DFB zieht Alemannia Aachen zwei Punkte ab!

Der Spielausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat dem finanziell angeschlagenen Drittligisten Alemannia Aachen wegen Verstößen im Rahmen des wirtschaftlichen Zulassungsverfahrens zur Spielzeit 2012/2013 heute zwei Punkte abgezogen. Durch den doppelten Punktabzug rutscht der Zweitligaabsteiger auf einen Abstiegsrang in der dritten Liga. Vom Punktabzug profitiert derzeit der SV Babelsberg 03, der sich damit vom Abstiegsrang 18 auf den viertletzten Platz verbessert. Der DFB ahndete die Tatsache, dass von dem Verein vor der Saison unvollständige oder falsche Angaben gemacht worden sind, um die Erteilung der Lizenz für die 3. Liga zu erlangen. Dies stellt einen deutlichen Verstoß gegen die Vorschriften des durchgeführten Zulassungsverfahrens dar.

Alemannia will Punktabzug diskutieren

Anfang der Woche waren Sanierungs-Geschäftsführer Michael Mönig, der vorläufige Sachwalter Professor Dr. Rolf-Dieter Mönning, Sportdirektor Uwe Scherr, Prokurist Markus Krieger und der externe Finanz-Controller Marcus Oshege zur Anhörung beim DFB in Frankfurt/Main. Sie konnten dort in intensiven Diskussionen die DFB-Vertreter davon überzeugen, dass die damaligen Verantwortlichen aufgrund falscher Annahmen in den Planungen keine korrekten Angaben in dem Lizenzantrag gemacht haben. Zudem wurden verschiedene angekündigte Maßnahmen nur unzureichend umgesetzt. Ein vorsätzliches Vergehen durch die damalige Geschäftsführung – was einen höheren Punktabzug zur Folge gehabt hätte – habe nach jetzigem Stand also nicht stattgefunden. Mönig und Mönning kündigten an, den zwei-Punkte-Abzug durch den DFB im vorläufigen Gläubigerausschuss zu diskutieren. Erst danach wolle man sich entscheiden, ob der Punkte-Abzug akzeptiert wird oder im Namen des Vereins Einspruch eingelegt wird.

Abzug bisher zwei Mal verhindert

Dem Verdacht, falsche Angaben gemacht zu haben, ist der DFB bereits im Dezember 2012 nachgegangen, doch der Verband hat die Aachener zunächst nicht bestraft. Einen entsprechenden Punktabzug wendete der TSV ab. Auch Anfang Februar drohte den Kaiserstädtern ein Abzug, der allerdings ebenfalls vorerst verhindert wurde. Nun könnte die Alemannia von der Vergangenheit eingeholt werden.

Über das bisherige Insolvenzverfahren

Die Verantwortlichen der Alemannia Aachen GmbH hatten am 23. November 2012 beim zuständigen Amtsgericht in Aachen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Der Antrag wurde für ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung formuliert. Das Gericht hat diesen Antrag angenommen und daraufhin Professor Rolf-Dieter Mönning zum vorläufigen Sachwalter bestellt. Eigenverwalter ist Rechtsanwalt Michael Mönig, der wenige Tage vor Insolvenzantrag vom Aufsichtsrat der Alemannia zum Sanierungs-Geschäftsführer berufen wurde. Mönig und Mönning arbeiten nun gemeinsam an dem Ziel, Alemannia Aachen zu sanieren und den Fußballverein in der höchstmöglichen Liga spielen zu lassen. Als realistisch wird ein Neustart in der 4. Liga gesehen. Aber auch der Verbleib in der 3. Liga ist weiter eine mögliche Option, die beide Sanierungsexperten aufrecht erhalten möchten. Voraussetzung dafür ist es unter anderem, dass Alemannia Aachen die Saison zu Ende spielt, sportlich den Abstieg verhindert, das Insolvenzverfahren erst nach dem letzten Spieltag eröffnet wird, die Sanierung über ein Insolvenzplanverfahren vor dem Saisonbeginn 2013/2014 abgeschlossen wird und der Verein vom Deutschen Fußball Bund (DFB) die Lizenz für die 3. Liga erhält.

FOTO: Lennart Ebersbach

 

   

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