KFC droht Abstieg: Noch kein neuer Investor in Sicht

Dem KFC Uerdingen droht nach dem angekündigten Ausstieg von Investor Mikhail Ponomarev das Aus. Wie am Dienstagabend bekannt wurde, haben die Krefelder doch noch keinen neuen Investor gefunden. Bleibt es dabei, droht der Abstieg in die Regionalliga.

Gespräche bisher nicht erfolgreich

Als der KFC kurz vor dem Jahreswechsel seine Mitglieder darum bat, einem Verkauf von Ponomarevs Anteile per schriftlicher Stimmabgabe bis zum 15. Januar zuzustimmen, sah es so aus, als hätte der Klub einen neuen Geldgeber gefunden – zumindest war von "positiven Gesprächen" die Rede. Doch im Rahmen einer Mitglieder-Informationsveranstaltung am Dienstagabend gab der Klub bekannt: "Wir hätten heute Abend gerne von positiven Gesprächen mit zwei Investoren berichtet, die so gut wie abgeschlossen sind. Leider hat sich die Sache nicht so positiv entwickelt, wie wir uns das vorgestellt hätten", wird Verwaltungsratsvorsitzender Andreas Galland in der "Westdeutschen Zeitung" zitiert.

Über die genauen Hintergründe, warum die Gespräche bislang nicht zu einem positiven Abschluss gebracht werden konnten, machte der Klub laut der Zeitung keine Angaben. Ob ein neuer Geldgeber gefunden wird, der Ponomarevs Anteile übernimmt, bleibt somit vorerst offen. Der Verein müsse laut Galland auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, "dass es auch nicht gelingt, einen Investor zu finden, der an die Stelle von Mikhail Ponomarev rückt". Doch was passiert, wenn der KFC keinen neuen Geldgeber finden sollte? Ponomarev, der sich am Saisonende wie angekündigt zurückziehen wird, prognostizierte laut der "Rheinischen Post" ein düsteres Szenario: "Dann wird der KFC in der kommenden Saison nicht mehr in der 3. Liga spielen, sondern in der Regionalliga." Der KFC würde sich am Saisonende dann wohl freiwillig zurückziehen und stünde damit als Absteiger fest. In der 4. Liga, so der 46-Jährige, könne der KFC gesunde Strukturen schaffen.

Ponomarev wenig zuversichtlich

Denn klar scheint: Ohne Geldgeber ist der KFC in der 3. Liga nicht überlebensfähig. "Eine Mannschaft, die den Klassenerhalt erkämpfen kann, kostet vier bis fünf Millionen Euro. Wenn man aufsteigen will, werden acht bis neun Millionen Euro benötigt", rechnete der 46-Jährige vor. "Vom Fernsehen gibt es eine Million, den Rest zahle derzeit ich." Allerdings nur noch bis zum Saisonende. Daher will Ponomarev für einen geregelten Übergang sorgen: "Mir ist das Wichtigste, dass ich den Verein in gutem Zustand verlasse."

Entsprechend geht die Suche nach einem neuen Investor weiter, zudem bittet der Verein seine Mitglieder auch weiterhin darum, eine Übertragung der Anteile zuzustimmen. Allerdings hält Ponomarev den KFC in der aktuellen Situation ohne Stadion und professionelle Trainingsbedingungen für wenig attraktiv. "Wir haben katastrophale Trainingsbedingungen hier in Krefeld. Ich schäme mich dafür vor meinen Spielern", sagte Ponomarev nach "WZ"-Angaben und präsentierte sich den Mitgliedern offenbar wenig zuversichtlich, was die kurzfristige Suche nach einem Investor angeht. Die Hauptschuld an der aktuellen Situation sieht der KFC-Boss bei der Stadt Krefeld: "Ich habe immer gesagt, dass ich aufsteigen will und mir wurde immer gesagt, der KFC solle aufsteigen, die Stadt werde das Stadion schon herrichten." Doch derzeit spielt der Klub schon die dritte Saison in einem anderen Stadion. "Die Stadt will nicht, dass der KFC in einer höheren Liga spielt", meinte Ponomarev.

Die Zeit drängt

Nun wird es zunächst darum gehen, wenigstens weiterhin in der 3. Liga spielen zu können. "Der Verein liegt mir am Herzen, er ist mein Baby", so der 46-Jährige. Wird allerdings bis zum 1. März, wenn die Lizenz-Unterlagen für die neue Saison eingereicht werden müssen, kein neuer Investor gefunden, dürfte es nach drei Spielzeiten in der 3. Liga wohl zurück in die Regionalliga gehen. Ein Horror-Szenario, das unbedingt verhindert werden soll.

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