Rot-Weiss Essen: Mit Fan-Investor in 3. Liga

Per Investor in die 3. Liga: Ein Thema, bei dem sich Vereine in der jeweiligen Fanszene auf ganz dünnes Eis begeben. Mit Rot-Weiss Essen schloss ein Regionalligist nun eine "strategische Kooperation" mit einem Geldgeber. Und dennoch verhält es sich beim Traditionsklub dieses Mal etwas anders.

"Potential zur Entfaltung kommen lassen"

RB Leipzig, KFC Uerdingen, 1860 München – die 3. Liga hat prominente Beispiele dafür, was ein Investor im Hintergrund eines Vereins erreichen kann. Gleichzeitig sind diese Klubs oftmals Objekte für Kritik, Schadenfreude und gar Hass in der Fan-Szene, sogenannte "Retorten-Vereine" kämpfen seit jeher um ihre Akzeptanz. Ein Fan von Rot-Weiss Essen sieht die Geschichte anders, er will seinem Lieblings-Klub nun als Geldgeber unter die Arme greifen.

Sascha Peljhan geht wie jeder andere ins Stadion, hat sein einigen Jahren eine Dauerkarte für RWE. Aber Peljhan ist auch Geschäftsmann und Besitzer des Mode-Labels "Naketano", das 2016 noch über 115 Millionen Euro Umsatz gemacht, Anfang 2018 aber seinen Betrieb eingestellt hat. Einen Teil dieses Geldes will der RWE-Fan nun im Rahmen einer "strategischen Kooperation" in den Ruhrgebiets-Verein investieren. "RWE hat ein riesiges Potential, was sich zuletzt wieder am Anfang der aktuellen Saison mit teilweise über 11.000 Zuschauern pro Spiel gezeigt hat. Ich möchte einen Beitrag leisten, um dieses Potenzial endlich zur Entfaltung kommen zu lassen", erklärt Peljhan auf der Homepage der Essener.

Kooperation über zwei Jahre

RWE-Vorstandsvorsitzender Marcus Uhlig hat mit Sascha Peljhan eine Zusammenarbeit finalisiert, die "in Fußball-Deutschland ihresgleichen sucht" – das bedeutet konkret, dass der Naketano-Gründer in "finanzieller und beratender Natur" beim NRW-Klub einsteigen wird. Damit wird insbesondere eine "signifikante Etat-Erhöhung im sportlichen Bereich" zur Verfügung gestellt, die RWE wieder in den Profifußball zurückbringen soll. Laut der "Bild" soll jährlich eine Summe im niedrigen siebenstelligen Bereich in die Kassen fließen. Zum Vergleich: Der Etat für die aktuelle Spielzeit liegt bei unter zwei Millionen Euro.

Die Zusammenarbeit ist zunächst auf zwei Jahre beschränkt, die Unterstützung des Geschäftsmannes und Anhängers wird durch Sponsoring- und Zuschauereinnahmen zurückgezahlt. "Einen definierten überschaubaren Prozentsatz" bei Mehreinnahmen hat Peljhan ebenfalls in seinem Vertrag stehen. Seit nunmehr elf Jahren spielt RWE in der Regionalliga, nachdem der Traditionsverein in der Saison 2007/08 die Qualifikation für die neugeründete 3. Liga verpasste. Insgesamt kann der Klub auf sieben Erst- und 16 Zweitliga-Jahre zurückblicken. In der kommenden Saison soll mit höherem Etat ein neuer Angriff auf die 3. Liga gestartet werden.

   

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