"Je eher, desto besser": Aufstieg bleibt beim MSV das langfristige Ziel

Am 7. Dezember kehrt der MSV Duisburg auf den Trainingsplatz zurück, um die Ergebnisse der bisherigen Spielzeit im zweiten Saisonabschnitt zu stabilisieren. Im Interview mit "RevierSport" hinterlegt Sport-Geschäftsführer Ralf Heskamp die Ambition, dass die Rückkehr in die 2. Bundesliga weiter das langfristige Ziel bleibt. Veränderungen im Kader sind derweil nicht  erwarten. 

"Bis 2025 wollen wir aufsteigen"

"Die aktuelle Bilanz ist okay", zieht der 57-Jährige ein Fazit zu der bisherigen Leistung des MSV. Sechs Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz – davon waren die Zebras in den letzten Jahren zur Winterpause weit entfernt. Der Prozess zur Stabilisation des Traditionsklubs läuft, dennoch hätte auch Ralf Heskamp gerne schon mehr Punkte auf dem Konto. Nicht wegen der Ansprüche, sondern schlichtweg, weil mehr Zähler möglich gewesen wären. "Ein Beispiel: Gegen Dresden verlieren wir mit 0:1. Dynamo schießt ein Mal aufs Tor und gewinnt durch einen Elfmeter", so Heskamp.

Effektivität war kein Markenzeichen der Duisburger. Dafür präsentiert sich aber die Abwehr konstanter. "Wir haben vor der Saison eine Analyse gemacht, und für uns war schnell klar, dass die Physis und die Defensive stärker werden muss und das hat Trainer Torsten Ziegner mit seinem Team auch geschafft", blickt Heskamp zurück – und will nun die Offensive ankurbeln. Denn das langfristige Ziel der Zebras ist höher angesiedelt, als der Abstiegskampf in der 3. Liga. Der Sportchef deutlich: "Bis 2025 wollen wir in die 2. Bundesliga aufsteigen."

Heskamp plant keine Zu- oder Abgänge

Bekannt ist dieses Ziel seit der letzten Jahreshauptversammlung, auf der die Aussage nach zwei Horrorjahren noch belächelt wurde. Nun legt Heskamp sogar nach, denn 2025 muss nicht der festgeschriebene Zeitpunkt bleiben: "Je eher, desto besser", findet der 57-Jährige. Denn die finanzielle Lage an der Wedau wird nicht rosiger, die Infrastruktur bleibt in der 3. Liga kaum bezahlbar. Und dass es immer eine Möglichkeit gibt, will Heskamp gar nicht ausschließen: "Die Liga ist verrückt. Für die Fans und Medien ist es eine tolle Liga, weil so viel möglich ist. Für uns Verantwortliche ist es schwieriger, weil man mal nach oben schielen kann und drei Wochen später wieder Richtung Abstiegsplätze schaut."

Mit der Rückkehr von Benjamin Girth (Schultereckgelenkssprengung) und Alaa Bakir (Meniskusriss) erhofft sich Heskamp zudem eine Steigerung in der Offensive. Weitere Personalwechsel wird es im Winter wohl nicht geben, der Sportchef plant nicht mit externen Zugängen. "Aber es kann immer passieren, dass sich das ändert. Schließlich ist Fußball ein Tagesgeschäft. Vielleicht tätigen wir auch einen Vorgriff auf die neue Saison, falls ein interessanter Spieler auf dem Markt sein sollte", erklärt der 57-Jährige, der darüber hinaus auch keine Abgänge plant. "Wir haben keinem Spieler einen Wechsel nahegelegt. Aber vielleicht merkt der eine oder andere in der Vorbereitung, dass es für ihn eng wird. Dann sind wir gesprächsbereit."

"Am Ende vor Essen stehen"

Gesprächsbereit waren zuletzt auch MSV-Präsident Ingo Wald und Schauinsland-Reisen-Chef Gerald Kassner. Der Streit zwischen Verein und Sponsor, bei dem die Personalie von Ralf Heskamp durch Kritik von SIL-Vertreter Andreas Rüttgers im Mittelpunkt stand, ist aber noch nicht beigelegt. "Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass wir wieder Ruhe in den Verein bekommen wollen und da sind wir auf einem guten Weg", beteuert Heskamp in der "WAZ", dass weitere Gespräche im Hintergrund laufen. Grundsätzlich sei der 57-Jährige auch zum Austausch mit Sponsoren bereit, da diese schließlich finanzielle Mittel bereitstellen. Über die Art und Weise der Debatte in der Öffentlichkeit sei Heskamp allerdings enttäuscht gewesen. Nun versichert er: "Vor 20, 30 Jahren wäre ich nachtragend gewesen, aber jetzt nicht mehr. Wichtig ist, dass wir den MSV Duisburg nach vorne bringen. Vielleicht kommt es da wieder in Zukunft zu einem Gespräch mit Herrn Rüttgers. Ich hätte kein Problem damit, mich mit ihm mal auszutauschen."

Mit welchem Ziel gehen die Zebras nun in die restliche Runde? Mindestens eine Steigerung der Stabilität ist gewünscht. "Wir werden in der Vorbereitung mit der Mannschaft ein internes Ziel ausmachen und diesem alles unterordnen", verspricht Heskamp, dass ein Rückfall in alte Muster in der zweiten Saisonhälfte nicht zu erwarten ist. Zumal man auch den Fans noch etwas Balsam für die Seele schenken kann, denn Lokalrivale Rot-Weiss Essen ist derzeit hinter den Zebras. "Ich weiß doch, wie wichtig so etwas für die Fans ist. Es ist natürlich kein primäres, aber ein kleines Ziel, am Ende der Saison vor Rot-Weiss Essen zu stehen", verdeutlicht Heskamp, dass er die Ruhrpott-Mentalität verstanden hat.

   

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