Vor Platzverweis: Meppen hat "Waldhof an die Wand gespielt"
In Meppen steht und fällt die Zufriedenheit mit der roten Karte für Willi Evseev nach 25 Minuten in der Partie gegen den SV Waldhof Mannheim. Vorher sahen sich die Emsländer gegen den Aufsteiger klar überlegen, danach konnte man auch den Punkt in Unterzahl akzeptieren.
"Müssen in Führung gehen"
Es lief die 25. Minute, als Schiedsrichter Florian Badstübner die rote Karte aus der Tasche zog und dem verdutzten Willi Evseev vor die Nase hielt. Der Mittelfeldspieler des SV Meppen war in Waldhof-Stürmer Kevin Koffi hineingerauscht, das Bein des Emsländers dabei über der Höhe des Erlaubten. "Ich habe nur gesehen, dass der Mannheimer Spieler im Vorfeld auf dem Ball ausrutscht, und dann sucht er den Zweikampf", verteidigte Interimskapitän Steffen Puttkammer gegenüber der "NOZ" seinen Mitspieler, doch der Platzverweis war auch nach Ansicht von liga3-online.de-Experte Babak Rafati absolut richtig.
Die Emsländer haderten nicht lange und konzentrierten sich auf das Wesentliche: das Fußballspielen. "Dafür, dass die Mannheimer 70 Minuten in Überzahl gespielt haben, ist eine Großchance nicht viel", analysierte Puttkammer das Spielgeschehen auf dem Platz und betonte die konzentrierte Arbeit der Meppener Abwehrreihen. Dennoch ärgerte der Spielverlauf den Innenverteidiger, denn: "Die erste halbe Stunde von uns war überragend. Da müssen wir eigentlich in Führung gehen. Da haben wir Waldhof an die Wand gespielt."
Zufriedenheit unter den Umständen
Das gute Spiel seiner Mannschaft sah auch Cheftrainer Christian Neidhart, der sich in der Pressekonferenz nach der Partie zufrieden mit der Leistung zeigte – sowohl vor, als auch nach dem Platzverweis. "Wenn man die ganze Woche fast über 40 Grad hat und dann in Unterzahl spielt, dann musst du auch mit dem einen Punkt zufrieden sein", lobte Neidhart das Durchhaltevermögen seiner Spieler, das am Ende immerhin den ersten Zähler der Saison sicherte.
Dass die 90 Minuten dennoch in die Knochen gingen, das bestätigte auch Mittelfeldspieler Max Kremer: "Auf dem Zahnfleisch gegangen trifft es auf den Punkt. Ich glaube, sogar das Zahnfleisch war weg." Verwunderlich wäre es wohl nicht, schließlich liefen die Meppener über eine Stunde für einen Mann mehr. Auch deswegen fand Kapitän Puttkammer am Ende nur lobende Worte: "Ich kann nur den Hut ziehen vor der Truppe. Wie wir das bei den Bedingungen angenommen haben. Einfach überragend." Weiter geht es für die Emsländer am Mittwoch (19 Uhr) gegen den nächsten Aufsteiger: Der Chemnitzer FC wird das Team um Steffen Puttkammer empfangen.