Saisonfazit Dynamo Dresden: Der Absteiger lebt wieder

Im Jahr eins nach dem Abstieg aus der 2.Bundesliga begann für die Sachsen eine neue Zeitrechnung. Am Ende belegte man mit 56 Punkten den sechsten Tabellenplatz und wies dabei ein Torverhältnis von 52:48 auf. Im Folgenden schaut sich liga3-online.de die Saison von der SG Dynamo Dresden genauer an.

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Das lief gut

Ein Blick auf das Torverhältnis sagt schon viel über die Dresdner aus. Mit 52 Treffern zählen die Schwarz-Gelben zu den torgefährlicheren Mannschaften der abgelaufenen Drittliga-Saison. Im Laufe der Hinrunde definierte sich die Sportgemeinschaft über eine geschlossene Einheit als Mannschaft. Die jungen Spieler von der Euphorie getragen und eilten zunächst von Erfolg zu Erfolg. Auch eine Schwächephase im Herbst konnte die Mannschaft vom damaligen Trainer Stefan Böger auffangen und spielte sich vor Weihnachten zurück in den Kampf um die Aufstiegsplätze.

Das lief nicht so gut

Wieder einmal verschlissen die Sachsen zwei Trainer in einer Saison. Auf Stefan Böger folgte Peter Nemeth, der aber zunächst eine Anlaufzeit benötigte um dann die Saison mit vier Siegen in Folge zu beenden. Waren es im Herbst viele späte Gegentreffer, die sichergeglaubte Siege noch platzen ließen, sollte nach dem Jahreswechsel eine unglaublich schwarze Serie ein besseres Saisonergebnis für Dynamo Dresden zunichtemachen. Acht Niederlagen aus den ersten neun Spielen im Jahr 2015 verbauten der Mannschaft alles. In dieser Phase zeigte sich knallhart, dass die Mannschaft zu jung war. Es fehlte an den wichtigen Stützen im Team. Cristian Fiel, Marco Hartmann und Benjamin Kirsten hätten solche Stützen sein können, fielen aber allesamt verletzt aus.

Bester Spieler: Sinan Tekerci

Innerhalb der letzten zehn Monate haben sich viele Spieler in Dresden entwickelt. Justin Eilers stieg schnell Shooting-Star auf, andere zeigten ebenso eine starke Entwicklung, blieben aber eher im Hintergrund. Einer davon ist sicher auch Sinan Tekerci. Tekerci kam aus Nürnberg, als sich Robert Koch ins Frankenland verabschiedete. Mit seiner Schnelligkeit und Einsatzfreude spielte sich Sinan schnell in die Herzen der Fans. Selbst fast schon aussichtslose Bälle gab Tekerci nicht auf, erzielte so auch beispielsweise den 1:0-Siegtreffer im Dezember gegen Cottbus.

Schwächster Spieler: Frughill Zeldenrust

Furghill Zeldenrust und Dynamo Dresden – das passte so wirklich nicht zusammen. Zeldenrust kam im Laufe der Saison nie wirklich in Dresden an und kam wenn überhaupt, nur sporadisch zu Kurzeinsätzen. In Testspielen traf Zeldenrust regelmäßig, konnte sich aber nie durchsetzen und fällt daher ein wenig nach hinten ab im Kader der Sportgemeinschaft. Zwar hat der Spieler noch einen gültigen Vertrag. Dass er allerdings nach der Sommerpause nochmal für Dynamo auf dem Trainingsplatz steht, ist aber unwahrscheinlich.

Positives Saisonhighlight: „Zaunkönig“ Comvalius krönt Dynamo

Vor 29.652 Zuschauern am 27. September 2014 kam es zum Spitzenspiel zwischen Dynamo Dresden und dem Chemnitzer FC im Stadion Dresden. In einem ausgeglichenen Spiel fand man schon mit dem 0:0 ab, ehe Sylvano Comvalius einen Patzer vom Chemnitzer Torhüter ausnutze und in der 86. Spielminute den 1:0-Siegtreffer markierte. Sein Tor bejubelte Comvalius frenetisch mit den Fans und kletterte selbst in den Block. Dynamo Dresden sprang auf Platz eins der Tabelle und der Stürmer sah die Gelb-Rote Karte. Neben den DFB-Pokal-Heimspielen war dieser späte Erfolg gegen Chemnitz das Highlight der Saison.

Negatives Saisonhighlight: Die Schwarze Serie im Frühjahr

Eigentlich dachte man, sei das Aus gegen einen Oberligisten im Landespokal nicht zu toppen, doch nach dem man sich kurz vor Weihnachten eine Topausgangssituation für den Aufstiegskampf erarbeitet hatte, verspielten die Dresdner in den ersten neun Spielen des Jahres 2015 alles. Acht Niederlagen aus neun Spielen ließen die Sachsen in der Tabelle weit nach unten fallen. Zwischenzeitlich richtete sich der Blick kurzzeitig sogar in Richtung der Abstiegszone. Bereits nach drei Niederlagen in Folge (1:2 gegen Münster, 0:1 gegen Erfurt und 0:1 gegen Kiel) musste Stefan Böger Mitte Februar seinen Trainerstuhl räumen.

Die Transfers: Dynamo setzt auf die Jugend

Nach dem Abstieg aus der 2.Bundesliga setzten die Sachsen auf die Jugend, holten viele Spieler aus der Regionalliga und mit Nils Teixeira einen Kicker, der bereits höherklassig unterwegs war. Mit Stefan Böger holte man einen Trainer, der bestens mit jungen Spielern umgehen kann. Die spätere Verpflichtung von Patrick Wiegers erwies sich als echter Glücksgriff. Jannik Müller und Sinan Tekerci legten eine unglaubliche Entwicklung hin und zählten am Ende zu den absoluten Leistungsträgern. Justin Eilers, zuvor in Braunschweig und Bochum glücklos, stieg über den Umweg Wolfsburg in Dresden zum gefeierten Torjäger auf.

Dresden reicht ein Trainer wieder nicht

Auf dem Trainerstuhl in Dresden kehrt keine Ruhe ein. Nach einer erfolgreichen Hinrunde musste Stefan Böger nach drei Niederlagen in Folge Mitte Februar 2015 seinen Arbeitsplatz räumen. Am Ende war aber wohl nicht nur die Niederlagenserie ausschlaggebend für die Trennung. Atmosphärische Störungen zwischen Böger, Minge und der Mannschaft wurden als Gründe hitzig diskutiert. In jedem Fall hat Stefan Böger eine solide Arbeit geleistet und aus einem bunt zusammengewürfelten Haufen eine echte Mannschaft geformt. Sein Nachfolger Peter Nemeth hatte es schwer, bekam dann bereits seinen Nachfolger präsentiert. Seine harte Arbeit im Hintergrund wurde am Ende aber belohnt: Vier Siege in Folge zum Abschluss und in der kommenden Saison Co-Trainer an der Seite von Uwe Neuhaus.

Sportgemeinschaft erfüllt das Soll

Ganz nüchtern betrachtet ist der sechste Platz ein tolles Ergebnis einer Saison die vor allem zur Konsolidierung genutzt werden sollte. Mit jungen Spieler, die zuvor noch nicht in der 3.Liga gespielt hatten, gelang es den Dresdnern eine schlagkräftige Mannschaft zu stellen, die zwischenzeitlich für mächtige Furore sorgen konnte. Am Ende fehlte es an den Routiniers im Team, die das junge Team in der schwierigen Phase zu Beginn des Jahres führen hätten müssen. So verspielte man nach außen hin leicht fertig eine noch bessere Platzierung. Einziger Wehrmutstropfen einer alles in allem erfolgreichen Saison ist die verpasste Qualifikation für den DFB-Pokal.

Ausblick Saison 2015/16: So könnte es laufen

Mit Uwe Neuhaus ist der neue Trainer bereits präsentiert. Mit Andreas Lambertz und Pascal Testroet stehen zwei Neuzugänge fest. Die Namen wecken bei den Fans natürlich Begehrlichkeiten. Die Sehnsucht nach der Rückkehr in die 2.Bundesliga ist ungebrochen. Daran wird sich auch Uwe Neuhaus messen lassen müssen. Kann er seine Ruhe und Gelassenheit auch auf das Umfeld in Dresden übertragen, bleibt die Mannschaft von Verletzungen verschont und kommen noch ein, zwei erfahrene Spieler hinzu, sind die Sachsen in der kommenden Saison durchaus in der Lage, von Beginn an um die vorderen Plätze mitzuspielen.

   

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