Lauterns verpasster Befreiungsschlag: "0:0 ist zu wenig"

Viel hatte sich der 1. FC Kaiserslautern für das mit Spannung erwartete Derby gegen den Karlsruher SC vorgenommen, am Ende reichte es jedoch nur zu einem 0:0, das keinen FCK-Akteur so richtig zufriedenstellte. 

Pfiffe nach Spielende

Auch wenn der FCK nach zuletzt drei Pflichtspiel-Niederlagen mal wieder einen Punkt mitgenommen hat, waren sich die Beteiligten am Ende einig: "0:0 ist zu wenig!", gab etwa Kapitän Florian Dick gegenüber der "Rheinpfalz" zu. Zwar stimmten vor 27.343 Zuschauern auf dem Betzenberg Einsatz und Leidenschaft, doch vor dem Tor ließen die Roten Teufel über weite Strecken die Durchschlagskraft vermissen und kamen in der ersten Halbzeit lediglich zu einer echten Torchance. "Schießen ist nicht verboten", bemängelte Dick. Einzig in der Phase zwischen der 46. und 60. Minute spielte der FCK so, wie es sich die Fans erhofften hatten – mutig und zielstrebig nach vorne. Doch letztlich fehlte es den Pfälzern an der nötigen Effizienz im Abschluss, um als Sieger vom Platz zu gehen. "Es war nicht der erhoffte Befreiungsschlag", stellte Timmy Thiele fest, betonte aber: "Für uns war wichtig, dass wir ein anderes Gesicht zeigen nach den Niederlagen in Halle und gegen Hoffenheim."

Das gelang dem FCK in der Tat, doch die Fans stellte das nur sehr bedingt zufrieden – Pfiffe nach Spielende waren die Folge. "Dass die Fans unzufrieden sind, ist völlig nachvollziehbar nach den Spielen in Halle und gegen Hoffenheim", räumte FCK-Sportvorstand Martin Bader gegenüber der Zeitung ein. "Wir wissen alle, dass es ein besonderer Verein ist. Nach Siegen wie zum Auftakt gegen 1860 sind die Ausschläge ins Positive extremer. Wenn es nicht so läuft, gibt es extreme Ausschläge ins Negative." Bester Mann auf dem Platz war Torhüter Jan-Ole Sievers, der gegen Pourié (10.), Röser (32.), Pisot (45.), Muslija (75.) und Möbius (90. +2) mehrfach glänzend parierte. "Ole hat großartig gehalten", lobte Innenverteidiger Kevin Kraus.

"Müssen anfangen, dreifach zu punkten"

Ebenso wie die Anhänger war auch Trainer Michael Frontzeck war mit der Nullnummer "nicht zufrieden", wie er auf der Pressekonferenz nach Spielende zu Protokoll gab. "Wir wollten gewinnen." Doch mit der Art und Weise, wie die Mannschaft nach der schweren letzten Woche aufgetreten sei, konnte der FCK-Coach leben und bezeichnete das torlose Unentschieden daher als "Schritt in die richtige Richtung." Klar ist für den 54-Jährigen aber auch: "Wir müssen in den nächsten Spielen anfangen, dreifach zu punkten." Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich am Sonntag in einer Woche beim Auswärtsspiel in Zwickau.

Ob Stürmer Lukas Spalvis dann mitwirken kann, ist noch offen. Der Stürmer musste nach 62 Minuten verletzungsbedingt ausgewechselt werden. "Ich hoffe, dass es nicht so schlimm ist", konnte Frontzeck noch genaue Prognose abgeben. Doch so oder so steht der 1. FC Kaiserslautern nach dem verpassten Befreiungsschlag im Derby weiterhin unter Druck – nur fünf Punkte nach fünf Spielen und Tabellenplatz 15 sind schlicht zu wenig für die hohen Ansprüche des Zweitliga-Absteigers. Drei Punkte in Zwickau sind somit Pflicht, allerdings sind die Westsachsen bisher noch ungeschlagen.

   
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