Rückrunden-Prognose #2: Die Plätze 13-7
Am kommenden Samstag beginnt die Rückrunde in der 3. Liga – und das gleich mit einem XXL-Spieltag, denn alle zwanzig Teams treten am gleichen Tag zur selben Uhrzeit an. Wer wird gut aus den Startlöchern schlüpfen und wer braucht seine Anlaufzeit? liga3-online.de checkt die Form und die Neuzugänge und wagt kurz vor dem Rückrundenauftakt eine Prognose. In Teil 2 schauen wir auf das Mittelfeld der Tabelle, für das sowohl Aufstiegs- als auch Abstiegskampf noch im Bereich des Möglichen ist.
So lief die Vorbereitung: Spanien? Türkei? Berchtesgaden! Das war das Motto des Dorfklubs aus Großaspach, der lediglich für ein viertägiges Trainingslager in die deutschen Alpen reiste. Während ein dortiges Testspiel gecancelt werden musste, legte Großaspach mit einem mehr als deutlichen 6:0-Erfolg über den VfB Stuttgart II gleich einmal ein Ausrufezeichen vor. Revidiert wurde dies nur einen Tag später mit einem 1:4 gegen die TSG 1899 Hoffenheim. Ein 3:1-Sieg über den SSV Ulm sowie eine 0:3-Pleite gegen den Zweitligisten 1. FC Heidenheim rundeten die Testspiele ab.
Die Wintertransfers: Bei der SG Sonnenhof tat sich im Winter bereits einiges: Verlassen haben den Verein Robin Binder sowie der Grieche Panagiotis Ballas, der sich als Transferflop herausstellte. Hinzugestoßen ist Mario Rodriguez als Leihgabe vom Dynamo Dresden für den Sturm, auch Flügelspieler Joseph-Claude Gyau (BVB II) ist neu dabei.
Die Prognose: An den tollen Dezember kann Großaspach wohl nicht anknüpfen, es geht zunächst zurück in die zweite Tabellenhälfte. Für den Klassenerhalt sollte es aber reichen.
So lief die Vorbereitung: Sieben Tage lang quartierte sich der VfR Aalen im spanischen La Manga ein. Sonne, frühlingshafte Temperaturen und beste Bedingungen? Nicht immer! Zwischenzeitlich fiel an der spanischen Küste sogar Schnee, ein Test gegen Guangzhou Evergrande II musste abgesagt werden. Insgesamt testete Aalen nur zweimal: Gegen den 1. FC Nürnberg verlor die Elf von Trainer Peter Vollmann mit 1:3, gegen den SV Sandhausen mit 0:3. Das nennt man wohl eine Minimal-Vorbereitung…
Die Wintertransfers: Über allem stand beim VfR Aalen der plötzliche Wechsel von Markus Schwabl zum englischen Fleetwood Town, der mit einer kleinen Ablösesumme vergütet wurde. Schnell rüstete Aalen daraufhin auf und angelte sich in einer Rückholaktion Sascha Traut von den Würzburger Kickers. Zuvor wurde bereits Philipp Hercher vom 1. FC Nürnberg II ausgeliehen, während sich die Wege von Oguzhan Kefkir und dem VfR trennten. Firat Sucsuz wurde an Carl Zeiss Jena ausgeliehen.
Die Prognose: Der VfR Aalen startet im Rahmen der Möglichkeiten solide, wird aber im Normalfall noch wenige Plätze zurückfallen. Der Klassenerhalt kann dennoch früh gesichert werden.
So lief die Vorbereitung: "Die Vorbereitung verlief ziemlich bescheiden“, drückte Trainer Ismail Atalan seinen Unmut erst jüngst aus. Der Grund: In Lotte kann nach Schneefällen und Dauerfrost kaum trainiert werden – die Arbeit mit dem Ball wurde allenfalls homöopathisch ausgeübt. Das Trainingslager im niedersächsischen Ankum wurde aufgrund widriger Bedingungen zum Reinfall, die Testspiele verliefen zum Großteil nicht wie gewünscht. Nur gegen den SC Verl (5:0) wurde gewonnen, auch weil der Gegner schon nach 15 Minuten in Unterzahl agierte. Unter anderem setzte es ein 2:4 gegen den SC Wiedenbrück sowie ein 1:4 gegen Zweitligist Hannover 96.
Die Wintertransfers: Nur ein neuer Spieler ist bislang am Lotter Kreuz aufgetaucht: Saliou Sané, der seinen Vertrag mit Holstein Kiel zuvor aufgelöst hatte. Von möglichen Abgängen ist nichts bekannt, kommen soll allerdings dringend noch ein Innenverteidiger. Tobias Haitz (zuletzt Alemannia Aachen) gilt als heißer Kandidat.
Die Prognose: Die Sportfreunde Lotte müssen ohne den Überraschungseffekt des Sommers in die Rückrunde gehen. Dennoch reicht das spielerische Vermögen, um sich zunächst in der oberen Tabellenhälfte zu halten.
So lief die Vorbereitung: Wie diverse Klubs, die nicht über die großen finanziellen Mittel verfügen, musste auch Fortuna Köln ohne ein Trainingslager die Wintervorbereitung absolvieren. Im für gewohnt schneefreien Rheinland erwiesen sich die Bedingungen jedoch immerhin als akzeptabel, und auch die Testspiele verliefen gar nicht übel: Viermal testeten die Fortunen ausschließlich gegen Regionalligisten, immerhin drei Erfolge wurden eingefahren. Nur Aufstiegsanwärter Borussia Dortmund II behielt mit 1:0 gegen die Elf um Uwe Koschinat die Oberhand.
Die Wintertransfers: Wintertransfers in Köln? Fehlanzeige. Die Südstädter haben sich weder von einem Akteur getrennt noch einen Neuen ins Boot geholt. Zuletzt wurde Edisson Jordanov (Preußen Münster) das Interesse vom SCF nachgesagt, das aber revidierte Koschinat schnell.
Die Prognose: Fortuna Köln bleibt ein unangenehm zu bespielendes Team, das mit etwas mehr Konstanz gute Aussichten besitzt, seine Platzierung auch in der Rückrunde verteidigen zu können.
So lief die Vorbereitung: Obgleich im kalten Ostbayern beheimatet, zog es Jahn Regensburg im Winter nicht in den Süden. Ein Fehler? Immerhin ein Testspiel musste witterungsbedingt abgesagt werden, in den restlichen fünf Kicks erwies sich der SSV aber als äußerst torgefährlich. Gestartet wurde gleich mit einem 8:2-Kantersieg über den 1. FC Nürnberg II, auch gegen Dynamo Budweis (4:2) und Wacker Innsbruck (3:2) blieb Regensburg treffsicher. Gegen Waldhof Mannheim (2:3) setzte es hingegen die einzige Niederlage der gesamten Vorbereitung.
Die Wintertransfers: Auch bei Jahn Regensburg hat sich bisher in der Winterpause noch nichts getan. Der Aufsteiger geht aller Voraussicht nach unverändert in das kommende Wochenende, das zum Auftakt ein Geisterspiel beim FC Hansa Rostock mit sich bringt.
Die Prognose: Jahn Regensburg ist für einen Aufsteiger individuell nicht schlecht besetzt und verfügt vor allem in der Offensive über viel Power. Bleibt die Herrlich-Truppe dem Abstiegskampf fern, ist das als Erfolg einzustufen.
So lief die Vorbereitung: Der FSV Frankfurt verbrachte abseits des üblichen Trainings eine Woche seiner Vorbereitung im spanischen Chiclana de la Frontera. Zum Auftakt in die Testspielserie setzte es gleich einmal eine deutliche 0:6-Schlappe gegen die Würzburger Kickers, dafür aber kassierte die Defensive in den folgenden drei Testspielen nur noch einen Gegentreffer. Gegen den spanischen Drittligisten CD San Fernando siegten die Bornheimer mit 2:0, vom Ligarivalen 1. FC Magdeburg trennte man sich torlos und der Regionalliga Südwest-Aufstiegsanwärter SV Elversberg wurde mit 2:1 geschlagen.
Die Wintertransfers: Der FSV rüstete bisher doppelt auf: Vom 1. FC Heidenheim kam Stürmer Smail Morabit, von den Würzburger Kickers Rechtsverteidiger Dennis Russ. Gleichzeitig wurden die Verträge mit Adil Chihi sowie Stefan Maderer (Leihgabe von Greuther Fürth) vorzeitig aufgelöst.
Die Prognose: Frankfurt hatte in der Hinrunde ein Auf und Ab hinter sich. Schlägt insbesondere Neuzugang Morabit ein, ist die obere Tabellenhälfte schon bald möglich. Offen ist allerdings noch, wie sich der Ausfall von Top-Torjäger Fabian Schleusener (Kreuzbandriss) auswirken wird.
So lief die Vorbereitung: Hansa Rostock absolvierte kein Trainingslager, testete dafür insgesamt viermal. Die Spiele gegen den SV 90 Görmin (2:0) sowie den Güstrower SC (9:0) waren allenfalls als Pflichtaufgabe einzuschätzen, die Tests gegen den dänischen Erstligisten FC Nordsjaelland (2:1) sowie Regionalligisten Hertha BSC II (1:0) schon etwas härtere Brocken. Als einziger Drittligist konnte der FCH im Übrigen sämtliche Testspiele für sich entscheiden.
Die Wintertransfers: Mächtig was los bei der Kogge! In fast allen Mannschaftsteilen wurde aufgerüstet: Für die Innenverteidigung wurde Joshua Nadeau vom schwedischen Gefle IF verpflichtet. Im Mittelfeld sind Amaury Bischoff (Preußen Münster) sowie Christopher Quiring (Union Berlin) neu dabei, der auch als Stürmer agieren kann. Für das Sturmzentrum wurde außerdem Tim Väyrynen von Dynamo Dresden geholt. Eine Ansage an die Konkurrenz, zumal bisher kein einziger Spieler die Kogge verließ. Das wird sich aber in den kommenden Tagen durchaus noch ändern.
Die Prognose: Hansa Rostock besitzt Form und Spielermaterial, um schnell den Weg aus dem grauen Mittelfeld hinaus anzustreben. Was möglich ist, werden die ersten Pflichtspiele zeigen. Klar ist: Das obere Tabellendrittel erscheint gewiss nicht als reine Utopie.
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