Ist das die Wende? Braunschweig fällt "eine Riesenlast" ab

Mit zwei Joker-Toren hat Yari Otto am Freitagabend im siebten Anlauf für den ersten Sieg von Eintracht Braunschweig in dieser Saison gesorgt: Gegen Carl Zeiss Jena hieß es am Ende 2:0. Wie groß die Erlösung war, konnte man den Beteiligten nach Spielende deutlich anmerken.

Otto ist "überglücklich"

"Puh!" Trainer Henrik Pedersen musste auf der Pressekonferenz im Anschluss an die Partie erstmal durchatmen, bevor er sein Statement zum Spiel abgeben konnte. Nach dem enttäuschenden Saisonstart war der Druck enorm, nicht zuletzt für Pedersen selbst. Umso größer war die Freude über den ersten Saisonsieg: "Wie wir mit dem Widerstand der letzten Wochen umgegangen sind und das Spiel gewonnen haben – da bin ich richtig stolz auf meine Jungs." 180 Tage war Eintracht Braunschweig ligaübergreifend ohne Liga-Sieg, zuletzt nahmen die Löwen im März beim 3:2 gegen den MSV Duisburg drei Punkte mit. "Ich freue mich für den ganzen Verein", betonte Pedersen vor diesem Hintergrund. Die letzten zwei Spiele und die Länderspielpause seien nicht leicht gewesen: "Ich muss meine Spieler loben für die Leistung", so der Eintracht-Coach, der eine Viertelstunde vor Schluss mit Yari Otto den Sieg einwechselte.

Der erst 19-jährige Stürmer benötigte gerade einmal sechs Minuten, um das mit 17.335 Zuschauern besetzte Eintracht-Stadion in der 81. Minute erstmals zum Beben zu bringen. Und als er in der Nachspielzeit aus halblinker Position auf 2:0 erhöhte, war der erste Sieg endgültig perfekt – und der Jubel grenzenlos: "Ich bin überglücklich, ein unbeschreibliches Gefühl", konnte Otto seine ersten beiden Tore im Profifußball kaum fassen. "Es ist eine Riesenlast von uns abgefallen", verdeutlichte der 19-Jährige beim Vereins-TV und sprach von einem "enorm wichtigen Sieg", der der Mannschaft einen richtigen Schub geben könne. "Es tut gut, den Fans etwas zurückzugeben für die letzten Wochen", widmete Otto seinen Doppelpack den eigenen Anhängern, aber auch seiner Mutter: "Sie hat im Himmel zugeschaut." Schön sei das Spiel nicht gewesen, gab Otto im "Telekom"-Interview zu. "Aber das ist scheißegal – es war ein dreckiger Sieg."

BTSV verschafft sich Luft

Und in der Tat begann Braunschweig nervös und hatte in der zweiten Halbzeit Glück, dass Jena zahlreiche Chancen durch Eckardt (56.), Wolfram (60.) und Tietz (67.) ungenutzt ließ. Doch dann kam der große Auftritt von Yari Otto, der im Sommer aus der U19 des VfL Wolfsburg an die Hamburger Straße wechselte. "Wenn ich das zweite Tor als Stürmer nicht mache, kann ich mich selbst aus dem Kader streichen", witzelte der 19-Jährige. Auch Manuel Janzer, der sein Debüt im Eintracht-Trikot feierte, war nach dem Sieg bestens gelaunt: "Das Spiel hat mir gezeigt, wie geil es in Braunschweig sein kann."

Mit dem ersten Sieg hat sich Braunschweig im Tabellenkeller Luft verschafft und die Abstiegsplätze vorerst verlassen. "Stück für Stück", wie es Matchwinner Otto beschrieb, wollen sich die Löwen nun von unten absetzen. Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich am Samstag in einer Woche beim Auswärtsspiel in Würzburg. Dann wird sich zeigen, ob der Sieg gegen Jena die Wende war.

 

   
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