Re-Start am 30. Mai? Fragen und Antworten

Geht es nach dem DFB, könnte am 30. Mai der Re-Start erfolgen. liga3-online.de beantwortet die wichtigsten Fragen zu den DFB-Plänen.

Termin bis Mittwochabend?

Ist der 30. Mai als Datum für den Re-Start schon fix?

Nein. "Wir müssen abwarten, was die Politik entscheidet", sagte DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius am Dienstag. Während Bayern bereits grünes Licht für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs gegeben hat, ist in Sachsen-Anhalt (bis zum 27. Mai) und Thüringen (5. Juni) sämtlicher Trainings- und Wettkampfbetrieb momentan noch untersagt – entsprechend steht auch die Freigabe für die 3. Liga aus. In Sachsen-Anhalt sollen ab dem 28. Mai zwar alle Sportstätten wieder öffnen, doch ob auch der Spielbetrieb genehmigt wird, ist noch offen. Zunächst will die Landesregierung den DFB-Bundestag am kommenden Montag abwarten. Ob dann nur wenige Tage nach dem "Go" schon wieder gespielt werden kann, ist fraglich. Zumal noch nicht alle Klubs wieder in voller Mannschaftsstärke trainieren.

Wer trainiert schon wieder?

Mit Stand von Mittwochvormittag befinden sich mit Duisburg, Mannheim, Unterhaching, Meppen, 1860, Bayern II, Rostock, Braunschweig, Würzburg, Köln, Chemnitz, Zwickau und Kaiserslautern 13 Teams wieder im Mannschaftstraining. Die übrigen sieben Klubs trainieren noch in Kleingruppen. Der FCK setzt aufgrund von drei Corona-Verdachtsfällen derzeit mit dem Training aus.

Neun Drittligisten fordern bis Mittwochabend einen verbindlichen Termin für den Wiederbeginn. Ist das realistisch?

Nein. Solange keine bundesweite Freigabe aus der Politik vorliegt, kann der DFB keinen verbindlichen Termin für den Re-Start nennen. Eine Konferenz der zuständigen Minister soll nach "Bild"-Angaben erst in der kommenden Woche stattfinden.

Ist ein Saisonende bis zum 30. Juni noch realistisch?

Kaum – auch wenn der DFB weiterhin hofft, die Saison bis dahin abschließen zu können. Doch um die noch ausstehenden elf Spieltage ab dem 30. Mai bis zum 30. Juni über die Bühne zu bringen, müsste schon im Drei-Tages-Rhythmus gespielt werden. Ein Zeitplan, der wenig realistisch ist. Entsprechend wird die Saison wohl in den Juli hinein verlängert werden müssen.

Was ist nötig, damit die Saison in den Juli hinein abgeschlossen werden kann?

Größter Knackpunkt sind die auslaufenden Verträge von Spielern und Trainern zum 30. Juni. Einige Juristen gehen zwar gehen davon aus, dass die Verträge nicht zum 30. Juni (dem zum Zeitpunkt der Unterschrift angenommenen Saisonende), sondern am tatsächlichen Ende der Spielzeit auslaufen. Doch laut FCM-Geschäftsführer Mario Kallnik sei dies "nach Einschätzung von anerkannten Arbeitsrechtlern nicht wirksam. Demnach ist das Ablaufdatum bindend", sagte er der "Mitteldeutschen Zeitung". Möglicherweise müssten die Vereine mit ihren Spielern individuelle Vereinbarungen treffen. Und da üblicherweise auch die Verträge mit Werbepartnern und Dienstleistern am 30. Juni enden, kommen auf die Vereine noch weitere Hürden zu.

 

Neue Abstimmung?

Wie ist das Meinungsbild innerhalb der Liga?

Mit Unterhaching, Meppen, Ingolstadt, 1860, Bayern II, Würzburg, Rostock, Braunschweig, Würzburg, Köln und Chemnitz können sich mittlerweile elf Klubs eine Verlängerung der Saison über den 30. Juni hinaus vorstellen. Mannheim, Magdeburg, Halle, Zwickau, Münster, Großaspach und Jena plädieren weiterhin für einen Abbruch. Der 1. FC Kaiserslautern und der MSV Duisburg wollten sich auf Anfrage nicht dazu äußern, ob sie einem Saisonende im Juli zustimmen würden.

Wird es – wie von Mannheim gefordert – eine erneute Abstimmung geben?

Nein. "Wir brauchen kein neues Meinungsbild einzuholen. Da würde sich wohl kaum etwas ändern", sagte Curtius.

Wie viele positive Corona-Fälle gibt es bislang?

Beim SV Meppen wurde eine Person aus dem erweiterten Funktionsteam positiv auf das Virus getestet, in Chemnitz ist ein Spieler infiziert. Der 1. FC Kaiserslautern meldete am Mittwochvormittag drei Verdachtsfälle.

Wie steht es um Pläne, die Liga in zwei Staffeln aufzuteilen oder sie aufzustocken?

Der DFB steht Vorschlägen dieser Art eher ablehnend gegenüber. Während eine zweigleisige 3. Liga ohnehin nicht kurzfristig umsetzbar sei, hält Curtius eine 3. Liga mit 24 oder 25 Mannschaften für keinen "praktikablen Alternativvorschlag". Die Begründung: "Wenn wir im September starten könnten und Ende Mai wegen der Europameisterschaft fertig sein müssten, hätte das 46 beziehungsweise 48 Spieltage zur Folge. Plus Pokal wären das 54 Spieltage, die in 41 Wochen ausgetragen werden müssten." 

Was wird der DFB-Bundestag am Montag beschließen?

Mittlerweile sind zahlreiche Anträge eingegangen, darunter auch einer für eine Aufsplittung und die Aufstockung der Liga. Als wahrscheinlich gilt, dass sich der Bundestag für die Fortführung der Saison aussprechen wird. Denkbar ist zudem, dass eine Verlegung von Spielen in neutrale Stadien beschlossen wird, sollte am ursprünglichen Standort aufgrund behördlicher Vorgaben nicht gespielt werden können. Dass der DFB am Montag den Abbruch der Saison beschließen wird, dürfte nahezu ausgeschlossen sein.

   

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