Ziehls zweigleisige Planung: "Ich bin froh, dass es ungewiss ist"

Im Aufstiegsrennen konnte der 1. FC Saarbrücken mit dem Derby-Sieg gegen Mannheim nach Rückstand ein Zeichen setzen. Nun folgt das Kontrastprogramm, denn die Saarländer werden am Ostersonntag (14 Uhr) beim FSV Zwickau im Abstiegskampf gefordert sein. Personelle Themen kommentierte Rüdiger Ziehl zurückhaltend.

"Gespräche finden statt"

13 von 15 Punkten holte der FCS in den letzten fünf Spielen, darunter waren Siege gegen die direkten Konkurrenten aus Wiesbaden und Mannheim. Dank der jüngeren Erfolge mischt Saarbrücken weiterhin voll im Aufstiegsrennen mit – und Teamchef Rüdiger Ziehl nahm daher gerne in Kauf, dass die Planungssicherheit für die kommende Saison darunter leidet. Die Gespräche mit "einer handvoll" Trainerkandidaten laufen, ein Treffen habe es unter der Woche gegeben. Die Option, dass Ziehl bei einem Aufstieg selbst als Coach in die neue Saison geht, kommentierte er wortkarg, dementierte sie aber nicht.

"Gespräche finden statt", erklärte der 45-Jährige – auch in Bezug auf den Kader. Denn bislang stehen nur acht Spieler für die kommende Saison unter Vertrag. "Wir müssen sehen, was die Spieler wollen und was der Verein will. Manches gestaltet sich auch von Vereinsseite nicht so einfach. Klar ist, dass man sich mit einer guten Leistung für den eigenen oder einen anderen Verein empfiehlt. Davon profitiert jeder." Die zweigleisige Planung in Saarbrücken käme als Herausforderung dazu. Doch Ziehl blieb gelassen: "Ich bin froh, dass es ungewiss ist. Hätten wir in Wiesbaden verloren, dann wüsste jeder, dass wir in der 3. Liga spielen."

Neudecker fällt "ziemlich sicher" aus

So war der 2:0-Sieg gegen den SVWW der Startschuss einer kleinen Erfolgsserie, die den FCS wieder bis auf einen Punkt an den Relegationsplatz herangebracht hat. Nun folgt Zwickau. "Am Ende wissen wir, dass wir als Favorit in dieses Spiel gehen", so Ziehl. "Dieser Rolle wollen wir gerecht werden. Trotzdem ist es am Ende einer Saison immer so, dass Spiele gegen die Mannschaften, die unten drin stehen, schwierig sind, weil sie ums Überleben kämpfen." Deswegen erwarte der Übungsleiter ein intensives Spiel beim FSV, der zuletzt zwei Führungen gegen Wiesbaden verspielte.

"Wir werden nichts geschenkt bekommen", machte Ziehl allen klar. Deswegen will er die "bestmögliche Mannschaft" aufbieten – und muss auf Sebastian Jacob (Kreuzbandriss), Steven Zellner (Knie-OP), Mike Frantz (Knöchelverletzung), Tobias Jänicke (Entzündung) und "ziemlich sicher" auch auf Richard Neudecker (Viruserkrankung) verzichten. Julius Biada, der ein "Unterschiedsspieler ist, wenn er auf dem Platz steht", könnte wieder zur Verfügung stehen. Und auch Luca Kerber wird weiter eine zentrale Rolle im Mittelfeld spielen. "Wir sind noch in der Verfolgerrolle. Das heißt, dass wir weiter liefern müssen", hielt der 21-Jährige fest. "Aber wir sind wieder in einer sehr attraktiven Position." Und diese wollen die Saarländer beibehalten – der fehlenden Planungssicherheit zum Trotz.

   

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