Wiesbaden überflügelt Halle: "Gezeigt, dass wir unbedingt wollten"
Mit einem deutlichen 4:1-Erfolg gegen den Hallschen FC konnte der SV Wehen Wiesbaden am Samstag den dritten Tabellenplatz sichern und den ärgsten Verfolger auf Distanz halten. Für Trainer Rüdiger Rehm war es dennoch eine enge Partie, ein Unentschieden mit jeweils drei Treffern pro Seite hatten seine Spieler innerlich auch nicht ausgeschlossen.
"Es wird nicht einfacher"
Es war ein Spitzenspiel im Aufstiegskampf: Dritter gegen Vierter, Wehen Wiesbaden gegen Halle. Am Ende stand mit einem 4:1-Sieg das deutliche Ergebnis auf Seite der Hessen, die nach ihrer Punktgleichheit mit dem HFC nun drei Zähler in Führung liegen. "Wir hatten eine sehr, sehr gute Anfangsphase mit einer unheimlichen Effektivität", erklärte Trainer Rüdiger Rehm in der Pressekonferenz nach der Partie. Das habe dem Gegner nicht die Chance gelassen, in "seinen Schwung reinzukommen" und die Wiesbadener legten entsprechend mit zwei Toren durch Kuhn (7.) und Shipnoski (23.) vor.
"Wir gehen dann in die Pause rein und haben uns auch ganz klar gesagt: Es wird nicht einfacher, sondern noch intensiver und härter", stellten sich Rehm und sein Team trotz einer Führung von zwei Treffern auf deutliche Gegenwehr der Hallenser ein. Der SVWW ging "über diesen inneren Schweinehund hinaus" und erzielte den dritten Treffer (Schäffler / 52.), doch die Saalestädter antworteten direkt und drückten weiter nach vorne: "Dann waren auch einige Szenen noch brenzlig", so der Coach der Wiesbadener.
Mannschaft stolz auf das Erreichte
"Am Ende haben wir das 4:1 gemacht, das sieht klar und deutlich aus. Aber für mich war das eine ganz enge Kiste", erzählte Rehm mit dem Lächeln eines zufriedenen Siegers. Torschütze Nicklas Shipnoski schloss sich der Meinung seines Trainers an: "Nach dem 3:1 weißt du, was hier noch gehen kann bei der Kulisse." Das Wichtigste sei gewesen, keinen Anschlusstreffer einzustecken. "Dann hätten sie wahrscheinlich das 3:3 auch noch gemacht", war sich der Mittelfeld-Akteur sicher. Freistoß-Spezialist Moritz Kuhn sah derweil ein "Spiel auf Augenhöhe" und beschrieb das Top-Spiel des Tages als "Abnutzungskampf". Seinen erneuten Freistoß-Treffer kommentierte Kuhn gewohnt bescheiden: "Das Glück ist auf meiner Seite momentan. Das versuche ich zu nutzen, weil es wird auch wieder anders kommen."
Das Momentum scheint tatsächlich auf Seiten des SVWW zu stehen, die Mannschaft von Rüdiger Rehm sammelte in elf Rückrunden-Spielen bereits 25 Punkte – nur zwei weniger, als in der gesamten Hinrunde. "Wir haben heute gezeigt, dass wir unbedingt wollen. Wir wollten alle eine Reaktion zeigen", ließ deshalb auch Torjäger Manuel Schäffler alle wissen, die an der Mannschaft gezweifelt hatten. Wiesbaden wolle das erreichen, was "wir heute erreicht haben und darauf können wir stolz sein". Denn immerhin: Halle wurde eindrucksvoll auf Distanz gehalten. Und in der kommenden Woche steht direkt das nächste Top-Spiel an – dann stellt sich der Zweitplatzierte aus Karlsruhe dem SVWW.