Mölders erneut nur auf der Bank? Köllner noch "unentschlossen"
Fünf sieglose Spiele in Folge, davon viermal ein 1:1 – der TSV 1860 München ringt um ein Erfolgserlebnis. Ob Torjäger Sascha Mölders im Heimspiel gegen Viktoria Berlin (Samstag, 14 Uhr) in die Startelf zurückkehren wird, ließ Trainer Michael Köllner am Freitag noch offen.
"Fans wollen ihren Hero sehen"
"Wir haben nicht sechsmal verloren, sondern sechsmal unentschieden gespielt. Das heißt für mich, dass es an Kleinigkeiten, am Selbstverständnis fehlt", ordnete 1860-Sportchef Günther Gorenzel die Lage bei den Münchnern kurz vor der Länderspielpause ein. Klar ist aber, dass auf Giesings Höhen nur dann Ruhe einkehrt, wenn die anstehende Partie gegen Viktoria Berlin gewonnen wird. Worte reichen den Fans nicht, das weiß auch der Cheftrainer: "Wir wollen und müssen der Erwartungshaltung gerecht werden."
Ob Sascha Mölders in die Startelf zurückkehren wird, ließ Köllner offen. "Ich bin noch unentschlossen, es gibt zwei gedankliche Überlegungen", bezog der 1860-Trainer dennoch Stellung. Den sportlichen Wert seines Torjägers, immerhin noch amtierender Torschützenkönig, wollte Köllner nicht unterschlagen. "Natürlich wollen die Fans ihren Hero spielen sehen. Aber ich muss bewerten, was uns am besten hilft." Einmal mehr ist Köllner zu einer Entscheidung gezwungen, die ihm wenig Freude bereiten könnte. Der 51-Jährige stellte klar: "Ich würfle nicht, halte auch nicht an Dingen fest. Letztlich zählen nur Leistung und Erfolg." Gegen Verl saß Mölders letzten Samstag erstmals seit Juni 2020 auf der Bank, gebracht hat es nicht viel.
Neue Heimserie im Grünwalder?
Mit Kevin Goden (Trainingsrückstand) und Marius Willsch (Aufbautraining) sowie Nachwuchsspieler Johann Ngounou Djayo (Infekt) stehen dem Übungsleiter derweil drei Spieler sicher nicht zur Verfügung. Von den Trainingsleistungen her war Köllner bei allen anderen Akteuren zufrieden. "Aber am Ende muss die Mannschaft das auch ins Spiel reinbringen und Leistung zeigen. Dann können wir gewinnen", forderte der 51-Jährige von seinem Team. Dazu will Köllner die richtigen Personalentscheidungen treffen: "Ich versuche, die Mannschaft so zu stärken, dass sie am Wochenende eine gute Leistung bringt. Entscheidungen dürfen nie aus einer persönlichen Enttäuschung heraus passieren, sondern sollten aus einem seelischen Gleichgewicht heraus getroffen werden."
Starten die Löwen dann eine neue Serie im Grünwalder Stadion? Nach elf Spielen ohne Niederlage in der heimischen Arena war Schluss. Nun kommt Aufsteiger Viktoria Berlin, der Tabellenrang zwei steht und die beste Offensive der Liga stellt. "Sie haben eine starke Mannschaft mit einer hohen individuellen Qualität, dass erinnert an Straßenfußball", lobte Köllner den kommenden Gegner, der in der bisherigen Saison etwas "überperformt" habe. Möglicherweise sieht der 1860-Coach darin die Schwäche: "Es ist mutig, was sie mit ihrem jungen Trainer machen. Die Viktoria geht vorne drauf, hat dadurch aber eine 'leichte' Restverteidigung." Das sei beim 3:4 gegen Havelse, als die Viktoria drei Führungen verspielte, zuletzt schief gegangen. Für Köllner war klar: "Wir werden genug Umschaltmomente haben. Da musst du wach sein und diese nutzen." Zumindest dann, wenn die Löwen ihre Sieglos-Serie beenden wollen.