Rückrunden-Prognose #3: Die Plätze 6-1

Am kommenden Samstag beginnt die Rückrunde in der 3. Liga – und das gleich mit einem XXL-Spieltag, denn alle zwanzig Teams treten am gleichen Tag zur selben Uhrzeit an. Wer wird gut aus den Startlöchern schlüpfen und wer braucht seine Anlaufzeit? liga3-online.de checkt die Form und die Neuzugänge und wagt kurz vor dem Rückrundenauftakt eine Prognose.  In Teil 3 sind schließlich die Spitzenklubs an der Reihe, die über kurz oder lang um den Aufstieg mitspielen können.

So lief die Vorbereitung: Den MSV Duisburg zog es für insgesamt neun Tage ins portugiesische Almancil, sodass die Meidericher dem Winterwetter in Deutschland entfliehen konnten. Testspiele gegen die lokalen Amateurvereine SV Straelen und Viktoria Buchholz wurden deutlich gewonnen, das positive Ausrufezeichen stellte aber wohl eher ein torloses 0:0-Remis gegen den Zweitliga-Spitzenklub VfB Stuttgart dar. Außerdem wurde Regionalligist VfB Lübeck mit 3:0 in die Schranken verwiesen.

Die Wintertransfers: Rüstete sich der Spitzenreiter in der Winterpause für den Aufstiegskampf? Nein! Kein einziger Spieler kam bisher neu hinzu, auch verließ kein Mann aus dem Drittliga-Kader den Verein. Duisburg bleibt offenbar ruhig und vertraut auf seinen Qualitäten. Ob das reicht?

Die Prognose: Schon in der Hinrunde überzeugte Duisburg längst nicht immer. Einen einfachen Durchmarsch können die Zebras nicht erwarten, ein heißer Anwärter auf den Aufstieg bleibt der MSV dennoch.

 

So lief die Vorbereitung: Nicht überzeugend! So kann die Vorbereitung des FCM zumindest anhand der Ergebnisse zusammengefasst werden. Was sagen die bisherigen Testspiele aus? Die Fans der Magdeburger hoffen auf eine möglichst geringe Aussagekraft, denn bei Niederlagen gegen Energie Cottbus (0:2) oder den CD San Fernando (3:4) wurden einige Schwächen deutlich. Innenverteidiger Christopher Handke sprach gegenüber Medien daraufhin von einer "holprigen Vorbereitung" und traf damit den Kern der Sache. Nur das allererste Spiel gegen Viktoria Berlin gewann die Truppe von Jens Härtel, die zudem eine ungewohnte Maßnahme ergriff: Zum Rückrundenauftakt wird nicht mehr Jan Glinker, sondern der jüngere Leopold Zingerle zwischen den Pfosten stehen.

Die Wintertransfers: Bisher verpflichtete der 1. FC Magdeburg einzig Charles Elie Laprevotte vom SC Freiburg II, der jedoch in der Vorbereitung noch keine überzeugenden Leistungen auf den Rasen brachte. Weitere Zugänge sind nach neuestem Stand nicht geplant, obgleich im Umfeld durchaus auf einen Kracher gehofft worden war. Die Streichkandidaten Steffen Puttkammer und Lukas Novy bleiben aller Voraussicht nach ebenfalls vorerst dem FCM erhalten.

Die Prognose: Magdeburg ist durch die Winterpause aus dem Tritt gekommen und startet nur mit mäßigen Ergebnissen. Den zweiten Tabellenplatz kann der Fußballclub vorerst nicht halten, mischt im Rennen um den Aufstieg aber weiterhin mit.

 

So lief die Vorbereitung: Aus Kostengründen verzichtete der VfL Osnabrück in diesem Winter auf ein Trainingslager, ein ursprünglich geplanter Kurzbesuch in Ankum (wie es etwa die Sportfreunde Lotte durchführten) wurde aufgrund der schlechten Bedingungen abgesagt. Das Testspiel-Highlight fand gleich zu Beginn des Jahres statt, als die Enochs-Elf den FC St. Pauli mit 3:0 bezwang. Danach zeigte die Formkurve jedoch eher nach unten, die Generalprobe gegen Zweitligist Arminia Bielefeld ging verdient mit 0:2 verloren. Weil neben Christian Groß auch Halil Savran fehlt, ist Lila-Weiß noch nicht optimal gerüstet.

Die Wintertransfers: Mit Kemal Rüzgar (Fortuna Düsseldorf) wurde kürzlich ein Stürmer ausgeliehen, der den Ausfall von Savran (voraussichtlich bis zum Saisonende) kompensieren soll. Außerdem wurde an einer Rückkehr von Konstantin Engel gearbeitet, die Verhandlungen mit dem kasachischen Vertreter FC Astana erwiesen sich jedoch als extrem zäh. Verlassen hat den VfL nur Pascal Richter, den es zum VfB Oldenburg in die Regionalliga Nord zieht.

Die Prognose: Völlig bereit für den Ligastart scheint der VfL Osnabrück noch nicht, zumal ein straffes Auftaktprogramm wartet. Die weitere Entwicklung hängt zu großen Teilen mit dem Auftaktderby gegen Preußen Münster zusammen. Wird das gewonnen, kann wie in der Hinrunde ein nachhaltiger Effekt entstehen.

 

So lief die Vorbereitung: Gleich zweimal verreiste der Hallesche FC, der sich erst im thüringischen Finsterbergen und kurz darauf im südspanischen Valencia niederließ. Dennoch blieb Zeit für vier Testspiele sowie einen Landespokal-Kick – nur gegen Hertha BSC II (1:3) musste sich die Elf von Trainer Rico Schmitt geschlagen geben. Zweitligist Arminia Bielefeld wurde ein 1:1-Remis abgerungen und im Landespokal stellte Halle seine gute Frühform mit einem deutlichen 9:0-Sieg unter Beweis. Der HFC scheint bereit…

Die Wintertransfers: Der Kader des HFC ist ausgewogen und intakt – Winterneuzugänge waren bisher nicht vonnöten. Dagegen wurde im Gehaltsgefüge wieder etwas Freiraum geschaffen, indem der Vertrag mit dem finnischen Stürmer Timo Furuholm aufgelöst wurde. Der 29-Jährige wechselte zum FC Inter Turku in sein Heimatland.

Die Prognose: Etwas überraschend ist der HFC ja doch derart weit oben platziert. Aber warum soll sich das nun rasch ändern? Die Vorzeichen für einen soliden Rückrundenstart stehen gut.

 

So lief die Vorbereitung: Sicherlich wären die verschneiten Sachsen aus Chemnitz dem Winter gerne entflohen – ein Trainingslager saß angesichts der heiklen finanziellen Lage aber nicht drin. Der CFC machte das Beste daraus und fuhr gleich zwei äußerst beachtliche Testspielergebnisse ein: Der sächsische Rivale Dynamo Dresden, immerhin gut mitspielender Zweitligist, wurde mit 4:0 besiegt, außerdem holte sich Bundesligist Schalke 04 in Top-Besetzung bei den Himmelblauen eine 1:2-Pleite ab. Regionalligist Carl Zeiss Jena hingegen bezwang Chemnitz seinerseits zuletzt mit 1:0 – es funktioniert eben doch noch nicht alles an der Gellertstraße.

Die Wintertransfers: Obgleich der CFC-Kader nur mit 20 Feldspielern bestückt ist, waren in diesem Winter keine Mittel für verstärkende Wintertransfers vorhanden. Aufgelöst wurde der Leihvertrag mit Mario Rodriguez (Dynamo Dresden), er läuft in der Rückserie für Sonnenhof Großaspach auf.

Die Prognose: Auch ohne Verstärkungen ist mit dem CFC in der Rückrunde zu rechnen. Er kann von Beginn an ein gewichtiges Wort um den Aufstieg in die 2. Bundesliga mitreden, sofern er von Verletzungen verschont bleibt.

 

So lief die Vorbereitung: Holstein Kiel zog es vom 4. bis zum 11. Januar ins spanische Örtchen Salou in der Provinz Tarragona. Dort feierten die Störche einen überzeugenden 5:2-Testspielsieg gegen den Zweitligisten Gimnastic de Tarragona. Auch in heimischen Gefilden blieb Kiel um Trainer Markus Anfang ungeschlagen, trennte sich vom dänischen Erstligisten Sonderjyske 1:1-Unentschieden und besiegte den Regionalligisten Weiche Flensburg gar mit 4:0. Ein Hallenturnier in der Heimat konnte dagegen nicht gewonnen werden.

Die Wintertransfers: Gezielt mit jungen Spielern aufgerüstet hat Holstein Kiel seinen Kader in diesem Winter. Während von Union Berlin der 22-jährige Christoph Lenz auf der linken Verteidigerposition für Druck auf den jungen Arne Sicker sorgen soll, möchte sich St. Pauli-Leihgabe Marvin Ducksch im Sturmzentrum als Knipser etablieren – eine Rolle, die in Kiel seit Jahren kein Akteur zufriedenstellend ausführen konnte. Mit Saliou Sané (SF Lotte) und Evans Nyarko (Wehen Wiesbaden) haben die KSV dafür zwei Akteure verlassen.

Die Prognose: Holstein Kiel kann um die ersten drei Plätze mitspielen. Gelingt der Auftakt in die Rückrunde, ist Kiel im Topf der fünf heißesten Aufstiegskandidaten allemal vertreten.

 

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