Re-Start beschlossen: So geht es jetzt weiter

Mit deutlicher Mehrheit hat der außerordentliche Bundestag des DFB am Montag den bereits am Donnerstag fixierten Re-Start in der 3. Liga bestätigt. Bevor der Ball ab dem kommenden Samstag wieder rollt, beantwortet liga3-online.de die wichtigsten Fragen.

Was bei Nicht-Antritt passiert

Wie sieht der konkrete Zeitplan aus?

Ab Samstag soll die Saison in fünf aufeinanderfolgenden Englischen Wochen zu Ende gespielt werden, sodass der 38. Spieltag für den 4. Juli vorgesehen ist. Bis zum 11. Juli soll die Relegation zur 2. Liga über die Bühne gebracht werden. Der DFB weist allerdings darauf hin, dass "terminliche Abweichungen, beispielsweise durch etwaige Mannschaftsquarantänen bedingt", weiterhin möglich seien. An den Wochenend-Spieltagen finden eine Partie am Freitag (19 Uhr), sechs am Samstag (14 Uhr) und drei am Sonntag (13, 14 und 17 Uhr) statt. Unter der Woche werden fünf Partien dienstags und mittwochs ausgetragen – jeweils um 19 und 20:30 Uhr. Montagsspiele sind nicht vorgesehen.

Sind alle Klubs für den Re-Start gerüstet?

Das ist noch offen. Klar ist nur: Gleich waren die Bedingungen für die Klubs nicht. Bis einschließend Montag waren erst 17 Drittligisten wieder im Mannschaftstraining. Münster und Jena (in Leipzig) steigen am heutigen Dienstag ein, Magdeburg bei negativen Tests ebenfalls – dafür weicht der Klub nach Niedersachsen aus. Halle bereitet sich seit dem Wochenende im Münsterland vor. Zum Vergleich: Die ersten Klubs stiegen bereits vor eineinhalb Wochen ins Mannschaftstraining ein.

Was sagt der DFB zu den Verfügungslagen?

Laut dem DFB liegen inzwischen "in zahlreichen Bundesländern" positive Bescheide für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs vor, auch für die 3. Liga. Dem Vernehmen nach darf derzeit nur noch in Sachsen-Anhalt und Thüringen nicht gespielt werden. In Sachsen-Anhalt läuft das Wettkampfverbot am Mittwoch aber aus, heute will sich die Landesregierung zu weiteren Lockerungen äußern. Und in Thüringen sollen die Einschränkungen ab dem 6. Juni weitgehend aufgehoben werden. Was das konkret für den Spielbetrieb in der 3. Liga bedeutet, ist aber noch offen. Feststeht nur, dass Carl Zeiss Jena für das Heimspiel gegen den Chemnitzer FC am Sonntag umziehen muss. 

Um vor dem Auswärtsspiel in Duisburg (3. Juni) Reisekosten zu sparen, fragte der Klub bei allen westdeutschen Drittligisten an. Duisburg, Münster und Köln sollen nach Angaben der "Ostthüringer Zeitung" jedoch abgesagt haben. Im Rennen sind noch die Hänsch-Arena des SV Meppen sowie die Würzburger Flyerlarm-Arena. Einen Umzug nach Chemnitz hatte der FCC ausgeschlossen.

Beruhigt sich der Streit zwischen den Klubs und dem DFB?

Das bleibt abzuwarten. DFB-Präsident Fritz Keller appellierte zwar an die Vereine, die Entscheidung des Bundestages zu akzeptieren, doch Vizepräsident Rainer Koch rechnet nun mit Anwaltsschreiben der Abbruchs-Befürworter. Ein Brief des Halleschen FC ist beim Verband bereits eingegangen. Auch der 1. FC Magdeburg und die SG Sonnenhof Großaspach prüfen rechtliche Schritte. Insgesamt dürfte der Streit aber zumindest etwas abflachen, da mittlerweile sämtliche Argumente ausgetauscht sind und nun Klarheit darüber besteht, dass der Ball wieder rollen wird.

Was passiert, wenn ein Klub zu einem Spiel nicht antritt?

In diesem Fall würde er automatisch zum Verlierer der Partie erklärt werden. In der Rechts- und Verfahrensordnung des DFB heißt es unter Paragraf 18, Punkt 2: "Wer schuldhaft zu einem Bundesspiel nicht antritt, ist Verlierer, sein Gegner Sieger des Bundesspiels. Das Spiel wird mit 2:0-Toren für den Sieger gewertet." Unter Punkt 1 ist darüber hinaus festgehalten: "Der Verzicht auf ein Bundesspiel durch einen Teilnehmer ist ausgeschlossen." Zu diesen Regelungen haben sich die Klubs im Rahmen des Zulassungsverfahrens vor der Saison bekannt.

Was hat es mit der Aussetzung der 72-Stunden-Pause zwischen zwei Spielen auf sich?

Künftig kann der Spielleiter Partien in zeitlich kurzer Reihenfolge unter Abweichung vom Rahmenterminkalender und den sonst üblichen Mindestabständen von 72 Stunden zwischen zwei Spielen einer Mannschaft ansetzen. Um eine Regeländerung handelt es sich aber "ausdrücklich nicht", wie der DFB betont: "Eine 72-Stunden-Regel zwischen den Spielen gab es nie und gibt es weiterhin nicht." Grundsätzliches Bestreben bleibe es, dass zwischen zwei Partien mindestens zwei spielfreie Tage liegen. Nur im Notfall soll davon abgewichen werden.

 

Wertung bei Abbruch noch offen

Was passiert mit den auslaufenden Verträgen am 30. Juni?

Das ist noch nicht geklärt. In der DFB-Spielordnung heißt es, dass Spieler über den 30. Juni spielberechtigt bleiben, "um die noch ausstehenden Pflichtspiele der Spielzeit bei dem bisherigen Verein absolvieren zu können. Eine bereits erteilte Spielerlaubnis für den aufnehmenden Verein ruht (…) bis zum Ablauf des Tages des letzten Pflichtspiels." Dennoch werden die Vereine mit ihren Spielern wohl individuelle Vereinbarungen treffen müssen, um die Verträge für wenige Wochen verlängern zu können. 

Was passiert, wenn eine Mannschaft während der Saison unter Quarantäne gestellt wird?

Im Falle einer 14-tägigen Quarantäne für eine komplette Mannschaft müssten zunächst mindestens vier Spiele verlegt werden. Möglicherweise aber auch fünf, um dem betroffenen Klub wieder ein Training zu ermöglichen. In jedem Fall würde sich das geplante Saisonende am 4. Juli verzögern, gleichzeitig droht eine Wettbewerbsverzerrung. 

Wie würde es nach einem Abbruch weitergehen?

Das ist noch völlig offen. Am Montag wurde der DFB-Vorstand vom außerordentlichen Bundestag dazu ermächtigt, die nötige Entscheidung über einen möglichen Abbruch treffen zu können. Klar scheint bereits: Bei einem Abbruch ist nicht garantiert, dass es Aufsteiger in die 2. Bundesliga geben wird. Diese soll es gemäß eines DFL-Plans nur dann geben, wenn beide Ligen die Saison in einem vergleichbaren Umfang absolviert haben.

Welche Spiele werden im Free-TV übertragen?

Geplant ist, dass an den Samstagen jeweils vier Spiele live im Free-TV übertragen werden. Am kommenden Samstag sind das folgende Partien: FC Ingolstadt – Bayern München II (BR), SV Meppen – Würzburger Kickers (NDR), 1.FC Magdeburg – 1. FC Kaiserslautern (MDR/SWR) und Waldhof Mannheim – KFC Uerdingen (WDR). Darüber hinaus werden künftig auch einzelne Spiele unter der Woche live im Free-TV zu sehen sein. 

Wie geht es im Landespokal weiter?

Sollten bis zur Meldefrist im Juli die Pokalwettbewerbe in den Landesverbänden nicht beendet sein, kann der jeweilige Landesverband die Teilnehmer für die erste Hauptrunde im DFB-Pokal benennen – es könnte somit auf Entscheidungen am grünen Tisch hinauslaufen. Wird innerhalb der Frist von einem Landesverband kein Teilnehmer benannt, wird der Startplatz stattdessen an einen anderen Landesverband, der bislang keinen zweiten Teilnehmer stellen darf, vergeben.

   

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