"Irgendwo ist die Platte gerissen": SVWW rettet knappen Sieg in Halle

Der SV Wehen Wiesbaden hat seinen Vormarsch in der Tabelle mit einem 3:2-Sieg gegen den Halleschen FC fortgesetzt. Nicht souverän, aber erfolgreich – so beschrieben die Beteiligten ihre Gemütslage nach dem Abpfiff zutreffend. Beinahe wäre der HFC nämlich trotz einer komfortablen SVWW-Führung doch noch über die Hessen hinweggefegt.

"Wir sind wieder Zweiter"

Zum dritten Mal jubelten die Wiesbadener, als Bjarke Jacobsen die Kugel in der 68. Spielminute per Kopf über die Linie drückte. Die Partie an der Saale schien entschieden, doch der erste Saisontreffer des Dänen, bei dem die Auslegung zweier gelber Karten im weiteren Spielverlauf zwischenzeitlich für Verwirrungen sorgte, war nicht der Schlusspunkt einer hitzigen Partie. Der HFC kam zurück und drängte, der SVWW hätte beinahe den Ausgleich kassiert. "Haben wir aber nicht", fasste Cheftrainer Markus Kauczinski am Mikrofon von "MagentaSport" kurz und knapp zusammen. Entsprechend war die Freude über den Sieg größer, als der Ärger über zwei späte Gegentore.

"Wir sind wieder Zweiter und haben dem Druck standgehalten", führte der Fußballlehrer weiter aus. Über 70 Minuten habe sein Team die Partie kontrolliert, ehe "ein Orkan über Halle fegte" und den SVWW beinahe mitgerissen hätte. "Aber wir haben es geschafft", betonte Kauczinski noch einmal. In der Pressekonferenz ergänzte er: "Uns war bewusst, dass es ein schwieriges Auswärtsspiel wird. Die Art und Weise haben wir nicht geahnt. Wir hatten alle das sichere Gefühl vom 3:0, aber irgendwo ist die Platte gerissen."

Kapitän Wurtz bleibt zurückhaltend

Das Zweikampfverhalten stimmte nicht mehr, die Ballverluste mehrten sich und die hohen Bälle gehörten zu oft Halle – das waren Kritikpunkte, die Kauczinski nach Abpfiff ansprach. Trotzdem war der 52-Jährige auch stolz auf die Art und Weise, wie die Wiesbadener das Ergebnis über die Zeit brachten. "Wenn auch turbulent, wir haben es weggekämpft", so der Coach. "Souverän waren wir heute nicht, aber wir haben gewonnen."

Damit setzt der SVWW seinen Lauf fort, den die Hessen vor der Winterpause starteten. Aus den letzten fünf Spielen holte die Kauczinski-Elf satte 13 Punkte. Zum zweiten Mal infolge stehen die Wiesbadener in dieser Saison auf einem direkten Aufstiegsplatz und wurden von HFC-Cheftrainer André Meyer als aktuell bestes Team der Liga gelobt. Kapitän Johannes Wurtz blieb zurückhaltend. "Bei einem 3:0 in der 68. Spielminute hat man eigentlich eine breite Brust, aber im Fußball kann alles passieren. Auf lange Sicht wird das so nicht funktionieren", resümierte der Offensivspieler. Für Wurtz war klar: "Da muss man schon gucken, dass wir das reifer zu Ende spielen. Es gibt immer einiges zu tun." Zum Auftakt der Rückrunde geht es am Sonntag in den Signal-Iduna-Park zur zweiten Mannschaft des BVB. Dann allerdings ohne Fechner, der zum fünften Mal Gelb sah.

   

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