Kutschke über Pleite beim FCM: Eine "persönliche Beleidigung"

Durch die 0:2-Pleite beim 1. FC Magdeburg hat es der FC Ingolstadt am Samstag verpasst, zumindest vorübergehend an die Tabellenspitze zu springen. Kapitän Stefan Kutschke ordnete die Niederlage nach einem schwachen Auftritt daher als "persönliche Beleidigung" ein.

"Ein desaströser Auftritt"

Der Frust bei Stefan Kutschke war groß. Unmittelbar bevor er im Interview mit "MagentaSport" Rede und Antwort stand, lieferte er sich ein kleines Wortgefecht mit einem Magdeburger ("Dann sag es mir doch persönlich, wenn du ein Mann bist") und bezeichnete diesen als Osterhasen. Dass der Kapitän des FC Ingolstadt alles andere als gut gelaunt war, überraschte nicht – schließlich hatte sein Team wenige Augenblicke zuvor eine ärgerliche Pleite einstecken müssen. "Das war ein sehr schlechter Auftritt", fand Kutschke klare Worte und sprach beim "MDR" sogar von einem "desaströsen" Auftritt. "Es waren viele Sachen dabei, die wir überhaupt nicht besprochen haben. Wir haben nicht das umgesetzt, was uns der Trainer mitgegeben hat."

Was er meinte: Gerade in der Anfangsphase ließen sich die Schanzer von einem offensivfreudigen FCM überrumpeln, hinten reindrängen und kassierten bereits nach zwölf Minuten das 0:1. "Da haben wir uns naiv verhalten", nahm auch Trainer Tomas Oral kein Blatt vor den Mund. Beim 0:2 kurz nach der Pause war die Ingolstädter Defensive ebenfalls nicht nah genug an Baris Atik und Kai Brünker dran, die sich ihre Treffer jeweils gegenseitig auflegten. Erst danach kam der FCI besser in die Partie. "In der zweiten Halbzeit hat sich die Mannschaft anders präsentiert", befand Oral. Insgesamt traten die Schanzer jedoch zu ideenlos auf, selbst ein Dreifach-Wechsel zur Pause war wirkungslos verpufft.

Ein Rückschlag

So stand unter dem Strich eine 0:2-Niederlage. "Wenn du oben eine Rolle mitspielen willst, sollte das jeder als persönliche Beleidigung sehen", sagte Kutschke über die Pleite. Auch Oral musste eingestehen: "Natürlich fühlt es sich wie ein Rückschlag an." Zumal die Niederlage zu einem Zeitpunkt komme, "den wir nicht erwartet hatten", so der FCI-Coach. Hält die Mannschaft dem Druck möglicherweise nicht stand? "Dem widerspreche ich klar", sagte Oral. "Wir spielen eine sehr gute Rückrunde." Das ist angesichts von 23 Punkten aus elf Spielen und erst zwei Niederlagen in der Tat nicht von der Hand zu weisen.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Ingolstadt in der Rückrunde erst 14 Tore erzielt hat – und damit weniger als beispielsweise Abstiegskandidat KFC Uerdingen (15). Zudem ist 1860 München auf sechs Punkte an die Schanzer herangerückt. "Wir werden uns jetzt zwei Tage schütteln", kündigte Oral eine intensive Aufarbeitung der Niederlage an. Kutschke war direkt nach dem Spiel bereits klar, dass diese alles andere als zügig abgehakt sein wird: "Es sind so viele Sachen schiefgelaufen, das wird länger dauern." Beim Heimspiel gegen den FC Bayern München II am kommenden Samstag sollen dann wieder drei Punkte her.

   
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