Restprogramm & Prognose: Die 3. Liga im Jahres-Endspurt #3
15 Spieltage sind absolviert, fünf stehen bis zum Jahreswechsel nach der Länderspielpause noch bevor. Ein guter Moment, um Bilanz zu ziehen und auf das Restprogramm eines jeden Vereins zu blicken. Im letzten Teil blicken wir auf die Kandidaten im Aufstiegsrennen, das sich schon jetzt anschickt, ein außerordentlich spannendes zu werden.
Ausgangslage: Überragend. Schon seit einigen Wochen recht souverän von der Spitze grüßt der VfL Osnabrück. Seine Stärke: Er gibt nicht auf, er verliert keine engen Spiele und kann mit genialen Momenten Partien in seine Richtung drehen. Keine Frage: Ob der Fast-Absteiger aus dem Vorjahr das Tempo bis zum Saisonende durchziehen kann, ist noch fraglich. Aber die 3. Liga darf sich freuen, dass neben den erwartbaren Kandidaten Überraschungsteams das Aufstiegsrennen aufmischen.
Restprogramm:
- Energie Cottbus (H)
- Hansa Rostock (A)
- SV Wehen Wiesbaden (H)
- SpVgg Unterhaching (A)
- Würzburger Kickers (A)
Prognose: 8-10 Punkte. Gut zu sehen ist, dass einige der stärksten Gegner erst zum Ende der Hinrunde auf den VfL warten. Diese wird er nicht an die Wand spielen, aber geht er mit acht Punkten aus diesen Wochen, wäre das schon sehr zufriedenstellend.
Ausgangslage: Überraschend gut. Die Adlerträger aus Münster stehen ähnlich überraschend wie Osnabrück derart weit oben. Zuletzt aber zeigte der Trend mit zwei sieglosen Spielen wieder leicht nach unten. Im Gegensatz zur Mini-Krise im Spätsommer bricht nun aber in Westfalen niemand mehr in Panik aus. Die Preußen-Fans wissen, was ihre Mannschaft leisten kann – und das es viele gute Umstände braucht, damit der SCP auch am Saisonende noch oben mitmischt.
Restprogramm:
- Eintracht Braunschweig (H)
- Hallescher FC (H)
- Karlsruher SC (A)
- FSV Zwickau (H)
- Fortuna Köln (H)
Prognose: 8-11 Punkte. Vier Heimspiele haben die Preußen vor sich – und alle gegen schlagbare Gegner. Stellt sich Münster clever an und fährt im Idealfall aus Karlsruhe nicht punktlos zurück, ist ein Überwintern auf einem Aufstiegsplatz möglich.
Ausgangslage: Karlsruhe halt. Denn da ist er wieder, der KSC. Ein echtes Stehauf-Männchen. Das 0:6 im Pokal wurde ebenso abgeschüttelt wie der mäßige Saisonstart, und selbst das bittere 2:5 daheim gegen Wehen Wiesbaden haben Alois Schwartz und Co. einfach weggesteckt. Die deutlichen Niederlagen täuschen nicht darüber hinweg, dass die KSC-Defensive abseits der beiden neunzigminütigen Totalaussetzer dem Bollwerk der Vorsaison entspricht. Hier reift ein Favorit heran, zumal Anton Fink und Marvin Pourié im Sturm immer besser harmonieren.
Restprogramm:
- 1860 München (H)
- Sonnenhof Großaspach (A)
- Preußen Münster (H)
- Hallescher FC (A)
- Eintracht Braunschweig (H)
Prognose: 9-12 Punkte. Münster und Halle als kleine (oder große?) Spitzenspiele, dazu drei machbare Gegner: Der KSC hat gute Chancen, einen starken Schlussspurt aufs Parkett zu legen.
Ausgangslage: Ermutigend! Kann Hansa tatsächlich um den Aufstieg mitspielen? In diesem Jahr sprechen zumindest einige Vorzeichen dafür. Beispielhaft steht das 4:1 über den 1. FC Kaiserslautern, bei dem sich die Kogge mit Glück, Geschick und guter Effizienz vom 0:1-Rückstand eindrucksvoll zurückkämpfte. Jetzt heißt es: Mittendrin statt nur dabei. Die gut 15.000 Zuschauer, die am Samstag ins Ostseestadion gekommen waren, wird es freuen.
Restprogramm:
- Sportfreunde Lotte (A)
- VfL Osnabrück (H)
- KFC Uerdingen (A)
- VfR Aalen (H)
- Energie Cottbus (H)
Prognose: 7-11 Punkte. Osnabrück und Uerdingen stechen als schwere Gegner hervor, vier Punkte wären aus den kommenden drei Spielen keine Schande. Dann aber sollten gegen Aalen und Cottbus Heimsiege folgen.
Ausgangslage: Tückisch. Die gedämpfte Laune ist in Krefeld durch den 2:0-Sieg beim Letzten in Braunschweig verschwunden – ob die Probleme, etwa die oftmals spielerisch langatmigen Auftritte, gelöst sind, ist aber fraglich. Nominell muss Uerdingen aufsteigen, entsprechend groß ist der Druck. Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch: Auf dem Rasen haben wir in den vergangenen Wochen kaum eine zweitliga-taugliche Leistung des KFC Uerdingen gesehen.
Restprogramm:
- VfR Aalen (H)
- Energie Cottbus (A)
- Hansa Rostock (H)
- SV Wehen Wiesbaden (A)
- SpVgg Unterhaching (A)
Prognose: 5-8 Punkte. Da kommt ein ordentliches Paket auf den KFC zu! Rostock, Wiesbaden und Unterhaching warten als unmittelbare Konkurrenz, dazu die Wundertüten aus Aalen und Cottbus. Jeder Zähler ist wichtig, doch allzu viele wird Krefeld ohne Leistungssteigerungen eher nicht holen.
Ausgangslage: Komfortabel. Denn wer nicht nach Plätzen, sondern nach Punktestand sortiert, der ordnet die Elf von Claus Schromm nicht im vorderen Mittelfeld, sondern im Aufstiegsrennen ein. Und ja, mit Unterhaching muss gerechnet werden. Die sieben Unentschieden in Folge mehrheitlich unglücklich, das 6:0 gegen Fortuna Köln dagegen ein eindrucksvoller Gruß an Mitkonkurrent Wiesbaden. Frei nach dem Motto: Wir können es auch!
Restprogramm:
- Carl Zeiss Jena (A)
- 1. FC Kaiserslautern (H)
- Sportfreunde Lotte (A)
- VfL Osnabrück (H)
- KFC Uerdingen (H)
Prognose: 9-11 Punkte. Bei diesem Programm wird sich Haching die Hände reiben. Lautern, Osnabrück und Uerdingen kommen in den Alpenbauer-Sportpark – Haching kann und wird Boden auf die Spitze gutmachen.
Ausgangslage: Stark. Der HFC liefert eine blitzsaubere Saison und etabliert sich still und leise in einer Tabellenregion, für die er in den vergangenen Jahren nur selten in Frage kam: Auf Tuchfühlung mit den Verfolgerplätzen. Für die neue Reife in der Mannschaft spricht unter anderem das jüngste 1:1 bei 1860 München, das die Saalestädter in einem mega-hektischen Spiel trotz Unterzahl über weite Strecken des Spiels einheimsten. Torsten Ziegner leistet starke Arbeit.
Restprogramm:
- Sonnenhof Großaspach (H)
- Preußen Münster (A)
- Eintracht Braunschweig (A)
- Karlsruher SC (H)
- FSV Zwickau (H)
Prognose: 7-10 Punkte: Ein spannendes Programm für Halle, gerade Münster und Karlsruhe könnten schwierig werden. Klappen drei Siege, wäre das ein Sahnehäubchen auf dem tollen Herbst.
Ausgangslage: Zwischen Genie und Wahnsinn. Es ist der SVWW, wie man ihn kennt. Auf ein 0:0 daheim gegen Zwickau folgt ein 7:0 auswärts in Köln, um dann wieder daheim gegen Carl Zeiss Jena mit 2:3 zu verlieren. Kommt Wiesbaden ins Rollen, dann sind die Spieler von Rüdiger Rehm nicht zu stoppen. Aber wo ist die dafür nötige Konstanz in den Leistungen? Mal fehlen vorne plötzlich die Tore, mal streut die Defensive Fehler ein. Eigentlich wäre Wiesbaden ein Topfavorit – eigentlich…
Restprogramm:
- FC Kaiserslautern (A)
- Sportfreunde Lotte (H)
- VfL Osnabrück (A)
- KFC Uerdingen (H)
- VfR Aalen (H)
Prognose: 8-11 Punkte. An die Spitze durchmarschieren wird Wiesbaden angesichts des attraktiven, aber schwierigen Restprogramms nicht. Kaiserslautern, Osnabrück und Uerdingen können an guten Tagen allesamt Paroli bieten. Dennoch wird der SVWW eine gute Basis für 2019 legen.
[box type="info"]Weiterlesen: Teil 1 mit den Plätzen 15-20 // Teil 2 mit den Plätzen 9-14[/box]