Koschinat schießt gegen Titz: "Das ist übles Nachtreten"

Die Rassismus-Debatte um Saarbrückens Dennis Erdmann, der für acht Wochen gesperrt wurde, erhitzt weiter die Gemüter. Nachdem sich FCM-Coach Christian Titz am Dienstag zu Wort gemeldet hatte, schießt Saarbrückens Uwe Koschinat nun zurück.

"Erbärmlich"

Nein, sonderlich gut auf den 1. FC Magdeburg zu sprechen ist Uwe Koschinat derzeit nicht: Erst wird sein Spieler Dennis Erdmann von mehreren FCM-Akteuren mit schweren Rassismus-Vorwürfen belegt, dann schaltet sich Trainer Christian Titz in die Diskussion ein – sehr zum Unverständnis von Koschinat: "Er hat mir nach dem Spiel zu einem verdienten Sieg gratuliert. Völlig ohne negative Emotionen oder irgendwelche Vorwürfe. Jetzt zwei Wochen nach dem Spiel zu behaupten, man habe nur verloren, weil wir ständig verbal und körperlich über der Grenze waren, ist erbärmlich. Das ist übles Nachtreten", schimpft der FCS-Coach in der "Saarbrücker Zeitung" und reagiert damit auf die Aussagen, die Titz am Dienstag getätigt hatte.

Bei einer Pressekonferenz hatte der FCM-Coach gesagt: "Als wir zum Spiel angetreten sind, wussten wir, dass wir auf eine Mannschaft treffen, die versucht, über Verbalität, Körperlichkeit und Unterbinden des Spielflusses ins Spiel hereinzukommen. Das sind Mittel, für die sie sich entschieden haben. Und wenn man sich in der Verbalität vergreift, muss man dafür auch die Konsequenzen tragen." Gemeint war Dennis Erdmann, der mehrere Magdeburger Spieler bei der Partie am 25. August beleidigt haben soll.

Koschinat kritisiert Urteil

Weil die Aussage von Baris Atik vom Sportgericht jedoch für unglaubwürdig erklärt wurde und die Aussagen der FCS-Spieler nur teilweise berücksichtigt wurden, hat der 1. FC Saarbrücken Berufung gegen das Urteil eingelegt. "Im Sinne des Rassismus hat Richter Oberholz kommentiert: Wir sorgen als DFB dafür, dass jegliche Form von Rassismus sanktioniert wird. Jetzt ist sie aber in keiner Form bewiesen, aber sie schenken denjenigen, die betroffen sind, mehr Glauben", hatte Koschinat in der "Bild" Kritik am Urteil geübt.

"Der Richter vergisst, dass das Leben eines möglicherweise Unschuldigen hin ist. Wenn er sich irgendwann bewirbt, und man googelt Erdmann, dann steht da: 'Verurteilt wegen Rassismus‘. Heißt: Unbewiesen schleppt er das den Rest seines Lebens mit sich herum", so der Saarbrücker Coach. Das letzte Wort scheint also noch nicht gesprochen – wohl auch nicht zwischen beiden Klubs.

   
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