Streit um Überdachung: KSC bereitet Beschwerde vor

Es herrscht dicke Luft in Karlsruhe: Nachdem der KSC infolge einer durch die DFL erteilten Auflage im Zweitliga-Lizenzierungsverfahren Vorwürfe gegen die Stadt Karlsruhe erhob, reagierte nun Oberbürgermeister Frank Mentrup und teilte seinerseits gegen den Verein aus. Auf einer eigens einberufenen Pressekonferenz forderte Mentrup den Verein unmissverständlich zur Kooperation auf. Derweil will der KSC Beschwerde gegen die DFL-Auflage einlegen.

Zweitliga-Lizenz nicht gefährdet

Der Aufschrei war groß: Am Dienstag veröffentlichte der Karlsruher SC eine Mitteilung, wonach die Komplettüberdachung des Stadions eine zwingende Bedingung für eine Teilnahme am Zweitliga-Spielbetrieb darstelle. Wie sich später jedoch herausstellte, ist die Überdachung nicht an die Lizenz geknüpft. Was bleibt, ist eine Auflage der DFL, in der die Badener zur Erfüllung der Statuten aufgefordert werden. Konkret: Bis zum 1. September 2019 muss neben der Nord- auch die Südtribüne überdacht sein, sonst droht eine Geldstrafe oder sogar Punktabzug.

Am Rande der Diskussionen um Auflagen, Bedingungen und Lizenz schwelte bereits am Dienstag ein weiterer Konflikt heran. KSC-Präsident Ingo Wellenreuther etwa ließ laut "Badische Neueste Nachrichten" verlauten: "Es liegt eine politische Fehleinschätzung des Gemeinderats vor. Jetzt wollen sie ihr Scheitern auf uns abwälzen." Den Vorwürfen trat Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup mit Entschiedenheit entgegen: "Es ist schade, dass es dem KSC offensichtlich nicht gelungen ist, die DFL zu überzeugen, dass dieses Tribünendach, das mit großem finanziellen Aufwand für ganze 14 Monate errichtet werden müsste, verzichtbar ist."

KSC will Beschwerde einlegen

Mentrup weiter: "Der Präsident sieht die Schuld bei der Stadt. Das ist nicht besonders erfreulich." Geradezu verärgert zeigte sich der Oberbürgermeister über das Vorgehen des Vereins am Dienstag: "Wir haben seit Jahren die Vereinbarung, dass Themen, die Stadt und Verein betreffen, abgesprochen werden. Da kann es nicht sein, dass man uns gestern um 14:28 Uhr darüber informiert und um 14:33 Uhr die Mitteilung rausjagt." Zumal sich dem Verein durchaus Möglichkeiten und Instanzen böten, um letztlich doch noch eine Ausnahmeregelung zu erwirken. Auch an die Erfolgsaussichten eines solchen Vorgehens glaubt Mentrup und bemühte Beispiele aus dem Profifußball. Entsprechend gebe es nur eine logische Konsequenz: "Wir erwarten, dass der Verein nun gut begründet Widerspruch einlegt."

Der KSC reagierte am Abend und bestätigte in einer Mitteilung die Vorbereitung einer offiziellen Beschwerde: "Bereits am heutigen Mittwochvormittag haben wir unseren Rechtsanwalt beauftragt, die Beschwerde gegen die Entscheidung vorzubereiten. Dabei stehen wir in engem Austausch mit der Stadt Karlsruhe“, so das KSC-Präsidium und Geschäftsführer Michael Becker.

   
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