"Trainer raus"-Rufe: Stimmung bei Waldhof Mannheim kippt

Nach der zweiten Niederlage binnen vier Tagen beim 0:2 gegen Dynamo Dresden kippt beim SV Waldhof Mannheim die Stimmung. Erstmals forderten die Fans öffentlich den Rauswurf von Trainer Rüdiger Rehm. Dieser gibt sich trotz des erneuten Nackenschlags kämpferisch, wenngleich der Rückstand auf das rettende Ufer nun schon vier Punkte beträgt.

Rehm sah "kein schlechtes Spiel"

Sie waren nicht zu überhören, die "Trainer raus"-Rufe von der Otto-Siffling-Tribüne nach Schlusspfiff. Nachdem die Fans nach Niederlagen bisher ausschließlich die Mannschaft kritisiert hatten und Rehm verschonten, kippt die Stimmung gegen den 45-Jährigen nun allmählich. Dieser befand im Interview mit "MagentaSport" aber, dass seine Mannschaft "kein schlechtes Spiel" gemacht habe, jedoch auf einen "sehr effektiven" Gegner getroffen sei, der im richtigen Moment zugeschlagen habe.

Gerade das 0:1 kurz vor der Pause, als Bentley Baxter Bahn den Ball unglücklich ins eigene Tor abgefälscht hatte, sei "extrem ärgerlich" gewesen. Im Spiel nach vorne konnte dem Waldhof das Bemühen zwar nicht abgesprochen werden, doch bis auf zwei Kopfballchancen von Terrence Boy blieben die Buwe harmlos. Rehm zufolge hätten der "letzte Pass" sowie "entscheidende Kleinigkeiten" gefehlt. Gleichwohl habe seine Mannschaft "leidenschaftlich gefightet" und "alles rausgehauen".

"Wir brauchen Hilfe"

Dennoch reichte es nichtmal für ein Unentschieden, was die Mannheimer in der Tabelle auf den drittletzten Platz zurückfallen ließ. Der Rückstand zum rettenden Ufer ist auf vier Zähler angewachsen – bei sogar einem Spiel mehr. Rehm gab sich aber kämpferisch: "Wir sind nicht weit weg und müssen den Kopf oben lassen. Wir müssen weitermachen." Etwas anderes gebe es nicht. "Es wird für diesen Verein gekämpft ohne Ende. Das ist die Aufgabe, die wir alle haben, um dieses Jahr noch über den Strich zu kommen."

Am Freitag reist der Waldhof nach Halle, der momentan den ersten Nicht-Abstiegsplatz belegt. Ein Sechs-Punkte-Spiel, bei dem unbedingt ein Sieg her muss. "Wenn wir das schaffen, sind wir wieder voll da." Falls nicht, könnte der Rückstand auf bis zu sieben Punkte anwachsen. Gut möglich, dass der Waldhof daher nochmal auf dem Transfermarkt aktiv wird. "Wir brauchen Hilfe", bekannte Rehm. "Entweder müssen wir uns selber helfen oder uns externe Hilfe suchen. Wenn was passieren kann, sind wir für alles offen."

Goden fordert "150 Prozent" Einsatz

Im Training soll in den nächsten Tagen vor allem an der Abstimmung in der Offensive gearbeitet werden, um die bisherigen Neuzugänge Terrence Boyd und Kevin Goden besser einzubinden. "Wir müssen jeden Tag brutal hart arbeiten", gab der Waldhof-Coach vor. "Und in Halle müssen wir dann 150 Prozent geben", forderte Goden. Dass Rehm bei den Saalestädtern erneut auf der Bank sitzen wird, gilt als sicher. Denn hinter den Kulissen genießt der 45-Jährige weiterhin Rückhalt. Bei einer erneuten Pleite könnte sich das jedoch ändern, auch die "Trainer raus"-Rufe dürften dann noch lauter werden.

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