Schommers trotz Sieg gegen Jena sauer: "Kein Verständnis"
Beim 1. FC Kaiserslautern müssen sich die Spieler offenbar warm anziehen. Nach dem letztlich glücklichen 2:1-Erfolg im "Auswärtsheimspiel“ gegen das abgeschlagene Schlusslicht Carl Zeiss Jena ließ Trainer Boris Schommers trotz der Liga-Topbilanz seines Teams nach dem Re-Start aus spürbarer Verärgerung über einen unerklärlichen Leistungseinbruch im zweiten Spielabschnitt kaum ein gutes Haar am Auftritt der Roten Teufel.
Deutliche Worte von Schommers
"Wir machen immer noch die gleichen Fehler wie vor der Corona-Pause und spielen nicht sauber und konsequent genug weiter. Ich habe kein Verständnis dafür, dass die Mannschaft das immer noch nicht begriffen hat“, schimpfte der Coach auf der Pressekonferenz über die "sehr schlechte zweite Halbzeit“ seiner Mannschaft. Der Missmut des Coaches bezog sich auf die vielen Schwächen nach der zunächst komfortablen Führung durch einen Doppelpack von Christian Kühlwetter (6. und 34.) und dem Anschlusstreffer der Gäste kurz nach der Pause. "Es gab überhaupt keinen Grund, den Faden zu verlieren. Die Unsicherheiten waren völlig unnötig. Wir haben uns selbst in die Bredouille gebracht, weil wir fahrlässig waren", regte sich Schommers weiter auf.
Schon unmittelbar nach dem Abpfiff hatte der 41-Jährige seine Spieler im obligatorischen Kreis in der Spielfeldmitte wissen lassen, "dass ich mit der zweiten Halbzeit überhaupt nicht zufrieden war. Wenn wir weiter konsequent gewesen wären, hätten wir einen einfacheren und ruhigeren Nachmittag gehabt". Mangelnde Kraft aufgrund der ersten Englischen Woche nach dem Saison-Wiederbeginn kam für Schommers nicht als Erklärung für die Probleme in Betracht: "Das kann ich nicht gelten lassen, wenn ich an die Belastungen denke, die Jena momentan mit den vielen Reisen zu bewältigen hat." Bei der Ursachenforschung für die Unbeständigkeit nach Jenas Treffer zum 1:2 tappten allerdings auch die Spieler im Dunkeln: "Ich habe keine Ahnung warum, aber wir sind wieder ins Wackeln gekommen. Jena hat es zwar gut gemacht, aber wir haben es dann auch schlecht gemacht", gestand Kühlwetter am "Telekom"-Mikrofon.
Kein Grund zu Zufriedenheit
Der 24-Jährige, der durch seine Saisontreffer elf und zwölf zum momentan erfolgreichsten Saisontorschützen bei den Pfälzern avancierte, mahnte denn auch ganz im Sinne seines Trainers für das Gastspiel von Spitzenreiter MSV Duisburg am Mittwoch eine schnelle Aufarbeitung der Schwierigkeiten an: "Wenn wir so gegen Duisburg spielen, holen wir nichts.“
Auch Schommers dachte kurz nach Spielschluss schon wieder mehr an das Duell mit dem MSV als an den formal gelungenen Wiedereinstieg seines Teams in die Saison. Zwar weist der FCK mit sieben Punkten aus den ersten drei Runden nach der Corona-Unterbrechung zusammen mit Braunschweig und Bayern II die beste Ausbeute der Liga auf, "doch auch wenn ich sofort unterschrieben hätte, wenn uns das jemand vorher gesagt hätte, darf uns solch ein Spiel gegen Duisburg nicht passieren", forderte Schommers mehr Fokussierung.