Ort zu erreichen."

Als Träger der 3. Liga müsse der DFB neben den Interessen der potenziellen Aufsteiger aus der Regionalliga auch die Ansprüche der aktuellen Klubs der 3. Liga, welche diese Anforderungen bereits erfüllen, sowie der potenziellen Absteiger aus der 2. Bundesliga an eine professionelle Spielklasse berücksichtigen. Dass für zweite Mannschaften lediglich eine Stadionkapazität von mindestens 5.001 erforderlich ist, liege derweil vor allem daran, dass die Teams grundsätzlich auf das Stadion der ersten Mannschaft zurückgreifen können.

   
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