Köllner warnt vor Havelse: "Nicht der Etat entscheidet"
Mit nur einer Niederlage aus den letzten sechs Spielen konnte sich der TSV 1860 München ins Mittelfeld der Tabelle vorschieben. Jetzt folgt die Herausforderung beim Tabellenletzten aus Havelse (Samstag, 14 Uhr), um sich weiter von der Gefahrenzone abzusetzen. Cheftrainer Michael Köllner mahnt zur Vorsicht.
Quintett um Wein fällt aus
Mit Siegen in den Kellerduellen gegen Freiburg II (6:0) und Duisburg (3:2) konnten die Münchner Löwen etwas Druck aus ihrer Situation nehmen. Mit 20 Punkten aus 15 Spielen und einer Nachholpartie in der Hinterhand haben die Sechzger derzeit gute Karten. Doch in Hannover winkt schon die nächste Herausforderung, denn beim TSV Havelse wird wieder ein Sieg von den Löwen erwartet. "Wir müssen eine extreme Konsequenz auf den Platz bringen, wenn wir die drei Punkte mitnehmen wollen. Das ist unser Ziel!", nahm sich 1860-Coach Michael Köllner vor.
Das wird allerdings nicht einfach werden, obwohl der Gegner abgeschlagen zu sein scheint. "Nach sieben Niederlagen zu Beginn der Saison hat Havelse eine aufsteigende Tendenz und will wieder Fahrt im Rennen um den Klassenerhalt aufnehmen", versicherte Köllner, dass die Niedersachsen angesichts von schon sieben Punkten Rückstand auf das rettende Ufer um jeden Grashalm kämpfen werden. "Das ist eine spielstarke Mannschaft, die in der Defensive auf der Suche nach ihrer optimalen Form ist. Deshalb müssen wir den Gegner extrem unter Druck bringen." Dafür wird neben Erik Tallig (Trainingsrückstand), Niklas Lang (Knieverletzung), Nathan Wicht (Erkältung) und Marco Mannhardt (muskuläre Probleme) auch Daniel Wein (Fußverletzung) fehlen.
Köllners Überlegungen im Mittelfeld
Merveille Biankadi und Stefan Lex, die von Köllner vorsichtshalber eine Trainingspause erhielten, sind dagegen einsatzbereit. Offen ist, für welche Besetzung sich der Trainer im defensiven Mittelfeld entscheiden wird, nachdem Wein verletzt ausfällt. "Er war in den letzten Wochen eine verlässliche Größe, sowohl in der Offensive als auch in der Defensive", ärgerte sich Köllner. Eine Option könnte Richard Neudecker sein, der nach Covid-19-Erkrankung schon gegen Duisburg wieder dabei war. Sicher ist der Coach wegen Neudeckers Fitnesszustand aber nicht: "Das beschäftigt, je nach Verlauf, den Körper ein paar Wochen, bis alles wieder vollkommen beseitigt ist."
Trotz aller Umstände soll der erste Auswärtssieg seit Ende April gelingen. Bezeichnend: In der Vorsaison holten die Löwen in der Fremde noch mehr Punkte, als vor heimischer Kulisse. In Hannover beim TSV Havelse winkt nun die nächste Chance. Doch Köllner machte noch einmal eindringlich klar: "Letztlich ist der Charakter und nicht der Etat entscheidend." Den Charakter muss deshalb auch 1860 zeigen.