"Ziel in Gefahr": FSV trennt sich von Enochs und Wachsmuth

Paukenschlag beim FSV Zwickau! Zwei Tage nach dem 1:1 gegen den SV Meppen haben sich die Schwäne am Montag mit sofortiger Wirkung von Cheftrainer Joe Enochs und Sportdirektor Toni Wachsmuth getrennt. Damit reagiert der FSV auf die aktuelle Negativserie. Wer die Aufgaben künftig übernehmen wird, steht noch nicht fest.

"Erfolg steht über allem"

Nur ein Sieg aus den vergangenen sechs Partien, in der Tabelle unter den Strich gerutscht und aus den wichtigen Heimspielen gegen Oldenburg (0:1) und Meppen (1:1) lediglich einen Punkt geholt: der FSV Zwickau steckt in der Krise. Angesichts der prekären Situation hatten Vorstand und Geschäftsführung bereits Mitte Januar nach der 1:3-Pleite bei 1860 angekündigt, die Lage nach den Spielen in Halle und gegen Meppen "neu bewerten" und "alles auf den Prüfstand" stellen zu wollen. Dazu ist es trotz vier Punkten aus den letzten beiden Spielen nun gekommen – mit dem Ergebnis, dass sowohl Trainer Joe Enochs als auch Sportchef Toni Wachsmuth ab sofort nicht mehr für die Schwäne tätig sein werden.

"Nach zwei sieglosen Heimspielen zum Jahresstart gegen direkte Konkurrenten und aufgrund einer stagnierenden Weiterentwicklung unserer Mannschaft sehen wir unser Saisonziel Klassenerhalt in akuter Gefahr", erklärt Geschäftsführer Marvin Klotzkowsky. "Daher haben wir uns entschieden, der Mannschaft neue Impulse zu geben und damit noch einmal neue Energie freizusetzen, um unsere Drittliga-Zugehörigkeit auch über das Saisonende hinaus zu sichern. Wir bedauern diesen Schritt sehr, jedoch steht über allem der Erfolg unseres FSV Zwickau." Mit nur 20 Punkten aus 21 Spielen belegen die Westsachsen derzeit den ersten Abstiegsplatz. Lediglich fünf Partien konnte der FSV in dieser Saison bislang gewinnen, zudem gelangen lediglich 19 Tore.

Ära endet

Mit der Trennung von Enochs geht eine Ära zu Ende. Über vier Jahre lang stand der US-Amerikaner in 187 Spielen an der Seitenlinie und führte die Schwäne trotz schwieriger Bedingungen viermal zum Klassenerhalt und dreimal sogar unter die ersten zehn Mannschaften. Unter dem 51-Jährigen, dem der FSV "für seinen stets vorbildlichen Einsatz" dankt, holte Zwickau 66 Siege und 52 Unentschieden, was einen Punkteschnitt von 1,34 bedeutet. Erst im Mai hatten die Schwäne den Vertrag mit dem dienstältesten Trainer der 3. Liga bis 2023 verlängert – in dem Wissen, dass der Klassenerhalt aufgrund einer Etatkürzung um 700.000 Euro so schwer werden würde wie noch nie. Wer die Mission künftig angehen wird, steht noch nicht fest.

Vorerst wird Co-Trainer Robin Lenk die Mannschaft übernehmen und sie auf das kommende Auswärtsspiel beim MSV Duisburg vorbereiten. Hinsichtlich der Nachfolgeregelung arbeiten die Verantwortlichen des FSV Zwickau an einer "zeitnahen Lösung", wie es in einer Mitteilung heißt.

Wer ersetzt Wachsmuth?

Ein Nachfolger für Wachsmuth steht ebenfalls noch nicht fest. Der 36-Jährige kam im Sommer 2014 zunächst als Spieler nach Zwickau, stand anschließend 168 Mal auf dem Platz und sorgte im Mai 2016 in der Relegation gegen die SV Elversberg für den entscheidenden Treffer zum Aufstieg in die 3. Liga. 2019 beendete Wachsmuth seine Karriere und übernahm den Posten des Sportdirektors. Seine Verdienste für den FSV Zwickau seien "unbestritten", gerade sein Tor zum Aufstieg "wird für immer einen Platz in den FSV-Geschichtsbüchern haben", schreibt der FSV, der nun vor einem personellen Neuanfang steht.

   
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