FCM zwischen Hannes, DFB-Strafen, 2. Liga und Chemnitz
Irgendwie fällt es rund um den 1. FC Magdeburg aktuell immer noch schwer, an die rein sportliche Berichterstattung zu denken. Gegen den Chemnitzer FC wird sie allerdings wieder zur Pflicht, denn nach der Niederlage in Erfurt ist der FCM auf Wiedergutmachung aus. Vielleicht tut so ein Stadionbesuch nach einer emotionalen Woche voller vielschichtigen Themen dem Magdeburger Anhang sogar ganz gut.
Weiter Trauer um Hannes
Es war schon im Vorhinein klar, dass der Tod des 25-jährigen Hannes nicht nur für wenige Tage im Umkreis des 1. FC Magdeburg thematisiert werden würde. Die Trauer um ihn währt deutlich länger, die Diskussionen um die Umstände seines Unglücks ebenso. Und als wäre das alles nicht genug, hagelten auf den FCM in den letzten Tagen auch noch weitere Hiobsbotschaften ein – die DFB-Strafe von vor acht Tagen zum Beispiel, gegen die der 1. FC Magdeburg Einspruch einlegte. 20.000 Euro Bußgeld schön und gut, aber zwei Zuschauer-Teilausschlüsse möchten die Blauen dann doch nicht einfach so auf sich sitzen lassen. Das Faustpfand des FCM sind und bleiben seine Fans, das ist auch dem Verein klar. Umso mehr wird auf Einsicht seitens des DFB gehofft.
FCM visiert mittelfristig die 2. Bundesliga an
Spätestens ab Samstagmorgen kann, nein müssen dann aber der Sport und die 3. Liga wieder absolute Priorität beim 1. FC Magdeburg genießen. Nicht umsonst formulierte Sportchef Mario Kallnik erst jüngst das mittelfristige Ziel 2. Bundesliga, das anhand der Größe des Vereins und seines Umfeldes nicht unrealistisch erscheint. "Wir besitzen das Stadion und die Infrastruktur, wollen keine 15 Jahre in der 3. Liga spielen“, stellte Kallnik klar. Und wieso sollte nicht schon in dieser Spielzeit ein weiterer echter Angriff gelingen können? Zumindest aktuell reicht den Magdeburgern eine höchst durchschnittliche Bilanz von fünf Siegen, einem Remis und fünf Niederlagen für einen Platz im breiten Verfolgerfeld. Immer noch befindet sich der Fußballclub im Sichtkontakt mit der zwar tabellarisch, aber keineswegs punktemäßig weit entfernten Tabellenspitze. Warum sollte diese recht komfortable Situation gegen den Chemnitzer FC nicht weiter verbessert werden?
Härtel: "Hohe offensive Qualität bei Chemnitz“
Worauf es ankommt, ist klar: Die beiden Torjäger. Christian Beck und Anton Fink haben ihren Status als Stürmer höchster Drittliga-Qualität in den letzten Monaten eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Beide leben von ihren "Komplizen" in der Hinterhand – Manuel Farrona Pulido beim 1. FC Magdeburg, Daniel Frahn beim CFC. Ob dieser nach einer Infektion schon wieder ein Kandidat für die Startelf sein wird, ist indes noch offen, gegen Mainz II absolvierte er lediglich 33 Minuten. "Die Qualität von Chemnitz ist in der Offensive unglaublich hoch“, weiß auch Trainer Jens Härtel und fordert: "Wir müssen ihre Schlüsselspieler in den Griff bekommen.“ Er hatte sich die Partie der Himmelblauen gegen den FSV Mainz 05 II (4:1) live im Stadion an der Gellertstraße angesehen. "Das machte von dort aus einen sehr souveränen Eindruck“, gab Härtel zu. Ganz klar: Leicht wird die Aufgabe für Magdeburg nicht – umso mehr ist der FCM auch am Samstag auf die Unterstützung seiner mindestens 16.000 erwarteten Fans angewiesen.