VfL verbucht Big Points – Klare Worte zur Spiel-Unterbrechung
Zum zweiten Mal in Folge hat der VfL Osnabrück ein Spiel an der Bremer Brücke gedreht und somit wichtige Punkte im Abstiegskampf eingefahren. Profitiert haben die Lila-Weißen dieses Mal von einer unrühmlichen Aktion, wegen der das Spiel für zehn Minuten unterbrochen werden musste.
"Gehört sich absolut nicht"
Auf der Tafel des vierten Offiziellen stand am Ende eine 16-minütige Nachspielzeit, nachdem bei einem Verler Eckball in der 57. Minute mehrfach Gegenstände auf den Platz geflogen und die Mannschaften in die Kabine gegangen waren. Die Cheftrainer beider Vereine hatten eine klare Meinung zu dem Vorfall. "Das wirft ein ganz schlechtes Licht auf unsere Fans", fand VfL-Coach Tobias Schweinsteiger, der eine Lanze für "99,99 Prozent" aller Fans brach. Verls Michél Kniat meinte: "Das kommt in vielen Stadien vor und gehört sich absolut nicht. Derjenige, der das gemacht hat, sollte ein bisschen nachdenken und den Mist lassen."
Auch Präsident Holger Elixmann zeigt in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" für den Zwischenfall "null Verständnis" und sagt: "Das ist inakzeptabel. Ich hoffe, dass die Verursacher gefunden werden, die solch dummes Zeug machen." Es sei nicht auszudenken, "wenn wir durch so etwas die heute so wichtigen Punkte verloren hätten". Man werde "darüber reden müssen, ob und wie man solche Aktionen unterbinden kann." Sven Köhler merkte unterdessen an, dass Ochojski beim zweiten Wurf "nur Spritzer vom Bier an den Arm bekommen hat. Ich weiß nicht, wieso man dann reingeht". Der 25-Jährige fand "es unnötig, da so einen Akt draus zu machen". Geschadet – zumindest aus sportlicher Sicht – hat die Unterbrechung dem VfL nicht, waren die Lila-Weißen nach Wiederanpfiff doch deutlich besser im Spiel.
Mannschaft stützt Adamczyk
Denn begonnen hatte die Partie für Osnabrück nicht gut. Der VfL zeigte zwar einen engagierten Auftritt, ging aber durch einen individuellen Fehler in Rückstand. Torhüter Daniel Adamczyk verschätzte sich bei einer hohen Kugel, das Spielgerät ging an die Latte und zurück ins Feld – dort staubte Yari Otto ab. "Ich hab ihm dazu gar nichts gesagt", antwortete Schweinsteiger auf die Nachfrage, wie er nach dem Patzer mit seinem Torhüter umgegangen war. "Was soll ich dazu auch sagen? Er weiß selber, dass das ein ekeliger Ball war, aber auf seine Kappe geht. Wichtig war, was die Spieler zu ihm sagen. Sie haben ihn nicht hängen lassen, sie haben ihn gepusht." Das sei eine Essenz des Mannschaftssports, wie der VfL-Coach stolz ausmachte.
Zum zweiten Mal in Folge haben die Lila-Weißen einen wilden Ritt im eigenen Stadion hingelegt, dank des neuerlichen Erfolgs konnte Osnabrück den Abstand zu den Abstiegsplätzen nun auf vier Punkte vergrößern. "Von den Leistungen her konstant, aber noch nicht in den Ergebnissen", zog Schweinsteiger dennoch ein gemischtes Fazit. Dort will der 40-Jährige ansetzen, um die nötige Ruhe ins Osnabrücker Spiel zu bringen. "Ich habe den Jungs nach der Halbzeitpause gesagt, dass wir noch Zeit haben. Wir müssen die ersten zwei Minuten 'wilde Sau' spielen", erklärte Schweinsteiger beispielhaft. Die Worte des Fußballlehrers waren angekommen. Nun geht es zum Derby nach Meppen, wo am Samstag der erste Auswärtssieg in dieser Saison gelingen soll.