Köln gewinnt "Abwehrschlacht" gegen Meppen: "Gold wert"
Für Mike Wunderlich war die Partie am Dienstagabend gegen den SV Meppen etwas Besonderes: In seinem 300. Pflichtspiel für den Klub erzielte der 34-Jährige zudem noch das Tor zum zweiten Sieg in Folge. Wie Trainer Olaf Janßen die starke erste und die schwache zweite Halbzeit seiner Mannschaft erklärt.
"Haben uns nicht belohnt"
Besser hätte sich Mike Wunderlich sein Jubiläum nicht vorstellen können. Bei seinem 300. Pflichtspiel für Viktoria Köln war es der 34-jährige Kapitän, der nach 78 Minuten den entscheidenden Treffer zum 1:0-Erfolg gegen den SV Meppen erzielt hatte. Nach einer Kopfballablage von Albert Bunjaku traf der Offensivspieler mit seinem "unterirdischen linken Fuß", wie er mit einem Schmunzeln bei "MagentaSport" feststellte. "Unser Tor fällt in einer Phase, in der Meppen am Drücker war", gestand der gebürtige Kölner, der seit 2011 wieder bei der Viktoria spielt. Zuvor war er schon in der Jugend der Kölner (1991 bis 1995 und 2003 bis 2004) aktiv gewesen.
Dass es am Ende nur ein knapper Erfolg mit viel Brisanz in der Schlussphase wurde – Meppen hatte einen Strafstoß gefordert – lag auch daran, dass die Hausherren den guten ersten Durchgang nicht für Treffer genutzt hatten. "Die erste Halbzeit war die beste Halbzeit, seit ich hier bin", lobte Trainer Olaf Janßen. "Wir haben die Räume sehr gut gefunden, haben brutales Pressing gespielt, hatten eine hohe Laufbereitschaft. Wir haben uns dann aber nicht belohnt." Auch Wunderlich fand die Rheinländer "haushoch überlegen. Wir hatten vier, fünf richtig gute Möglichkeiten". Bei einer besseren Chancenauswertung hätte die Partie schon nach 45 Minuten entschieden sein können, befand der Mittelfeldspieler.
"Das Tor war überragend"
So kam Meppen nach dem Seitenwechsel auf, weil den Kölnern die Frische gefehlt habe, so Janßen: "Wir musste in der zweiten Halbzeit der zweiten Englischen Woche Tribut zollen, sind nicht mehr so schnell in die Positionen gekommen". Doch da auch Meppen die Abgezocktheit fehlte, reichte ein genialer Moment bei einem Entlastungsangriff der Hausherren zur Führung. "Das Tor war überragend", so Janßen, der danach "eine Abwehrschlacht" seiner Spieler gesehen hatte. "Danach haben wir mit allem, was wir haben, verteidigt."
Es war eine Steigerung im Vergleich zu den vorangegangenen Partien. Denn seit Janßens Rückkehr hatte die Mannschaft in jedem der sechs Duelle geführt, aber nur drei Siege bei drei Niederlagen eingefahren. Gegen Lübeck (2:1) und nun Meppen hatte es aber am Ende für drei Punkte gereicht. "Wenn du so arbeitest wie wir in den letzten Wochen, dann belohnst du dich, gewinnst so ein Spiel auch mal dreckig mit 1:0", schätzte Wunderlich die Lage ein. "Das ist im Abstiegskampf Gold wert."
Durch den zweiten Sieg in Serie und den ersten Heimsieg nach sechs Pleiten am Stück – zuletzt gelang das am 5. Dezember gegen 1860 München – bringt die Viktoria im Abstiegskampf etwas Abstand zwischen sich und den ersten Rang unter dem Strich: Acht Punkte sind es bereits auf den KFC Uerdingen. Gegen den Tabellennachbarn aus Duisburg könnte die Lage am Sonntag noch weiter verbessert werden – dann kommt es zudem zum Wiedersehen mit Ex-Trainer Pavel Dotchev.